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RPA in der Versicherungsbranche: Wie Robotic Process Automation bei Routineaufgaben entlasten kann

Mit Robotic Process Automation (RPA) steht seit einigen Jahren eine weitere Technologie zur Automatisierung von Prozessen zur Verfügung, die in verschiedensten Branchen und Aufgabenbereichen eingesetzt werden kann. Auch in der Versicherungsbranche verspricht RPA eine deutliche Entlastung der Mitarbeitenden bei Standard-Routinen, wie die Studie »Robotic Process Automation in Versicherungsunternehmen« zeigt, die wir mit Branchenexpert*innen durchgeführt haben.

Beim Einsatz von RPA werden Aktionen in grafischen Benutzungsoberflächen von Software automatisiert ausgeführt. Eine RPA-Software übernimmt also häufig wiederkehrende Aktionen, die sonst von den Mitarbeitenden ausgeführt werden. Dadurch können Mitarbeitende von Standard-Routinen entlastet und Abläufe in Unternehmen viel effizienter gestaltet werden.

Um Potenziale und Risiken des Einsatzes von RPA in der Praxis der deutschen Versicherungswirtschaft genauer zu beleuchten, haben wir mit zehn RPA-Expert*innen Interviews geführt und ihre Erfahrungen in unserer Studie zusammengefasst:

Strategischer Nutzen und Effizienzgewinne durch RPA

Einer der strategischen Gründe, weshalb sich eine Auseinandersetzung mit dem Thema RPA lohnt, ist die aktuell sehr angespannte Personalsituation. Unternehmen konkurrieren immer stärker um qualifiziertes Personal. Gleichzeitig binden administrative Tätigkeiten und eine weitgehend manuelle Bearbeitung von Aufgaben beim bestehenden Personal wertvolle Zeit, die besser für höherwertige Tätigkeiten genutzt werden könnte. RPA kann in diesem Kontext einen wichtigen Beitrag zur weiteren Automatisierung und Verschlankung der Prozesse leisten und Mitarbeitende entlasten.

Es gibt aber auch operative Gründe, die dazu führen, sich mit RPA zu beschäftigen. Wenn in einzelnen Prozessen manuelle Arbeiten in einem hohen Umfang anfallen und Rückstände auflaufen, die mit dem verfügbaren Personal erkennbar nicht mehr abgearbeitet werden können, ist RPA ein möglicher Lösungsansatz. Bei Versicherungsunternehmen kann das im Schadenbereich nach großen Kumul-Ereignissen der Fall sein.

Wie entscheide ich mich, ob RPA für mein Unternehmen eine gute Lösung ist?

Der erste Schritt besteht für Interessierte darin, geeignete Pilotszenarien für die RPA-Unterstützung zu identifizieren und im Rahmen eines Proof-of-Value herauszufinden, ob die erhofften Erfolge auch erreicht werden können. Geeignete Szenarien bei Versicherungsunternehmen können zum Beispiel im Schadenmanagement und im Kundenservice zu finden sein, aber auch in den Verwaltungsbereichen. Mehr möglichen Nutzeneffekte durch RPA erfahren Sie in einem weiteren Blogbeitrag, der das Thema näher beleuchten wird.

Anhand der Pilotszenarien kann bewertet werden, ob RPA für den Einsatz im eigenen Unternehmen grundsätzlich geeignet ist. Bei der endgültigen Entscheidung über den Einsatz von RPA stellen sich weitere Fragen:

Die Abschätzung des langfristigen Nutzens für das eigene Unternehmen ist nicht trivial. Zu empfehlen ist hierbei die Festlegung klarer Kriterien – von finanziellen Kennzahlen über die Mitarbeiterzufriedenheit bis hin zur Kundenzufriedenheit durch eine schnellere Fallabwicklung, kommen hier verschiedene Faktoren in Betracht, die für eine ganzheitliche Bewertung wichtig sind. Tipps für die Umsetzung finden sich im Abschnitt »Best Practices und Handlungsempfehlungen« der Studie.

Im nächsten Blogartikel befassen wir uns eingehender mit dem Thema der Nutzeneffekte von RPA und zeigen auf, wie man geeignete Szenarien für den Einsatz von RPA finden kann, welche Einsatzschwerpunkte es speziell in Versicherungsunternehmen gibt und welche Nutzeffekte dort erzielt werden können.

Leselinks:

Tobias Krause

Seine Themen: Elektromobilität, Industrie 4.0 und Internet of Things - Technologien mit großem Potenzial bei gleichzeitig (noch) geringem Einsatz. Die Entwicklung von wirtschaftlichen und zielführenden Konzepten ist sein Zuhause.

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