Bereits 1966 hat Star Trek die Zukunft vorausgesagt. Captain James T. Kirk griff in seine Tasche und sprach die magischen Worte »Beam me up, Scotty«. Captain Jean-Luc Picard benutze 1987 den ersten Tablet-PC, um Daten über den aktuellen Zustand seines Schiffs zu erfahren. Tom Cruise besaß in »Minority Report« bereits die Möglichkeit, Daten nur mit seinen Fingern durch den Raum zu bewegen und sie nach seinem Geschmack zu filtern. In diesen Filmen war es noch Science Fiction, doch seit Steve Jobs 2007 das erste iPhone vorstellte, ist die Fiktion Realität geworden und mobile Geräte sind längst Normalität.

Mobile Geräte und Social Media im Produktionsumfeld
Heute finden Smartphones vielfältigen Einsatz im privaten und geschäftlichen Umfeld. Im privaten Umfeld ist Social Media längst alltäglich. Knapp drei Viertel der deutschen Internetnutzer sind in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet – mit steigender Tendenz (Studie Bitkom). Im Gegensatz dazu werden Social Media oder mobile Kommunikation jedoch in den wenigsten produzierenden Unternehmen im Produktionsablauf genutzt, zumeist sind nicht einmal die Potenziale dafür bekannt. Dr. Jochen Rode (Head of Digital Manaufacturing, SAP Research) meint dazu: »Mit der jungen, computeraffinen Facebook-Generation ist hier die Erwartungshaltung an die Informationsaufbereitung stark gestiegen.«

In unserer Leitstudie »Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0« bestätigen die befragten Unternehmen, dass die mobile Kommunikationstechnik für Produktionsmitarbeiter zukünftig immer wichtiger werden wird (Abb. 1). Seit dem Zeitalter des Smartphones benutzen Arbeitskräfte im Produktionsumfeld ihre Mobilgeräte, um sich untereinander abzustimmen oder schnell an arbeitsrelevante Informationen zu kommen. Die Nutzung von Mobilkommunikation in der Produktion wird notwendig sein, um die prognostizierten Möglichkeiten der Industrie 4.0 nutzen zu können und den Menschen sinnvoll in die automatisierten Prozesse einzubinden.


Abbildung 1 Quelle: »Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0«

Was ist so neu an Vernetzung und mobiler Kommunikation in der Produktion?
Was ist genau neu, wenn sich Maschinen und Menschen in der Produktion über Mobilgeräte vernetzen? Neu ist die intelligente Vernetzung aller Produktionsressourcen inklusive der zu fertigenden Produkte. Industrie 4.0 bringt damit das Internet der Dinge und Dienste in die Welt der Produktion. »Es entstehen neue, in Echtzeit steuerbare Wertschöpfungsnetzwerke mit ungeahnten und revolutionären Möglichkeiten«, so Klaus Bauer vom Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf.

Bereits auf unserer Kick-Off-Veranstaltung zum Innovationsnetzwerk Produktionsarbeit 4.0 am 2. Juli haben einige Unternehmen Anwendungsfelder für mobile Geräte in der Produktion identifiziert, wie z.B. für die Instandhaltung: Instandhaltungsaufträge sind vor Ort einsehbar, bearbeitbar, Störungen und deren Beseitigung können zeitnah dokumentiert werden. Fast die Hälfte der Unternehmen teilt die Ansicht, dass sich der Dokumentationsaufwand durch den Einsatz mobiler Endgeräte stark reduziert. (Abb. 2)


Abbildung 2 Quelle: »Produktionsarbeit der Zukunft – Industrie 4.0«

Wo steckt der Nutzen?
Mit dem Einzug der neuen Technologien in die Produktionshallen tun sich ganz neue Möglichkeiten auf: Schnelle detaillierte Informationen für Anwender, Abteilungsverantwortliche und Entscheider, eine schnellere Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse und eine drastisch höhere Flexibilität durch die mobile Steuerung und Überwachung von Geschäftsprozessen sind nur drei nutzbare Potenziale, die wir im Innovationsnetzwerk Produktionsarbeit 4.0 entwickeln und in praktische Anwendungen überführen werden.

Wie die Star Trek-Zukunftsbilder aus der Vergangenheit auf die Produktion von morgen übertragbar sind, wissen auch wir nicht. Regisseure wie Georg Lucas oder Roland Emmerich haben leider nie beschrieben, wie die Produktionshallen aussehen, in denen die Star Trek-Raumschiffe produziert werden. Doch eins können wir sagen: Neue Technologien werden die Produktionsarbeit bahnbrechend verändern. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam aufbrechen und wirtschaftliche Anwendungsfälle definieren, damit die Zukunft der Produktionsarbeit keine Science Fiction bleibt, sondern Fictionless Science wird.

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