Schöne, neue Arbeitswelt: Schon während des Studiums erlebe ich, was Globalisierung und neue Technologien an Freiheiten und Möglichkeiten bieten. Arbeite, wann und wo du willst, geh‘ ins Ausland, bilde dich weiter – auch nach Abschluss des Studiums. Lebenslanges Lernen ist auf dem hochdynamischen Arbeitsmarkt ein »Muss«. Doch diese Freiheiten fordern auch ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Initiative. Eindeutige Berufsbilder waren einmal – man hat beispielsweise Medizin oder Jura studiert und wurde dann Arzt oder Anwalt. Als Studierender eines Studienfachs, welches mich nicht direkt für einen ganz bestimmten Beruf qualifiziert, ist die Auswahl an möglichen Berufen praktisch unüberschaubar. Mit der Frage »Was ist für mich der beste Weg?« stehe ich daher sicher nicht allein da. Die Forschungsarbeiten zum Projekt KAI sind für mich daher nicht nur wichtig für meine Masterarbeit, die ich zu diesem Thema schreibe, ich profitiere auch persönlich davon. Ein kurzer Erfahrungsbericht:
Hiwi am IAO: Arbeiten und Studieren in einem
Schon mit meinem ersten Tag als Hiwi beim Fraunhofer IAO war ich mittendrin in der Projektarbeit. Wie ein vollwertiges Projektmitglied nahm ich an Sitzungen und Diskussionen teil, brachte meine Meinung ein und arbeitete an Konzepten mit. Und so kann ich heute sagen: Ein Teil des KAI Fragebogens stammt von mir. Inzwischen weiß ich: Das ist hier gar nichts Besonderes. Da jedes Fraunhofer-Institut von einem ordentlichen Professor geleitet wird, habe ich nun die Möglichkeit, KAI zu meinem Masterthema zu machen. Arbeiten, Geld verdienen, studieren und Studium abschließen, dabei weitgehend flexibel sein und wissenschaftliche Unterstützung bekommen: es funktioniert.
»Arbeitskraftunternehmer«: Vermarktung der eigenen Arbeitskraft
Nun zu meinem Masterthema, dem »Arbeitskraftunternehmer«. Gemeint sind damit eigentlich Arbeitnehmer, die sich auf dem Arbeitsmarkt wie Unternehmer verhalten, die ihre Arbeitskraft zu den bestmöglichen Konditionen vermarkten. G. Günter Voß und Hans J. Pongratz haben dieses Konzept begründet. Sie beschreiben den Arbeitskraftunternehmer als jemanden, der sehr eigenständig und eigenverantwortlich arbeitet: Wenn es sich ergibt, wird auch für mehrere Arbeitgeber gleichzeitig gearbeitet; Ort und Zeit der Arbeit werden nach Produktivitätsgesichtspunkten bestimmt; die eigene Leistung wird selbst vermarktet und natürlich auch nach ihrem »Wert« selbst eingeschätzt. Angeblich gibt es von diesem Typ Arbeitnehmer immer mehr – und Unternehmen fragen auch verstärkt nach ihnen. Dazu gibt es auch schon etliche Untersuchungen. Neu ist die Frage, inwieweit jetzige Studenten schon in diese Richtung denken. Entsprechen deren Vorstellungen überwiegend den Thesen des Arbeitskraftunternehmers, ist das ein Indiz, dass sich dieses Modell in Zukunft weiter verbreiten wird. Deshalb möchte ich in meiner Thesis diesem Thema nachgehen.
Kurz vor meinem Masterabschluss stellt sich aber auch für mich persönlich die Frage: Bin ich ein Arbeitskraftunternehmer? Will ich so arbeiten – oder doch anders? Und: Welcher Job bietet mir genau das Maß an Eigenständigkeit und Flexibilität, das ich mir wünsche? Kurz: Brauche ich viel Planbarkeit – und einen Verwaltungsjob? Oder doch eher den ständigen Kick des Neuen – und eine Tätigkeit im Forschungsbereich?
Job-Matching mit KAI
Durch das Ausfüllen des KAI Fragebogens bekomme ich schon die ersten Antworten: Sofort nach Absenden des ausgefüllten Fragebogens erhalte ich mein vollständiges KAI Jobprofil. Dieses zeigt mir detailliert auf, wo ich wie viel Eigenständigkeit und Eigenverantwortung suche, wie ich geführt werden will, wodurch meine Zusammenarbeit bestimmt sein soll, was mir für meine Karriere und die Weiterbildung wichtig ist. Dieses Profil hilft mir dann auch, den richtigen Beruf zu wählen. Es ist ja schon schwierig abzuschätzen, welcher Beruf zu einem passt. Klar, Stellenanzeigen sollen heute schon aufzeigen, was mich erwartet, aber Antworten auf meine wichtigsten Fragen liefern sie häufig nicht. Die KAI Profile zu konkreten Tätigkeiten aus den Unternehmen werden an dieser Stelle einen Mehrwert für mich bieten. Sie zeigen mir aus der Sicht jetziger Mitarbeiter detailliert, welche Anforderungen tatsächlich zu erfüllen sind und wie eigenständig ich in dem Beruf tatsächlich arbeiten würde.
Darüber hinaus erhoffe ich mir von den Ende 2013 zu findenden Jobprofilen auch neue Ideen: Gibt es vielleicht Berufe, an die ich heute noch gar nicht denke? Mal sehen, was ab Oktober 2014 meine neue Aufgabe sein wird. Und bei welchem Unternehmen ich lande: Vielleicht bei einem eher weniger bekannten, kleineren Unternehmen, das mir als Arbeitgeber noch gar nicht bekannt ist – obwohl gerade hier oft interessante Herausforderungen warten.
KAI bietet mir die Chance, meine Neigungen zu erfahren, ganz neue Berufe und unbekannte Unternehmen kennenzulernen. Wenn ihr eure Vorlieben kennenlernen wollt, so könnt ihr heute schon euer Jobprofil abholen: einfach den Fragebogen ausfüllen.