Ein Suchbegriff – tausende von Möglichkeiten. Suchmaschinen werden zwar immer besser, aber stoßen doch immer wieder an ihre Grenzen. So erzielt die Suche nach dem Schlagwort »Tau« bei der Suchmaschine Google aktuell ungefähr 64,2 Mio. Treffer. Die Trefferliste enthält jedoch vermischte Ergebnisse zu unterschiedlichen Begriffen mit verschiedenen Bedeutungen, die alle mit dem Wort »Tau« bezeichnet werden. So steht das Wort »Tau« z.B. für einen griechischen Buchstaben, Niederschlag am Morgen, ein starkes Seil sowie eine Zeitkonstante. Dem Suchenden bleibt nicht anders übrig, als diese unnötig lange, vermischte Ergebnisliste manuell nach den für ihn relevanten Ergebnissen zu durchsuchen oder seine Suchanfrage mit weiteren Begriffen zu präzisieren und eine neue Suche zu starten.

Suche semantisch und du wirst finden!

Diese unpräzisen und nicht geordneten Suchergebnisse kommen zustande, da Google bei der Anzeige der Treffer keine Kategorisierung der Ergebnisse nach den einzelnen Bedeutungen von Begriffen gleicher Bezeichnung (Homonyme) vornimmt.

Die Google-Suche nach dem Namen und weiteren Details zur Ehefrau von Bill Gates mithilfe der Schlagwortanfrage »Frau von Bill Gates« hingegen liefert sofort die gewünschten Informationen. Hier zeigt Google noch über der Trefferliste den Namen »Melinda Gates«, das Jahr der Hochzeit sowie ein Foto der gesuchten Person an. Neben dieser direkten Antwort werden in einem Kasten noch die Kurzinformationen aus Wikipedia zu der gesuchten Person angezeigt. Weitere Beispiele für Suchanfragen, zu welchen Google eine direkte Antwort liefern kann, sind »100 GBP in Euro«, »Wetter Stuttgart« oder »Zeit in Peking«.

Zur Beantwortung direkter Fragestellungen und zur Verbesserung der Suchergebnisse nutzen Google und andere semantische Suchmaschinen Hintergrundwissen. Dieses Wissen stammt aus internen Datenbanken oder aus externen Datenquellen wie Linked Open Data oder frei zugänglichen Ontologien.

Gratis-Studie beleuchtet semantische Suchmaschinen und gibt Hilfe zur Selbsthilfe

Wir haben uns den Aufbau und die Funktionsweise von semantischen Suchmaschinen genauer angeschaut und unsere wichtigsten Erkenntnisse in der Studie »Semantische Suchsysteme für das Internet« aufbereitet. In der Studie erläutern wir, einzelne Funktionen und Methoden mit denen sich eigene Suchmaschinen umsetzen lassen und wir beschreiben die einzelnen Prozessschritte von der Datenbeschaffung und -aufbereitung bis hin zum eigentlichen Suchvorgang. Anhand eines Komponentenmodells können die Leser nachvollziehen, wie aktuelle Systeme aufgebaut sind. Wenn es darum geht, eigene Projekte mit wenig Aufwand umzusetzen, kommt Open Source-Software ins Spiel: wir haben untersucht, welche frei verfügbaren Softwarewerkzeuge Sie einsetzen können, um bestimmte Funktionalitäten selbst zu realisieren.
Die in der Studie enthaltene Liste heute am Markt befindlicher, semantischer Suchmaschinen zeigt die Vielfältigkeit des verfügbaren Angebots. Die von uns vorgestellten Systeme sind alle frei im Internet in Form eines Onlinedienstes nutzbar, sodass die Leser die Qualität dieser Services testen können.

Mit der Studie erhalten die Leser einen Einblick in die theoretischen Grundlagen semantischer Systeme. Beispiele für den Entwurf und Aufbau eigener Suchmaschinen und die Beschreibung der frei verfügbaren Komponenten helfen, bei der Entwicklung eigener Projekte.

Semantische Suchsysteme für das Internet
Semantische Suchsysteme für das Internet

Die Studie kann kostenlos unter
http://www.e-business.iao.fraunhofer.de als PDF-Version heruntergeladen oder über den IAO-Shop des Fraunhofer IAO unter
https://shop.iao.fraunhofer.de/
publikationen/semantische-suchsysteme-fuer-das-internet.html
in gedruckter Form erworben werden.
Wir wünschen allen Interessierten viel Freude beim Lesen und gutes Gelingen für die Umsetzung eigener semantischer Suchsysteme!

 

 

 



Kategorien: Digitalisierung
Tags: