Zum Abschlusstag der MS Wissenschaft in Stuttgart, dem Ausstellungsschiff im Wissenschaftsjahr 2018 unter dem Motto »Arbeitswelten der Zukunft«, veranstaltete das Fraunhofer IAO am Sonntag, 9. September, einen Science Slam.
Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?
Vier engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Instituts nahmen teil. Ziel war es innerhalb von maximal zehn Minuten das eigene Forschungsfeld kreativ zu präsentieren und das Publikum dafür zu begeistern, welches abschließend per Applaus den Slam-Sieger gekürt hat. Unter den Zuschauern befanden sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler in allen Altersgruppen, die sich einen Tag vor Schulbeginn ein Bild davon machen konnten, wie die Arbeitwelt der Zukunft aussehen könnte.
Gewusst? Langes Sitzen genauso schädlich wie Rauchen
Als erste Slammerin stand Forscherin Stephanie Wackernagel auf der Bühne. Sie beschäftigt sich mit der Gestaltung von Arbeitsumgebungen und hat bei ihrem Vortrag mit viel Witz und Charme das junge Publikum miteinbezogen, das aufmerksam ihren Worten lauschte. Gewusst? Langes Sitzen ist genauso schädlich wie Rauchen – für Viele unvorstellbar, doch wissenschaftlich bewiesen. Darum gilt es in Zukunft Alternativen zu finden, von wo aus überall gearbeitet werden kann, ohne dass die eigene Gesundheit darunter leidet.
Warum man Arbeitswissenschaftler wird: um weniger zu arbeiten
Für zahlreiche Lacher sorgte Carsten Schmidt, der auf amüsante Art und Weise erklärte, was denn eigentlich ein Arbeitswissenschaftler so macht und worin seine persönliche Motivation liegt: »Nämlich sich die Arbeit so leicht wie möglich zu machen, weil er ja im Grunde faul ist und lieber Wege sucht, wie sich die Arbeit von selbst erledigt, ohne dass er seine Finger krümmen muss«, so Schmidt.
Nur eine Sekunde aufs Smartphone geschaut kann ein Leben beenden
Als nächstes war Sven Bischoff an der Reihe, der zu Fahrerassistenzsystemen forscht. In erster Linie geht es dabei um die Interaktion zwischen Fahrer, Insassen und Fahrzeug sowie um die Optimierung des Austauschs zwischen menschlichen und automatisierten Verkehrsteilnehmern. Viele Unfälle auf unseren Straßen lassen sich auf das Smartphone zurückführen, welches eigentlich in der Tasche verbleiben sollte. Schon eine Sekunde kann ausreichen, um die nötige Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zu verlieren und einen Unfall zu verursachen.
Wie sieht das smarte Stuttgart der Zukunft aus? Staufrei
Zu guter Letzt erzählte Steffen Braun unter tatkräftiger Unterstützung seines jungen Sohnes seine Vision über die Smart City Stuttgart der Zukunft. Er betonte, dass sich nicht nur die Architektur unserer Stadt ändern wird, sondern ebenso unser Leben und unsere Arbeit in der Stadt: Wer kennt es nicht – der Weg zur Arbeit ist für Viele bereits die erste große Herausforderung des Tages mit Stoßstange an Stoßstange im Schrittempo. Damit die Menschen – und auch die Umwelt – nicht mehr darunter leiden, gilt es in Zukunft Lösungen zu finden und dafür setzen sich Wissenschaftler wie Steffen Braun ein.
Engagiertes Publikum kürt den Slam-Gewinner
Der Gewinner des Science Slams wurde mithilfe eines Applausometers gekürt: den ersten Platz erhielt derjenige, der am lautstärksten gefeiert wurde. Das Publikum machte es der Jury nicht leicht, da alle eine hervorragende Leistung zeigten. Nichtsdestotrotz setzte sich Carsten Schmidt mit knappem Vorsprung durch. Als Auszeichnung erhielt er einen Gutschein für ein Seminar beim Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik), um seine Forschungsthemen weiterhin anschaulich kommunizieren zu können. Auch die anderen Slammer gingen nicht leer aus und konnten sich mit einem Tisch-Ping-Pong-Set trösten, welches sowohl für Bewegung im Büroalltag sorgt als auch einen guten Übergang zum nächsten Programmpunkt lieferte.
Pong-Battle: Fraunhofer-Forschende vs. YOU
Fraunhofer-Forscher Truong Le stellte dem Publikum sein Exponat auf der MS Wissenschaft vor. Der interaktive Pong-Tisch »Soft Sense« des Fraunhofer IAO mit sensorbestückten Sitzhockern sieht nicht nur gut aus. Gesundheitsförderung durch Bewegung, mehr Kreativität und Konzentrationsvermögen, soziale Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen und vor allem Spaß und Abwechslung während der Arbeit zeichnen das Spiel aus. Und da dieser Pong-Tisch nicht nur zum Anschauen da ist, durften sich die Besucherinnen und Besucher im Anschluss selbst ein Bild davon machen und das Exponat in einem Match gegen die Forschenden des Fraunhofer IAO testen. Hierbei wurde sehr schnell deutlich, dass der Pong-Tisch für Jedermann geeignet ist und vor allem die Kinder an Bord ihre Freude daran hatten. Im Endresultat wurde dies auch nochmal deutlich, da die Gäste in der Summe öfter als Sieger vom Feld gingen als die Wissenschaftler – 0:1 bei Fraunhofer vs. YOU. Neben tollen Preisen für die jungen Herausforderer stand vor allem der Spaß im Vordergrund und der war den Besucherinnen und Besuchern an Bord MS Wissenschaft deutlich ins Gesicht geschrieben. Eins steht fest: der Pong-Tisch ist eine kreative Alternative für den analogen Tischkicker und vielleicht ja auch bald in Ihrem Büro der Hit für die Mittagspause.
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