Wenn wir heute über den digitalen Wandel sprechen, geht es meist um veränderte Anforderungen, neue Technologien oder flexible Formen der Arbeitsorganisation. Das ist sicher zunächst richtig und wichtig. Aber um all diese Dinge anpacken und umsetzen zu können, müssen wir vor allem aber auch die Menschen in den Unternehmen dazu befähigen! Qualifikationen müssen daher überdacht und an den digitalen Wandel angepasst werden.

Nachgefragt: Wie fit sind Unternehmen für den digitalen Wandel?

Wie fit sind nun Unternehmen für den digitalen Wandel? Diese Frage haben wir Personalverantwortlichen und Beschäftigten aus der Digitalwirtschaft sowie aus anderen wissensintensiven Branchen gestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen noch nicht für den digitalen Wandel gewappnet sind. Knapp 20 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen flexibel auf die Herausforderungen des digitalen Wandels reagieren kann. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Anstrengungen im Kompetenzmanagement, sich für den digitalen Wandel »fit« zu machen, insgesamt noch nicht ausreichen. Unternehmen wissen zwar, was auf sie zukommt, sie setzen dennoch weiterhin auf traditionelle Maßnahmen der Kompetenzentwicklung, wie Beurteilungssysteme oder fachspezifische Seminare.

Erfolg im digitalen Wandel ist Typsache

Was können Unternehmen nun tun, um sich und ihre Beschäftigten für den digitalen Wandel ausreichend und rechtzeitig vorzubereiten? Wir haben auf Basis unserer Befragung vier verschiedene Typen der Kompetenzentwicklung identifiziert, die den Anforderungen des digitalen Wandels mehr oder weniger erfolgreich begegnen und sich in ihren genutzten Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung deutlich unterscheiden:

  1. 1. Der Typ »dominant klassische Kompetenzentwicklung« setzt überwiegend klassische Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung, wie Seminare oder Laufbahnmodelle ein. Auch dem Personalbereich wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Was diesen Typen darüber hinaus auszeichnet, ist vor allem sein finanzieller Erfolg. Allerdings ist er vergleichsweise weniger innovativ und auch die Mitarbeitenden können nicht ganz so flexibel auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden, wie bei den anderen Typen.
  2. 2. Innovativer ist da der Typ »dominant vernetzte Kompetenzentwicklung«: Durch den Fokus auf interaktive Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung, wie beispielsweise selbstorganisiertes und informelles Lernen, digitalgestützte Maßnahmen oder dem Lernen im Tandem, verfügt dieser Typ zudem über eine hohe Mitarbeiterflexibilität. Allerdings scheinen vernetzte Maßnahmen im Vergleich zu klassischen einen geringeren finanziellen Erfolg mit sich zu bringen.
  3. 3. Was passiert, wenn Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung kaum oder gar nicht eingesetzt werden, zeigt der Typ »geringe Kompetenzentwicklung«. Die Innovationsfähigkeit, der finanzielle als auch der Erfolg insgesamt ist im Vergleich zu den anderen Typen deutlich geringer ausgeprägt.
  4. 4. Um sich »fit« für den digitalen Wandel zu machen braucht es daher mehr. Das beweist der Typ »hohe ausgewogene Kompetenzentwicklung«. Erst eine Mischung von hoher vernetzter und ausgeprägter klassischer Kompetenzentwicklung führt dazu, dass neben einer starken Innovationsleistung und finanziellem Erfolg auch die Mitarbeiter flexibel im Unternehmen eingesetzt werden können. Kompetenzentwicklung alleine reicht jedoch manchmal nicht aus. Eine positive Fehlerkultur, situatives Führungsverhalten und ein hoher Einfluss des Personalbereichs führen dazu, dass die Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung im Unternehmendass dieser Unternehmenstyp gut in der digitalen Transformation bestehen kann.

Grafik Kompetenzentwicklungstypen:

 

Was können Unternehmen nun von diesen Typen lernen? Hier einige Aspekte, die beachtet werden sollten, um sich »fit« für den digitalen Wandel zu machen:

Erfolgreich aus der Digitalisierung und dem demografischen Wandel hervorzugehen wird nicht nur durch die richtige Kombination von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung bedingt, sondern auch durch kulturelle Faktoren beeinflusst. In erfolgreichen Unternehmen verstehen sich Führungskräfte als »Enabler« ihrer Beschäftigten. Auch eine aktive Rolle des Personalbereichs als wichtiger strategischer Partner sowie das Aufgreifen unterschiedlichster Impulse zur Ausrichtung von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung begünstigen den Erfolg in Unternehmen.

Die Kurzstudie »Fit für den digitalen Wandel?« steht unter www.flip-projekt.de zum Download.

Wenn Sie wissen möchten, wie »fit« ihr Unternehmen für den digitalen Wandel ist, dann nehmen Sie an unserem Benchmark teil. Hier können Sie sich mit den flexibelsten und erfolgreichsten Unternehmen vergleichen und erhalten Tipps, was Sie im digitalen Wandel besser machen können.

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Kategorien: New Work / Connected Work
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