Wer seine Geschäftsprozesse neu ordnen will, ist erst einmal mit einem Chaos aus hunderten verschiedener Softwarelösungen konfrontiert. Auch das Fraunhofer IAO stellt sich den grenzenlosen Möglichkeiten im Business Process Management in mehr oder minder regelmäßigen Abständen und wertet die wichtigsten Anwendungen aus. Unsere Ende März erschienene Marktstudie fasst die Ergebnisse zusammen und liefert Unternehmen eine praktische Hilfestellung bei der Toolauswahl. Die Studie betrachtet 24 verschiedene Werkzeuge und gibt kompakt Informationen zum Anbieter, zum Produkt, zu den Einsatzfeldern des Werkzeugs sowie dessen Schnittstellen.
Angebot über Angebot: wer bietet was?
Wie im Beitrag »effiziente Business Processes« beschrieben, ist es nicht trivial, das richtige Software-Werkzeug für das Management von Geschäftsprozessen auszuwählen. In Anbetracht der ca. 160 Tools im Bereich Business Process Management, die im deutschsprachigen Markt erhältlich sind, erscheint die Anzahl der in der Studie betrachteten Tools gering. Wir haben jedoch ganz bewusst ausschließlich Produkte betrachtet, die im deutschsprachigen Raum aktiv vermarktet werden und die ihren Schwerpunkt im Bereich der Geschäftsprozessmodellierung haben.
Funktion über Funktion: was wofür?
Mit Werkzeugen für das Prozessmanagement werden die prozessbezogenen Informationen im Unternehmen abgebildet und aufbereitet. Modelle stellen dabei den für die Zielstellung relevanten Ausschnitt der Realität dar. Hierzu steht eine Vielzahl von Modellierungsnotationen zur Verfügung. Nur eine konsistente Modellierung stellt sicher, dass die verarbeiteten Informationen zielführend weiter verwendet werden können. Einige Hersteller lassen keine oder kaum Änderungen an den Notationen zu, um eine hohe Konsistenz der Modelle sicherzustellen. In anderen Werkzeugen sind umfangreiche Änderungen der Notationen möglich, mit denen Kunden Modelle an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Von den meisten Werkzeugen wird mittlerweile die BPMN standardmäßig unterstützt. Aber auch Notationen wie BPEL, Flowchart und die nach wie vor oft eingesetzte EPK finden sich häufig im Standardumfang der Werkzeuge. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Werkzeuge, die bewusst auf eine spezielle Notation setzen, um spezielle Zielstellungen zu verfolgen.
Neben den eher technischen Informationen zu den Standardfunktionsumfängen der Werkzeuge enthält die aktuelle Marktstudie BPM Tools 2011 auch eine Übersicht zu in den Tools implementierten Referenz- und Reifegradmodellen sowie Funktionen im Bereich »Monitoring & Steuerung«. Hintergründe, Trends und Entwicklungen zu diesen Themen werden an späterer Stelle hier im IAO-Blog beschrieben.
Information über Information: wie geht es weiter?
In den letzten Jahren hat sich der Markt für Geschäftsprozessmodellierungswerkzeuge deutlich weiterentwickelt. Im Vergleich zu unserer Marktstudie aus dem Jahr 2008 haben die Werkzeuge vor allem ihren Funktionsumfang vergrößert und Funktionslücken geschlossen. Dies hilft dem Anwender, seine individuellen Zielstellungen besser – z.T. auch komfortabler – zu erreichen. Viele der in der Marktstudie untersuchten Werkzeuge decken ein sehr breites Einsatzspektrum und großen Funktionsumfang ab. Der Zugewinn an Möglichkeiten geht aber zwangsläufig zu Lasten der Übersichtlichkeit. Für den Anwender wird es somit schwieriger, das passende BPM- Tool für seine individuellen Anforderungen auszuwählen. Gerne helfen Ihnen unsere Teams. Sprechen Sie uns einfach an!
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