Man nehme: Etwa 60 motivierte Teilnehmer in einer Werkstatt. Ein Thema zum Bearbeiten. Genügend Essen und Kaffee. Viel Kaffee. Man erhält nach zwei intensiven Tagen: überragende Ideen, erste Prototypen und eine Menge neuer Kontakte. All dies mit dem gemeinsamen Mehrwert, Städte zu besseren Lebensräumen zu machen.
Funktioniert dieses einfache Rezept, um die Stadt der Zukunft zu gestalten? Ja, es funktioniert. Das haben uns die Teilnehmenden des »Smart City Makeathon« am 28. und 29. November am Fraunhofer IAO eindrucksvoll gezeigt. Die Idee hinter diesem Format und Wettbewerb ist, neue Formen der Bürgerbeteiligung in die Stadtentwicklung einfließen zu lassen und gleichzeitig ungeahntes kreatives Potenzial zu entfesseln. Städte lebenswerter zu gestalten, bedeutet nämlich nicht nur, sie auf die Bedürfnisse der Bewohner zuzuschneiden, sondern auch vorauszudenken und auszuprobieren. Ein Makeathon bietet hierfür den bestmöglichen Rahmen.
Absolute Gewinner
Dass sich Kreativität und Pragmatismus sehr gut ergänzen, zeigten besonders die drei Gewinnerteams mit ihren Projekten.
In der Kategorie »Anwendbarkeit« gewann das Team »Fahrradbonussystem«. Es hat sich mit einem konzeptuellen Geschäftsmodell für Stadt, Arbeitgeber und Krankenkassen den Umstieg auf das umweltschonende Fahrrad zum Ziel gesetzt.
Den Preis für den besten Pitch gewann das Team »PoliZwei.0« mit seiner App »Safenet – der digitale Bodyguard«. 110 war gestern, in Zukunft sollen Bürgerinnen und Bürger mithilfe neuer Technologien und einer smarten Polizei Gefahrensituationen souveräner bewältigen können.
Der Preis für die beste Idee ging wohlverdient an das Team »Ehrenamt+«, das eine visionäre Lösung für den Fachkräftemangel in der Pflege vorstellte. Kernidee des Gewinnerteams ist eine Software, in der Kompetenzprofile hinterlegt sind und passende Personen an die entsprechende Stelle »vermittelt« werden können. Zudem ist ein Einlernprogramm via Augmented Reality vorgesehen, das dabei unterstützt, Aufgaben richtig zu erfüllen, ohne das Pflegepersonal zusätzlich zu belasten.
Die Menschen, nicht die Häuser, machen die Stadt
Nicht nur auf die Gewinner sind wir stolz. Jede einzelne Gruppe hat mit ihrer Idee inspiriert und gezeigt, was in kurzer Zeit möglich ist:
Bahnhöfe, Haltestellen und Parkhäuser sinnvoll und attraktiv gestalten, live-visualisierte »Gesundheitszonen«, Apps für Bürgerbeteiligung und zum regionalen Handel von Fertigkeiten, Service-Roboter für Supermärkte und umweltschonende digitale Silvesterraketen.
Und genau das macht den Makeathon für uns am Fraunhofer IAO so wertvoll: Wenn Menschen mit verschiedenen Hintergründen zusammenkommen und zusammen tüfteln, eröffnet das ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten. Es entstehen praktische Apps, verrückte Visionen oder ausgefeilte Prototypen. Vielleicht wird die eine oder andere Idee in naher Zukunft weiterverfolgt und in der ein oder anderen Form verwirklicht. Was in jedem Fall bleibt, sind über 60 Menschen, die diesen kreativen Geist nun in ihre Unternehmen, an ihre Universitäten und in ihre Städte tragen.
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