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Big Dienstleistungs-Data: Mit Sensorik alte Services neu erfinden

Frisch gemähte Grünflächen, saubere Vorlesungsräume mit funktionstüchtiger Medientechnik und volle Snack- und Getränkeautomaten: Um all das auf dem Bildungscampus in Heilbronn zu gewährleisten, ist dort eine Vielzahl an Dienstleistern beschäftigt, die den laufenden Campusbetrieb aufrechterhält und das gastronomische Angebot, Reinigung, Instandhaltung sowie weitere Ver- und Entsorgungsangebote sicherstellt. Die Tätigkeiten sind vielseitig und die Anforderungen und Bedürfnisse der Dienstleister sehr unterschiedlich.

Das Problem: Viele Dienstleister, viele Schnittstellen

Abseits von Corona herrscht auf dem Bildungscampus Heilbronn reges Treiben – Studierende und Schüler*innen eilen von einem Seminar zum nächsten, Mitarbeitende ansässiger Forschungseinrichtungen und Unternehmen gehen ihrer Arbeit nach, Besucher*innen erkunden den Campus. Von der Reinigung der Büros über das Mähen der Grünflächen und den Kontrollgängen der Sicherheitsdienste bis zur Essensausgabe in der Mensa – die verschiedenen Dienstleister agieren meist im Hintergrund und versuchen den gegenwärtigen Betrieb bei belebtem Campus zu gewährleisten. Das birgt Herausforderungen: die Personalbedarfsplanung der Dienstleister sowie die Ausführung und Koordination der Serviceleistungen muss im Einklang mit dem Alltag auf dem Campus stehen. Auf Veränderungen im Tagesablauf muss kurzfristig reagiert und Mitarbeiter*innen rasch mobilisiert werden können. Genau an dieser Stelle setzt die »Smart Campus Initiative« an. Erprobt werden soll die Fragestellung: lassen sich die Planung und Durchführung der Dienstleistungen am Bildungscampus verbessern, wenn Informationen gezielt zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen?

Die Lösung: Arbeitsabläufe auf Basis von Daten und Sensorik koordinieren

Der Bildungscampus Heilbronn versteht sich als Reallabor für die Entwicklung und Erprobung smarter und innovativer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Vor diesem Hintergrund hatten die befragten Dienstleister die Möglichkeit, inspiriert durch beispielhafte Impulse, Lösungsideen für die (sensorgestützte) Optimierung ihrer Arbeitsabläufe einzubringen. Trotz der Tatsache, dass der Bildungscampus im Bereich Sensorik schon sehr fortgeschritten ist und nötige Informationen vom Auftraggeber stets bereitgestellt werden, sehen die Befragten in bestimmten Bereichen Verbesserungspotenzial. So könnte der Einsatz von Sensorik im Bereich der Grünanlagenpflege, zum Beispiel im Hinblick auf verlässliche Wetterprognosen, aufgrund der Größe des Bildungscampus viel Zeit sparen. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag bei der Dienstleisterbefragung betrifft die Auswertung von Personenströmen und Abverkaufszahlen der Kassendaten bezüglich der Mensaauslastung. Genau an dieser Stelle hat die »Smart Campus Initiative« schon erste Projekte im Hinblick auf die Entwicklung und Erprobung eines KI-gestützten Modells zur Prognose von Wartezeiten in der Mensa des Bildungscampus angestoßen. Bei alldem steht jedoch stets die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Faktor für die meist effizienzgetriebenen Dienstleistungsunternehmen im Zentrum. Datengestützte Services müssen zudem ohne große Komplikationen von statten gehen und dürfen den Mitarbeitenden auf dem Campus die Arbeit nicht zusätzlich erschweren. Vor dieser Herausforderung steht das Team von KODIS am Standort Heilbronn und forscht nach Möglichkeiten, wie der Einsatz von Sensorik zur Verbesserung der Dienstleistungsausübung in Zukunft aussehen kann. Demnach ist das Ziel, prototypische Dienstleistungen am Bildungscampus zu entwickeln und anschließend im Reallabor anhand konkreter Use Cases mit Einbezug von Studierenden zu testen. Sofern sich diese als vielversprechend herauskristallisieren, erfolgt im Anschluss die Überführung in den operativen Betrieb am Campus.

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Maximilian Feike

Maximilian Feike ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IAO und Teil des Forschungs- und Innovationszentrums Kognitive Dienstleistungssysteme in Heilbronn. Dort befasst er sich mit Fragestellungen rund um das Innovationsmanagement und Methoden zur Entwicklung digitaler Service.

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