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KAI®-Umfrage: Studierende ticken anders

In den letzten Monaten hat das Fraunhofer IAO im Rahmen der KAI-Studien ca. 1200 Studierende aller Fachrichtungen gefragt, wie sie arbeiten wollen. Das Ergebnis im Kern: Ganz unterschiedlich! Doch natürlich zeigen sich auch klare Muster.

Kopfarbeit-Index KAI: Welche Trends dominieren unser Arbeitsleben wirklich?

KAI steht für Kopfarbeit-Index. Mit KAI gehen wir der Frage nach, wie die Wissens- und Kopfarbeit heute und zukünftig aussieht. Welche vielfach behaupteten Trends dominieren unser Arbeitsleben wirklich – und welche werden in ihrer Bedeutung übertrieben?

Zielgruppe: Studierende aller Fachrichtungen

Über 1200 Studierende haben mittlerweile den Fragebogen ausgefüllt. Die Hälfte davon wurde frei über das WWW angesprochen. Ca. 600 wurden im Rahmen einer Kooperation mit der Hochschule Landshut befragt. Entsprechend überwiegen die Studierenden der Hochschulen angewandter Forschung mit 60% etwas gegenüber den Universitätsstudierenden mit 40%. Knapp 50% studieren im MINT-Bereich, 20% sind den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zuzuordnen, weitere 20% den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften.

Kritisch nachgefragt: Welchen Kopfarbeit-Trends wollen Studierende folgen?

Der Hauptteil des KAI-Fragebogens dreht sich um die Kopfarbeit-Trends. Bezogen auf diese Trends wurden die Studierenden gefragt, wie gerne sie bereit sind, diesen zu folgen. Ein Beispiel zum Trend Flexibilität: Wir fragten »Wie bereit sind Sie, Flexibilitätsanforderungen zu genügen?« Im Detail ging es dann um die Anforderungen, jederzeit erreichbar zu sein, den Arbeitsort flexibel zu wechseln oder das www als »virtuellen Arbeitsraum« zu begreifen und zu bedienen.
Ergänzend zu den Trendfragen haben wir

Fazit: Die »Generation Y« sieht anders aus!

Es zeigt sich, dass die viel beschworene »Generation Y« in vielem nicht unbedingt dem entspricht, wie sie häufig beschrieben wird; und sie zeigt sich als sehr heterogen, was die Vorstellungen ihrer künftigen Arbeitsweise angeht.

Die »Generation Y« bildet sich aus vier Arbeitnehmertypen

Ausgehend von den KAI-Trends sind vier große Arbeitnehmertypen zu unterscheiden:

Konservativer als oft beschworen

Was die Anstellungsform betrifft, ist die neue Generation eher konservativ aufgestellt:

Spaß, Sinn, Sicherheit und Wertschätzung – die vier wichtigsten Werte

Wir fragten bezüglich elf Werten, wie wichtig diese für die Studierenden sind. Es ergab sich folgende Werte-Rangfolge (mit abnehmender Bedeutung):

  1. 1. Spaß an der Arbeit
  2. 2. Sinnvolle Arbeit leisten
  3. 3. Arbeitsplatz- und Planungssicherheit haben
  4. 4. In der Arbeit Wertschätzung erfahren
  5. 5. Eigene Ideen verwirklichen
  6. 6. Viel Geld verdienen
  7. 7. Die Arbeit nach dem Privatleben ausrichten
  8. 8. Karriere machen
  9. 9. Networking betreiben
  10. 10 .Durch den Beruf ein hohes Ansehen genießen
  11. 11. Viel Einfluss/Macht haben

Diese Werterangfolge zeigt sich als relativ stabil über die Trendtypen hinweg und hierin repräsentiert sich tatsächlich die »Generation Y«. Wenn auch der 3. Platz für den Wert »Sicherheit« zunächst überrascht.

Hoffnungsvoll auf den Arbeitsmarkt blicken?

Nicht alle der »Generation Y« blicken überschwänglich hoffnungsvoll auf den Arbeitsmarkt. Vielmehr fühlen sich die Studierenden je nach Hochschulart und Studienfach unterschiedlich gut auf das Berufsleben vorbereitet und schätzen ihre Chancen auf einen guten Job durchaus unterschiedlich ein:

Bei KAI® mitforschen und mehr erfahren

Unternehmen und Hochschulen, die ihre Arbeitsbedingungen oder die Lehre gezielter nach der »Generation Y« oder »den Trends« ausrichten wollen, haben eine Reihe an Möglichkeiten, mit dem Fraunhofer IAO zusammen zu forschen. Sei es, indem eine gemeinsame Umfrage unter Studierenden oder Kopfarbeitenden durchgeführt wird; indem die Arbeitsbedingungen nach ihrer Attraktivität begutachtet werden; oder in einem Forschungsverbund zu einem spezifischen Trend (z.B. Flexibilisierung) oder Thema (z.B. Rekrutierung).

Zudem ist für den Frühsommer 2015 eine Veranstaltung am Fraunhofer IAO in Stuttgart geplant, auf der weitere Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden.

Leselinks:

Gabriele Korge

Forscht zu Organisationsentwicklung, beruflichem Lernen und Kompetenzmanagement. Leitet die Arbeiten zur innovativen Lernform »agiles Sprintlernen«. »Die Idee zum agilen Sprintlernen hatte ich, als ich ein IT-Unternehmen dabei unterstützte, agiler zu werden: Agiles Lernen als ideale Ergänzung zu den bewährten Bildungsmaßnahmen, deren Qualitätssicherung und professionelle Lernbegleitung ich sehr schätze, an denen ich aber zunehmend die Flexibilität und Praxisnähe des informellen Lernens vermisse.«

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