Sie hielten es für eine gute Idee, vom alten, schwergewichtigen Content Management System auf eine leichtgewichtige, quelloffene Wiki-Lösung umzusteigen. Vielleicht ließen Sie auch gleich ein unternehmensinternes Social Network á la Facebook oder Xing einrichten – inklusive Blogseiten für Mitarbeiter, Micro-Blogging frei nach Twitter, und so weiter. Schließlich sind das jene Web 2.0 Plattformen, auf denen sich Experten aus der gesamten Welt finden, vernetzen, ihr Wissen austauschen und letztendlich Mehrwerte generieren. Und das freiwillig und sogar ohne jegliche monetäre Vergütung. Das zugrunde liegende Erfolgsrezept schien prädestiniert für eine Adaption in das bestehende Intranet Ihres Unternehmens zu sein!

Nun haben Sie diese neuen Web 2.0 Technologien (auch gerne Social Software genannt)
in Ihrem Intranet eingerichtet und es sind einige Tage ins Land gegangen, aber irgendwie sind Sie sich nicht so ganz sicher, ob Ihr Unternehmen gerade tatsächlich den Erfolg von Wikipedia wiederholt. Denn irgendwie macht einfach keiner mit. Zumindest nicht so richtig.

Warum ist das so? War es überhaupt das Ziel, Wikipedia zu mimen? Was sind die Voraussetzungen, damit auch in Ihrem Unternehmen nicht nur die technischen Aspekte von Social Software funktionieren – sondern sie auch von Menschen genutzt werden?

Studie: Erfolgsfaktoren für Social Software im Unternehmen

Unser Projekt Web 2.0 – Social Enterprise Management entstand, um nach Antworten auf derartige Fragen zu forschen. Infolgedessen hatten wir vor gut einem Jahr eine Studie über die Anwendung von Social Software im Wissensmanagement angefertigt: »Wissensmanagement 2.0 – Erfolgsfaktoren für das Wissensmanagement mit Social Software« (Jochen Günther, 2009).

Das Ergebnis:

Kulturelle Faktoren wie Offenheit, flache Hierarchien, eine gesunde Gruppenkohäsion in Arbeitsteams und ein unter den Mitarbeitern verbreitetes pro-soziales Verhalten sind entscheidend für den Erfolg von Social Software Projekten. Erstaunlicherweise spielen technische Aspekte nur eine untergeordnete Rolle – der Erfolg scheint also weniger von einem maximal optimierten, intuitiven User Interface oder höchst performanten Zugriffszeiten auf die Systeme abzuhängen, sondern wird überwiegend von der Gemeinschaft bestimmt, die diese Systeme anwendet. Das könnte der Grund sein, weshalb in vielen Unternehmen zwar eine tadellose technische Infrastruktur mit 24/7 Support und alle möglichen Social Software Tools bereitstehen mögen – aber letztendlich trotzdem keiner mitmacht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen nächste Woche den zweiten von drei Teilen dieser Blogserie präsentieren zu können: Erfahren Sie mehr über die von uns identifizierten Erfolgsfaktoren und welche Anhaltspunkte sie bei der Planung von Managementmaßnahmen in Social Software Projekten bieten! Diskutieren Sie mit uns diese und weitere Fragen rund um das Thema Social Software im Rahmen unserer aktuellen Aktion Expertise-to-Go.



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