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Fitnessprogramm für die Stadt der Zukunft: Wie wir den Marathon der urbanen Vernetzung bewältigen können!

Was bringt die immer weiter voranschreitende Vernetzung von Städten und ihren Bürgern eigentlich? Medien hetzen von einem Hype zum anderen, ein Kongress jagt den nächsten – ist die Vernetzung vielleicht ein Marathon, den wir gar nicht bewältigen können? Sind wir dafür zu untrainiert? Wir machen den Statuscheck – und nein, wir sind nicht untrainiert!

Warum Städte und Bürger vernetzen?

Vernetzung bedeutet, Stadt und Bürger näher zusammenzubringen, denn eine Stadt und deren Gestaltung definiert sich durch das soziale Leben und Interagieren ihrer Bürger. Wenn Städte Informationen aus unterschiedlichen Bereichen wie Verkehr, städtischen Veranstaltungen, oder der Umwelt sammeln und vernetzen, schaffen sie mehr Möglichkeiten beispielsweise den städtischen Verkehr zu optimieren oder auch dem Bürger umweltfreundlichere Mobilitätsmöglichkeiten über öffentliche Verkehrsmittel anzubieten. Auch kann sich der Bürger beispielsweise über Apps interaktiv an der Stadtgestaltung beteiligen.

Warum ist die Vernetzung von Städten und Bürgern ein Marathon?

Vernetzung von Städten und Bürgern ist keine leichte Aufgabe. Viele Herausforderungen müssen innerhalb von Projekten bewältigt werden, angefangen von der Auswahl geeigneter Technologien bis hin zur Einführung ins städtische Leben und zur Vermittlung des Nutzens für die Bürger und für die Städte! Und diesen Marathon müssen wir laufen, um unser Leben besser gestalten zu können und auch, um das Thema Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. Für den Erfolg sind jedoch ein paar Faktoren ausschlaggebend. Analog zu einem Marathon spielt nicht nur die Geschwindigkeit eine Rolle, sondern auch Ausdauer und Erfahrung sind gefragt.

Ausdauer bedeutet in diesem Zusammenhang beispielsweise, die im Projekt auftretenden Herausforderungen stetig bewältigen zu können, wie Veränderungen von Projektanforderungen als auch Veränderungen von technologischen Trends. Nicht zu unterschätzen ist auch die stetige Berücksichtigung der einzelnen Interessen der Projektbeteiligten. Das Meistern dieser Herausforderungen hilft schlussendlich, die definierten Ziele zu erreichen.

Eine gute Ausdauer zu haben ist wichtig, jedoch hilft eine gewisse Erfahrung, das Projekt erst effektiver und effizienter voranzutreiben. Dazu zählt nicht nur der richtige Umgang mit Veränderungen von Projektanforderungen, sondern auch der erfahrene Umgang mit dem Projektkonsortium, bestehend aus einer durchdachten Koordination, Kommunikation und Kollaboration der Beteiligten.

Status-Check: Wo stehen wir?

Bei dem ganzen Medienrummel stellt sich natürlich immer die Frage: wo stehen wir nun eigentlich genau und was können wir realistisch leisten? Wie Digitalisierung im städtischen Bereich bei aller Technik auch praktisch und bürgernah geschehen kann, zeigt beispielsweise das Pilotprojekt »Smart Urban Services«, das sich mit der Vernetzung von Städten und Bürgern beschäftigt. Dieses wurde vom Fraunhofer IAO und der Universität Stuttgart umgesetzt. Die in diesem Projekt entwickelte Smart Urban Services Plattform soll einen Beitrag für die urbane Wertschöpfung von morgen leisten. Sie bietet beispielsweise intelligent vernetzte Dienstleistungen, sogenannte Smart Urban Services, um urbane Räume und deren Akteure in den Bereichen Mobilität, Umwelt, Belebung des öffentlichen Raumes, Harmonisierung des Stadtbildes, Einzelhandel, und Tourismus stärker zu vernetzen. So sollen zum Beispiel mittels Messung von Bewegungsströmen und städtischen Veranstaltungen Prognosen für Mülleimerfüllstände als auch für Parkplätze erstellt werden. Routen zur Müllentleerung können somit bedarfsgerechter geplant werden und eine prognostizierte Parkplatzsituation kann sowohl die Suche nach einem Parkplatz erleichtern als auch den Verkehrsfluss umweltfreundlicher gestalten.


Bild: Vorstellung des »Smart Urban Services« Projekts am Fraunhofer IAO. Links: Innenminister Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration in Baden-Württemberg, und Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Anette Weisbecker, Stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IAO. Rechts: M.Sc. Andreas Freymann, Fraunhofer IAO.

 

Das Pilotprojekt wurde unter dem Motto »Digitalisierung: Läuft!« Ende Juli 2018 auch dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU), stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration in Baden-Württemberg, bei uns am Fraunhofer IAO in Stuttgart und am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) bei Reutlingen vorgestellt.

Das Pilotprojekt ist ein praktisches Beispiel dafür, dass der Marathon der Vernetzung zu schaffen ist. Es zeigt: Die Aufgabe ist gigantisch, aber wir sind nicht zu untrainiert! Wir haben die Ausdauer und Erfahrung, um die Themen im Bereich der Digitalisierung in Deutschland anzugehen und in unseren Städten und Kommunen letztlich zum Erfolg zu führen.

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Andreas Freymann

Studierter Wirtschaftsinformatiker und Projektleiter am Fraunhofer IAO. Das große Interesse liegt im Gebiet neuer Technologien, Entwicklungen und Trends in den Bereichen der Informatik, Daten und Mobilität. Andreas bloggt am liebsten über aktuelle Themen von seiner Arbeit. In der Freizeit beschäftigt er sich mit der Astronomie, tanzt für sein Leben gern, spielt Klavier und komponiert, fotografiert gern und ist viel unterwegs.

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