Der demografische Wandel ist berechenbar geworden. Darum bereiten sich produzierende Unternehmen derzeit auf eine alternde Belegschaft und einen bevorstehenden Fachkräftemangel vor. Einen Schlüssel zum Erfolg sehen sie in der Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze und in der Umsetzung eines wirkungsvollen Gesundheitsmanagements.
Gerade in produzierenden Unternehmen kommt dazu die Herausforderung, die Beschäftigten ein Arbeitsleben lang motiviert und leistungsfähig zu halten. Außerdem gilt es, auch ältere, teilweise leistungsgewandelte Beschäftigte produktiv einzusetzen. Der Schlüssel dazu liegt in der Gestaltung der alltäglichen Arbeitsbedingungen und damit in der Arbeitsgestaltung.

Mens sana in corpore sano

Die lateinische Weisheit vom gesunden Geist, der in einem gesunden Körper wohnt, gewinnt auch in der Produktion zunehmend an Bedeutung. Psychische Belastungen verursachen Arbeitsausfalltage und sind inzwischen die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühverrentungen (BKK Gesundheitsreport, 2013). Vor allem aber brauchen erfolgreiche Unternehmen die Motivation und die Flexibilität der Beschäftigten – und diese Eigenschaften eines Menschen sind untrennbar mit seiner psychischen Verfassung verbunden.

Neue Fragestellungen sind aus dieser Entwicklung entstanden. Wie können virtuelle Puffer eingesetzt werden, um Taktarbeit zu entschärfen. Kann Schichtarbeit durch Mikropausen erträglicher gemacht werden? Bewirkt Rotation ganzheitliche und vollständige Tätigkeiten? Wie glingt es, die sozialen Kontakte unter den Beschäftigten und mit ihren Führungskräften zu verstärken, denn diese wirken psychisch entlastend und binden die Menschen ans Unternehmen?

Arbeitskreis »Gesunde Produktionssysteme«: 8 Unternehmen, 8 Themenschwerpunkte

Um Erfahrungen und Beispiele zur Weiterentwicklung der Produktion auzutauschen, gründeten acht produzierende Unternehmen Ende Mai am IAO in Stuttgart den Arbeitskreis »Gesunde Produktionssysteme – Leistungsförderliche Arbeitsgestaltung im demographischen Wandel«. Hier vertiefen wir Themen, die Produktionsbereiche in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel besonders beschäftigen:

  • Nutzenbetrachtung: Gute Argumente für Gesundheit
  • Strategien für ein gesundes Produktionssystem
  • Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsstrukturierung
  • Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeit
  • Integration Leistungsgewandelter
  • Gesundes Produktionssystem als Führungsaufgabe
  • Eigenverantwortung der Mitarbeiter im Rahmen von gesunder Gruppenarbeit
  • Training für Ressourcen- und Kompetenzerhalt

Wir erwarten interessante Ergebnisse, über die wir in weiteren Blogbeiträgen berichten werden. Möchten auch Sie Ihr Unternehmen auf eine alternde Belegschaft und einen bevorstehenden Fachkräftemangel vorbereiten?. Unser modulares Leistungsangebot erstreckt sich vom Demographieaudit und Altersstrukturmaßnahmen bis hin zu Lösungen zur gesunden und produktiven Arbeitsgestaltung unter Einschluss der Leistungsgewandelten. Es umfasst Konzepte innovations- und lernförderlicher Arbeit sowie Vorgehensweisen zur Entwicklung einer Gesundheits- und Sozialkultur.

Denn eins ist heute schon sicher: Gesundheit ist ein Thema, das weiter an Bedeutung zunimmt und uns alle angeht – vom eigenverantwortlichen Mitarbeiter bis zur verantwortungsvollen Führungskraft.

Axel Korge

Axel Korge hat das Institut verlassen.

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Kategorien: Advanced Systems Engineering (ASE), New Work / Connected Work
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