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Intuitive Software: Ein Fall für Superhelden?

In der glänzenden Werbewelt für Unternehmenssoftware ist alles ganz einfach: Kaum ist das neue System installiert, werden zuvor von Papierdokumenten geplagte Mitarbeiter zu freudestrahlenden Produktivitäts- und Innovationsweltmeistern. Von Arbeit scheint man fast schon nicht mehr sprechen zu können. Die Realität dürfte in vielen Fällen anders aussehen. Manchmal wird man den Eindruck einfach nicht los, dass die Unternehmenssoftware es sich zur Aufgabe gemacht hat, einem die Arbeit schwer zu machen. Oder man wundert sich, wieso Kollegen nach immer denselben Bedienungstricks und Kniffen fragen, um das eingesetzte System zu überlisten. Beides sind typische Anzeichen für mangelnde Usability – die Software und ihr Einsatzgebiet passen einfach nicht zusammen.

Vielleicht hat sich die eine oder der andere in einer solchen Situation schon mal gewünscht, dass ein Cape-tragender Superheld aus dem Nichts auftauchen möge. Mit einer magischen Superkraft oder einer futuristischen Superheldenwaffe würde er mit einem Mal alle Probleme hinwegfegen.

Die schlechte Nachricht: Bisher wurde ein solcher Superheld noch nirgends gesichtet. Es gibt auch sonst keine Anzeichen, dass es ihn geben könnte.

Die gute Nachricht: Ein Usability-Superheld ist überhaupt nicht notwendig, denn Usability kann man lernen. Das ist hauptsächlich eine Frage des Blickwinkels: Als Entwickler hat man Tag für Tag funktionale Anforderungen und technische Zusammenhänge im Blick, den Nutzern fehlt dieser Blick ins Innere des Systems. Es ist also an uns selbst, die richtige Brille aufzusetzen und uns bei der Konzeption und Entwicklung von Software am Blickwinkel der späteren Nutzer zu orientieren. Dazu muss man kein Superheld sein. Aus gutem Grund heißt es Usability Engineering, nicht Usability Magic.

Hilfreich wäre ein Usability-Superheld aber trotzdem, wie unser Comic zeigt. Schließlich kann es nicht schaden, bei dem notwendigen Perspektivenwechsel etwas Unterstützung zu bekommen.

Comic: Ist intuitive Software ein Fall für Superhelden?

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