Demografischer Wandel, Stress und Leistungseinschränkungen – die Verantwortlichen in den Unternehmen erkennen immer konkreter die Notwendigkeit einer gesundheitlichen Prävention. Doch häufig wird Gesundheit auf einen betriebspolitischen Hygienefaktor mit vermeintlich geringer betriebswirtschaftlicher Relevanz reduziert. Die Folgen: Präventionsmaßnahmen bleiben unspezifisch und allgemein, der Aufwand steigt und führt nur selten zu den angestrebten Wirkungen. Dass Gesundheit ein »harter« betriebswirtschaftlicher Faktor sein kann, eine Investition, die sich wirklich rechnet, zeigen Betriebe, die die Gesundheitsthematik systematisch in ihre Unternehmensstrategie einbinden. Sie verstehen Gesundheit dabei weniger als ein eigenständiges Unternehmensziel, sondern betrachten sie als eine erfolgskritische Bedingung für die betriebliche Wertschöpfung.
Wissen Sie, wie die Gesundheitsprävention wirkt?
Die individuelle Gesundheit fungiert wie ein Indikator: Sie gibt an, inwiefern die körperlichen, psychischen und mentalen Leistungsressourcen der arbeitenden Menschen mit den Tätigkeitsanforderungen in Einklang stehen, d. h. kohärent sind. Der Gesundheitszustand kann dabei durchaus Schwankungen unterliegen. Umfangreiche praktische Erfahrungen belegen, dass die Gesundheitsprävention die menschliche Leistungsfähigkeit beeinflusst – und keinesfalls Kosmetik ist. Dies gilt vor allem für anspruchsvolle Formen innovativer und kreativer Wissensarbeit.
Ergonomische Arbeitsbedingungen, ausgleichende Strukturen und sinnvolle Tätigkeitsinhalte schaffen günstige Voraussetzungen für Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Auch die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, prägt ihre Gesundheit. Situationsgerechte Interventionen des betrieblichen Gesundheitsmanagements tragen dazu bei, dass die arbeitenden Menschen ihre körperlichen, psychischen und geistigen Leistungsressourcen kohärent entwickeln können – und davon profitiert auch das Unternehmen: Wer günstige Gesundheitsbedingungen vorfindet, ist üblicherweise produktiver. So werden erfolgskritische Bedingungen geschaffen, um die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Unternehmenswert zu generieren.
Wie passgenaue betriebliche Lösungen entwickelt werden
Wie geht man nun konkret vor, um die betriebliche Gesundheitsstrategie systematisch zu entwickeln? Gesundheitsprävention hängt von den jeweiligen betrieblichen Bedingungen ab. Deshalb muss ein Gesundheitsmanagementsystem an den konkreten Arbeitsverhältnissen im Betrieb ansetzen. Wir beginnen üblicherweise mit der Identifikation erfolgskritischer Potenzialfaktoren. Hierzu greifen wir sozio-ökonomische Trends auf und prüfen diese hinsichtlich betrieblicher Chancen und Risiken. So fragen wir etwa: »Wie wirkt sich die Alterung der Belegschaft auf die Produktionsprozesse aus?« oder »Welche Stressoren behindern gute Leistung?«.
In einem zweiten Schritt erörtern wir gemeinsam mit Unternehmensvertretern die Stärken und Schwächen der betrieblichen Gesundheitsstrategie. Aus den erkannten Defiziten entwickeln wir das betriebliche Gesundheitsmanagement weiter oder richten es gar neu aus. Unser Ziel es dabei, die bestmöglichen gesundheitlichen Voraussetzungen für Mitarbeiter und betriebliche Abläufe zu schaffen. Abschließend integrieren wir das strategische Gesundheitsmanagement in den betrieblichen Managementprozess. Mithin wird dieses Bestandteil der Strategieentwicklung, der Ressourcenplanung, der Umsetzungsplanung und der kontinuierlichen Verbesserung. So kann die Gesundheit nachhaltige Wirkungen im Unternehmen entfalten.
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