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Sprintlernen als Ausweg aus der Weiterbildungsfalle? – Teil 1

Wie die Arbeitstrends den Lernbedarf nachhaltig verändern

Agiles Sprintlernen mit inMEDIASres – Qualifizierungsoffensive zur performanten Mediennutzung im Lernen, im kollegialen Austausch und in der Arbeit: Digitalisierungsstrategien mit Scrum orientiertem Medienkompetenzerwerb unterstützen. Die Partner des Forschungsvorhabens »inMEDIASres« haben es sich zur Aufgabe gesetzt, einen neuen Lernansatz zu erproben, mit dem der Medienkompetenzerwerb im Transformationsprozess outcomeorientiert unterstützt wird.

Drei große Trends bestimmen derzeit die Arbeitswelt in Deutschland und werden den Kompetenzbedarf sowie die Entwicklung von Kompetenzen nachhaltig beeinflussen: Die zunehmende Digitalisierung, der demografische Wandel und die VUCA-Welt. Letztere bezeichnet Arbeitssituationen und -anforderungen, die durch hohe Veränderlichkeit, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität gekennzeichneten sind.

Diese Trends sorgen dafür, dass sich die Arbeit in nahezu allen Branchen und für fast alle Beschäftigten in kurzer Zeit grundlegend wandeln wird – und in einem Stadium permanenter Veränderung verbleibt. Daraus ergibt sich ein Kompetenzbedarf, den wir nach Quantität und Qualität ganz neu bewerten müssen. Wenn Personalentwicklungen darauf nicht mit neuen Lernansätzen reagieren, drohen sie in der Weiterbildungsfalle zu landen: Wie der Hamster im Laufrad unternehmen sie eine Bildungsanstrengung nach der nächsten, doch den tatsächlichen Kompetenzbedarf, nach Quantität und Qualität, werden sie nicht decken können.

Die neue Quantität und Qualität des Lernens

Die Digitalisierung, der demografische Wandel und die VUCA-Welt stoßen einen grundlegenden Transformationsprozess an:

Erkennbar ist, dass die aktuellen Transformationen nicht einfach mit einer kurzen Phase verstärkter Lernanstrengungen zu bewältigen sind. Vielmehr werden sehr viele Mitarbeitende zukünftig viel mehr, kurzzyklischer, spezifischer und auf hohem Kompetenzniveau lernen müssen.

Wo die aktuellen Personalentwicklungsstrategien an ihre Grenzen stoßen

Die drei großen Trends stellen die Verantwortlichen aus Personal- und Organisationsentwicklung vor Herausforderungen, die mit den verbreiteten Lernansätzen nicht mehr zu bewältigen sind. Denn diese sind nicht geeignet, den Quantitäts- und den Qualitätsanspruch sowie die andauernde Veränderlichkeit der Arbeitsanforderungen zu bedienen:

Die Digitalisierung, der demografische Wandel und die VUCA-Welt stoßen einen grundlegenden Transformationsprozess an:

Deutlich wird, dass es keiner dieser Lernansätze leisten kann, die anstehende digitale bzw. agile Transformation ganzer Unternehmensbereiche zu unterstützen. Dazu bedarf es eines Lernansatzes, der ein regelmäßiges Lernen vieler auf einem hohen Kompetenzlevel unterstützt.

Lesen Sie im zweiten Teil, wie Personalentwicklungen der Weiterbildungsfalle begegnen können.

Leselinks:

Gabriele Korge

Forscht zu Organisationsentwicklung, beruflichem Lernen und Kompetenzmanagement. Leitet die Arbeiten zur innovativen Lernform »agiles Sprintlernen«. »Die Idee zum agilen Sprintlernen hatte ich, als ich ein IT-Unternehmen dabei unterstützte, agiler zu werden: Agiles Lernen als ideale Ergänzung zu den bewährten Bildungsmaßnahmen, deren Qualitätssicherung und professionelle Lernbegleitung ich sehr schätze, an denen ich aber zunehmend die Flexibilität und Praxisnähe des informellen Lernens vermisse.«

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