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Frag dein Auto: Einblicke in die Welt der vernetzten Autos

Wissenschafts­jahr 2019: »Künstliche Intelligenz« Die Arbeitswelten der Zukunft werden entscheidend von der Entwicklung Künstlicher Intelligenz geprägt sein. Das Wissenschaftsjahr 2019 wird sich mit den Chancen und Herausforderungen dieser Technologie auseinandersetzen.

Mal schnell Facebook gecheckt, eine Sprachnachricht an seinen Kollegen abgesendet oder die aktuelle Verkehrsprognose geladen: Beim Auto von heute geht es nicht mehr nur um das Fahren, sondern um unterwegs vernetzt zu sein. Wir wollen kommunizieren – das macht uns Menschen aus – und wenn 30% der in Deutschland Lebenden werktags im Schnitt mehr als eine Stunde auf den Straßen unterwegs sind, ist es schwer, während dieser Zeit darauf zu verzichten.

Multitasking oder: Warum das Auto nicht mehr nur Fortbewegungsmittel ist

Der vernetzte Mensch braucht das vernetze Auto (engl. „connected car“) als Gesprächspartner und Informationsquelle. Er ruft gerne aktuelle Verkehrsinformationen ab, wird gewarnt, wenn er Anzeichen von Müdigkeit zeigt, oder er bucht über einen virtuellen Assistenten einen Tisch im Restaurant. Darüber hinaus stillt das Auto auch das Entertainment-Bedürfnis, indem das Smartphone auf das Autodisplay gespiegelt oder ein individueller Musikstream abgespielt werden kann.

Konkret bedeutet das, alle Komponenten miteinander zu verbinden, die miteinander kommunizieren und Daten austauschen sollen: das Smartphone mit dem Auto, dieses wiederum mit anderen Autos, Ampelsignalen bzw. einem Verkehrsleitsystem oder mit dem Smart Home. Damit eine Vernetzung zwischen den verschiedenen Komponenten möglich ist, braucht es dafür jedoch verschiedene Kommunikationskonzepte für die unterschiedlichen Kommunikationswege.

Kommunikationskonzepte für vernetzte Autos

Die Kommunikationskonzepte für vernetzte Autos sind unter dem Oberbegriff Car2X zusammengefasst. Das X steht für die unterschiedlichen Kommunikationswege und für ein spezifisches dahinterstehendes Kommunikationskonzept. Dazu zählen das Smartphone (Car2Mobile), andere Autos (Car2Car), das eigene Zuhause (Car2Home), das Unternehmen (Car2Enterprise) und die Infrastruktur (Car2Infrastructure).

Aber was kann das Auto leisten und welche Vorteile entstehen, wenn alle Car2X-Kommunikationskonzepte in einem Auto umgesetzt sind?

Ich denke, also bin ich – ein Auto

Mit den Car2X-Kommunikationskonzepten werden verschiedene Ziele angestrebt. Neben dem Bestreben von Car2Home, Car2Mobile und Car2Enterprise, sowohl den beruflichen als auch den privaten Bereich mit ins Auto zu nehmen, sollen Car2Infrastructure und Car2Car dazu beitragen, einen höheren Grad an Sicherheit zu erreichen sowie den Verkehrsfluss zu optimieren. Dies kommt in Folge natürlich auch der Umwelt zu Gute.

Car2Mobile, Car2Home und Car2Enterprise
Über Car2Mobile kann das Smartphone auf verschiedene Weise mit dem Auto verbunden werden, sei es über Bluetooth oder WLAN. Car2Home und Car2Enterprise macht das eigene Zuhause sowie das Unternehmen im Auto präsent. © metamorworks - istockphoto
Car2Car und Car2Infrastructure
Car2Car ist ein Konzept, bei dem sich Autos in einem bestimmten Umkreis über alle potenziell interessanten und sicherheitsrelevanten Informationen unterhalten. Car2Infrastructure beschreibt neben der Kommunikation mit weiteren am Verkehr teilnehmenden Autos auch den Informationsaustausch mit anderen Infrastrukturkomponenten, wie Lichtsignalanlagen. © Chesky_W - istockphoto

Zum Thema Sicherheit ermöglicht eine Echtzeit-Vernetzung mit anderen Autos den »Blick um die Kurve«. So können Informationen über stark befahrene Straßen oder unübersichtliche Kreuzungen übermittelt werden, um andere Fahrer vorzuwarnen. Für autonome Fahrzeuge, die in Kolonnen fahren, wie es mit LKWs in Politversuchen bereits gezeigt wurde, oder eine Schwarmintelligenz aufweisen sollen, wird die Car2Car– beziehungsweise Car2X-Kommunikation zur Voraussetzung.

Vernetzte Autos sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern inzwischen allgegenwärtig. Sie bieten einen neuen Lebensstandard, Komfort und Fahrspaß für den Fahrer, schaffen eine höhere Sicherheit auf den Straßen, verbessern den Verkehrsfluss und leisten somit auch einen positiven Beitrag für die Umwelt. Der Fahrer kann seine Zeit im Fahrzeug effektiver nutzen oder diese sogar reduzieren, indem er rechtzeitig einen Stau umfährt oder der Verkehrsfluss durch voranschreitende Vernetzung erhöht wird. Auf diesem Weg werden wir Erkenntnisse gewinnen, aus denen noch vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle hervorgehen, die unsere Zeit im Fahrzeug in jeglicher Hinsicht optimieren.

Leselinks:

Andreas Freymann

Studierter Wirtschaftsinformatiker und Projektleiter am Fraunhofer IAO. Das große Interesse liegt im Gebiet neuer Technologien, Entwicklungen und Trends in den Bereichen der Informatik, Daten und Mobilität. Andreas bloggt am liebsten über aktuelle Themen von seiner Arbeit. In der Freizeit beschäftigt er sich mit der Astronomie, tanzt für sein Leben gern, spielt Klavier und komponiert, fotografiert gern und ist viel unterwegs.

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