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Arbeitswelten der Zukunft: Mehr Menschlichkeit trotz oder dank Digitalisierung?

Wissenschafts­jahr 2018: »Arbeitswelten der Zukunft« ist das Thema des Wissenschaftsjahres 2018. Dabei geht es um Fragen, wie sich Arbeit in Zukunft verändert und welche Rolle Forschung und Wissenschaft bei der Bewältigung dieser Veränderungen spielen.

Welche Eigenschaften des Menschen werden in der Arbeitswelt der Zukunft immer wichtiger? Und stehen Maschinen und intelligente Technik in Konkurrenz zu unseren persönlichen Fähigkeiten? Während künstliche kognitive Systeme bestimmte, sehr leicht formalisierbare Prozesse, sich wiederholende Vorgänge oder auch kraftraubende Aufgaben durch Einsatz von Algorithmen viel präziser und fehlerfreier als Menschen durchführen können, punktet der Mensch mit seiner Kreativität. Künftig werden wir vor allem in Bereichen übernehmen, wo unterschiedliche Disziplinen mit verschiedenen Denkmodellen zusammenarbeiten, zunehmend steuernde und koordinierende Aufgaben – das kann der Mensch auch langfristig gesehen besser als eine Künstliche Intelligenz (KI). Um die dafür erforderliche Kreativität zu fördern und zu erhalten, gilt die lateinische Redewendung: Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper; nur wer mit anderen Menschen interagiert und geistig wie körperlich in Bewegung bleibt, wird diesen Anforderungen langfristig gerecht werden – und vor allem Spaß an seiner Arbeit haben.

Pong-Spielen mit vollem Körpereinsatz macht den Kopf frei

Diese Idee des gesunden Geists in einem gesunden Körper fördert unser »Soft-Sense«-Exponat, welches kürzlich erstmals vorgestellt wurde anlässlich des Bucerius Lab Symposiums in Hamburg. Ein mit Sensoren und Leuchtdioden ausgestatteter Sitzhocker gibt per Farbsignal oder alternativ über eine App Feedback, ob man schon zu lange unbeweglich sitzt – punktuell gibt es auch eine konkrete Aufforderung, sich zu bewegen. Die Bewegung erfolgt während eines Pong-Spiels, bei dem der Pong-Schlitten auf der Tischplatte über die Sensoren im Hocker gesteuert wird. Das passiert auf unterhaltsame Weise direkt am Arbeitsplatz und trägt somit langfristig dazu bei, Gutes für einen gesunden Rücken zu tun und die eigene Kreativität zu fördern.

Soziale Interaktion + optischer Baukasten = Kreativität für Jung und Alt

Zusammen mit dem digitalen Pong-Tisch, den zugehörigen smarten Hockern, die mehr Bewegung und soziale Interaktion bei der Arbeit fördern sollen, haben wir den Baukasten aus dem vom BMBF-geförderten Projekt BaKaRoS des Forschungsprogramms Open Photonik ausgestellt. Ein weiterer Ansatz, um die Kreativität im digitalen Zeitalter zu fördern, ist die Arbeit mit analogen Materialien. Mit dem BaKaRoS-Baukasten können Schülerinnen und Schüler lernen, optische Geräte wie beispielsweise ein Teleskop zu bauen. Jeder, der ein Smartphone besitzt, kann mit dem BaKaRoS-Baukasten im Handumdrehen das eigene Smartphone in ein Mikroskop mit 80-facher Vergrößerung verwandeln. Eine Datenbrille kann nur Google entwickeln? Stimmt nicht, denn mit dem BaKaRoS-Baukasten wird das zum Kinderspiel.

Premiere für das Fraunhofer IAO-»Soft-Sense«-Exponat: Erstmals stellten wir den interaktiven Pong-Tisch zusammen mit den neu entwickelten, smarten Hockern in Hamburg am 13. April anlässlich des Bucerius Lab Symposiums vor. © Truong Le
BaKaRoS-Handmikroskop © Truong Le
Hocker mit Sensoren für das Bewegungsspiel Pong © Truong Le
Teilnahme Mini-Maker-Fair in der Wittwer-Buchhandlung © Carsten Reichert
BaKaRoS-VR-Brille © Carsten Reichert

Ausstellung auf der Mini-Maker-Fair zum Crowdsourcing live und vor Ort

Einen Tag, am 14. April 2018 in Stuttgart, später war das Projekt BaKaRoS auf der Mini-Maker-Fair in der Wittwer-Buchhandlung zu Gast. Besucherinnen und Besucher durften unsere Exponate ausgiebig testen und uns zudem wertvolle Feedbacks mit auf den Weg geben. Der jüngste Besucher war erst 11 Monate alt. Als Highlight entpuppten sich die lichtgesteuerten Roboter. Aber auch Teenager, Eltern sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger hatten bei der Vielzahl an Exponaten schnell ihre Favoriten gefunden. Diese Exponate können nachgebaut werden. Unter www.bakaros.de stehen alle Exponate mit Bauanleitung, Stückliste und 3D-Druckdateien der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Selbst ausprobieren wie es geht

Unser »Soft-Sense«-Exponat geht übrigens auf Reisen: Ab dem 15. Mai dieses Jahrs läuft die MS Wissenschaft von Berlin viele Stationen in Deutschland an – Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, selbst an Bord zu gehen und die Arbeitswelten der Zukunft live zu erleben. Über viele Selfies und Erlebnisberichte vom smarten Hocker würden sich mein Team und ich sehr freuen, denn: Gemeinsam machen wir gute Idee noch besser!

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