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Sprintlernen als Ausweg aus der Weiterbildungsfalle? – Teil 2

Wie Personalentwicklungen der Weiterbildungsfalle begegnen können

Agiles Sprintlernen mit inMEDIASres – Qualifizierungsoffensive zur performanten Mediennutzung im Lernen, im kollegialen Austausch und in der Arbeit: Digitalisierungsstrategien mit Scrum orientiertem Medienkompetenzerwerb unterstützen. Die Partner des Forschungsvorhabens »inMEDIASres« haben es sich zur Aufgabe gesetzt, einen neuen Lernansatz zu erproben, mit dem der Medienkompetenzerwerb im Transformationsprozess outcomeorientiert unterstützt wird.

Gefragt ist ein Lernansatz, mit dem Personalentwicklungen der Gleichzeitigkeit von quantitativem, qualitativem und Veränderlichkeitsanspruch im Lernen begegnen können. Ein Lösungsansatz kann darin gesehen werden, das betriebliche Lernen nach dem Vorbild der Ansätze zum agilen Management von Softwareentwicklungsprojekten zu gestalten. Diese haben sich längst im VUCA*-Umfeld bewährt. Der bekannteste Ansatz nennt sich »Scrum« und stellt letztlich ein Rahmenmodell dar, das das Zusammenwirken der Akteure, ihre Rollen, den Prozess sowie die Instrumente der Zusammenarbeit beschreibt. So gelingt es, Verantwortung dezentral auf mehrere Akteure zu verteilen, die gemeinsam schnell bedarfsorientiert agieren können. Die Qualität der Zusammenarbeit und der Outcomes sind dabei über den vorgegebenen Rahmen abgesichert.

Übertragen auf die Kompetenzentwicklung ist es dann die Aufgabe der Personalentwicklung, ein Rahmenmodell für ein dezentral verantwortetes Lernen bereitzustellen und zu pflegen, das den arbeitsprozessorientierten Kompetenzerwerb unterstützt, sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein solches Lernen fördern.

Dem neuen Lernbedarf mit agilem Sprintlernen begegnen

Im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundvorhabens »in MEDIAS res« entwickelt und erprobt das Fraunhofer IAO einen derartigen Ansatz – gemeinsam mit den Partnern ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen, Andreas Stihl AG & Co. KG, BBBank eG, eXXcellent solutions GmbH und Marvecs GmbH. Ganz grob sieht der an Scrum stark angelehnte Lernansatz, den wir »Sprintlernen« nennen, wie folgt aus:

Erste Erprobungen zeigen, dass diese neue Lernform sehr gut funktioniert und positiv aufgenommen wird. Es gelingt, rasch unter dezentraler Verantwortung ein bedarfsorientiertes Lernangebot aufzusetzen, mit dem die Lernenden Handlungskompetenz für eine selbstverantwortete und situationsangepasste Mediennutzung im Arbeitsalltag erwerben.

Falls Sie mehr über das Sprintlernen erfahren möchten, dann besuchen Sie uns im Juni auf dem Scrum Day in Filderstadt bei Stuttgart.

*VUCA = volatility, uncertainty, complexity, and ambiguity

Leselinks:

Gabriele Korge

Forscht zu Organisationsentwicklung, beruflichem Lernen und Kompetenzmanagement. Leitet die Arbeiten zur innovativen Lernform »agiles Sprintlernen«. »Die Idee zum agilen Sprintlernen hatte ich, als ich ein IT-Unternehmen dabei unterstützte, agiler zu werden: Agiles Lernen als ideale Ergänzung zu den bewährten Bildungsmaßnahmen, deren Qualitätssicherung und professionelle Lernbegleitung ich sehr schätze, an denen ich aber zunehmend die Flexibilität und Praxisnähe des informellen Lernens vermisse.«

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