Das Konzept »Fliegende Autos« war bis vor einigen Jahrzehnten noch Science Fiction. Heute ist es in der Realität angekommen. In den Städten der Zukunft könnten sie zur »3. Dimension der Mobilität« werden.

Die globalen Megatrends des 21. Jahrhunderts

Die Weltbevölkerung wird aufgrund des medizinischen Fortschritts und der damit verbundenen höheren Lebenserwartung exorbitant wachsen. Der demografische Quantensprung wird vor allem in den Städten spürbar: Bis 2050 werden rund 2/3 der Menschen in sogenannten »Mega-Cities« leben. Gigantische urbane Lebensräume wie heute beispielsweise Mexico City oder Kairo, die die Dimensionen von London und Berlin um ein Vielfaches übersteigen, werden nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein.

Fliegende Autos oder: Aus der Not eine innovative Tugend machen

Für die Verkehrsinfrastruktur sind Kapazitätsengpässe vorprogrammiert, was ein platzsparendes Konzept zur Fortbewegung notwendig macht. Bereits heute zeigen Prognosen im Bereich (Elektro-)Mobilität, dass der PKW-Verkehr aufgrund von steigendem Wohlstand, bis 2020 um bis zu 20 Prozent steigen wird – ungeachtet des aktuell beschworenen Trends von Car Sharing.
Neueste technische Entwicklungen in der Forschung, wie neuartige Drohnen und Steuerungssysteme zeigen, dass die Realisierbarkeit des Konzepts »Fliegende Autos« keine Utopie bleiben wird, sondern in wenigen Jahren sogar das Gebot der Stunde für Stadt- und Mobilitätsplaner werden könnte.

Der neue Markt der Mobilität

Sowohl renommierte Unternehmen wie beispielsweise Airbus, aber auch viele Startups drängen auf diesen »neuen Markt« des Verkehrs in der 3. Dimension.

Fliegende Autos
Ein Mobil, das fahren oder fliegen kann – je nach Bedarf – und das vollautonom und elektrisch angetrieben, so stellt sich der Luftfahrtkonzern Airbus die Zukunft vor. Foto: © Airbus/Italdesign

 

Auf der IAA 2017 sind erste Exponate der Firma AeroMobil, einem slowakischen Pionier, auf diesem Gebiet zu bestaunen und schon 2018 plant die Firma PAL-V aus den Niederlanden, die ersten fliegenden Autos an Kunden auszuliefern.

Dennoch bleiben viele Fragen bzgl. der Steuerung und des damit verbundenen Autonomiegrads oder der Luftfahrtsicherheit im Detail unbeantwortet. Das Fraunhofer IAO in Stuttgart beschäftigt sich mit der Forschung rund um die Erschließung der dritten Dimension für den Individualverkehr. Dabei werden Fragen wie: Was muss noch getan werden, damit Autos von allen Menschen geflogen werden können? Und: Welche Ansätze werden dafür im Moment erprobt? mittels eines »fliegenden Fahrsimulators« untersucht. Forschungsansätze sind hierbei die ergonomische Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle »Cockpit« bzw. mögliche Steuerungsapplikationen, die es Menschen ermöglichen und erlauben, den Luftraum eigenständig zu nutzen.

Auch der Erstkontakt zu dieser Technologie wird im Fraunhofer-Labor ohne großen Aufwand möglich. Wenn Sie Umsetzungsideen für Steuerungskonzepte oder wissenschaftliche Fragestellungen untersuchen wollen – sprechen Sie uns an.

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Frederik Diederichs

Maschinenversteher und Fahrsimulant am Fraunhofer IAO. Er erforscht, wie zukünftige Assistenzsysteme und Anzeigen im Auto aussehen müssen, damit sie sich positiv auf unser Erleben und Verhalten auswirken. Spaß an Mobilität kann man schließlich auch in Zukunft nie genug haben.

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Kategorien: Future Mobility, Mensch-Technik-Interaktion
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