Was, wenn Sie ein Viertel Ihrer Firmenfahrzeuge einfach abschaffen könnten – ohne dass es jemand merkt? Keine Engpässe, keine verpassten Termine, einfach weniger Kosten und weniger Emissionen. Klingt unrealistisch? Solche Potenziale haben bereits eine Vielzahl von Unternehmen mit dem Fleet Optilyzer sichtbar gemacht.
Deutschlands Fahrzeugflottenbetreiber stehen vor einer Zeitenwende: Die Elektrifizierung ist nicht mehr eine Frage des Ob, sondern des Wie. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Flotten nachhaltig umzustrukturieren, ohne die betriebliche Mobilität zu gefährden. Eine eins-zu-eins-Umstellung von Verbrennern auf E-Autos greift oft zu kurz – erst eine datenbasierte Analyse zeigt, wo Flotten effizient verkleinert und optimal elektrifiziert werden können.
Ein Blick in den Fuhrpark – und eine unerwartete Entdeckung?
Die AOK Bayern betreibt in ganz Bayern mehrere hundert Fahrzeuge, darunter eine große Anzahl geteilter Poolfahrzeuge, die flexibel an verschiedenen Standorten genutzt werden können. Eine zentrale Frage für die AOK Bayern war: Wie kann die Flotte effizient elektrifiziert werden, ohne die Mobilität der Mitarbeitenden zu beeinträchtigen oder gar zu stören?
Die Antwort lag in den Fahrtenbuchdaten. Mithilfe des Fleet Optilyzer wurden neun Monate Fahrtenbuchdaten analysiert, um zu ermitteln, wie der Fuhrpark optimal aufgestellt ist. Dabei zeigte sich: Eine Umstrukturierung der Flotte kann nicht nur Kosten senken, sondern auch den Umstieg auf E-Mobilität erleichtern. Als Ergebnis wurden Einsparungspotenziale identifiziert und die Basis für eine nachhaltige Transformation des Fuhrparks geschaffen.
Wie funktioniert die Analyse?
Der Fleet Optilyzer wurde im Rahmen des Forschungsprojekts »eMobility-Scout« entwickelt, das sich mit der Integration von Elektrofahrzeugen in gewerbliche Flotten beschäftigte. Ziel war es, Unternehmen eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage für eine wirtschaftliche und nachhaltige Elektrifizierung bereitzustellen. Seitdem wurde das Tool kontinuierlich weiterentwickelt und in der Praxis erprobt.
Der Fleet Optilyzer nutzt vorhandene Fahrtenbuchdaten, um die optimale Anzahl und Zusammensetzung von Fahrzeugen zu berechnen. Der Algorithmus analysiert Strecken, Nutzungshäufigkeit und betriebliche Anforderungen und erstellt eine bedarfsgerechte Empfehlung für die ideale Fahrzeuganzahl sowie den Anteil an Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Dabei fließen reale Reichweiten, Ladezeiten und betriebswirtschaftliche Faktoren in die Berechnung ein, sodass das Ergebnis eine praxisnahe, sofort umsetzbare Empfehlung liefert.
Die Optimierung basiert auf einem Algorithmus, der verschiedene Szenarien durchspielt und die Kombination mit den geringsten Kosten und CO₂-Emissionen ermittelt. Dadurch lassen sich nicht nur überflüssige Fahrzeuge identifizieren, sondern auch klare Empfehlungen für die strategische Elektrifizierung zu treffen.
Woher kommen die Fuhrparkdaten?
Um eine fundierte Analyse durchführen zu können, sind präzise Fuhrparkdaten erforderlich. Unternehmen können diese auf drei Arten bereitstellen:
- Analoges Fahrtenbuch digitalisieren – sehr aufwändig, da handschriftliche Daten manuell übertragen werden müssen.
- Digitale Fahrtenbuchsysteme nutzen – viele Unternehmen haben bereits digitale Lösungen im Einsatz, deren Daten der Fleet Optilyzer direkt verwenden kann.
- OEM-Daten aus den Fahrzeugen auslesen – moderne Fahrzeuge erfassen eigenständig Fahrtdaten, die ausgelesen und mit dem Fleet Optilyzer optimiert werden können. Über unsere Kooperationen können wir hier Unterstützung für die meisten Marken und Modelle anbieten.
Was bedeutet das für die Praxis?
Die Analyse hat konkrete Potenziale für die nachhaltige und wirtschaftliche Elektrifizierung der Flotte der AOK Bayern offengelegt. Sie liefert klare Ergebnisse zur optimalen Flottengröße, zur Integration passender Elektrofahrzeuge und zur Planung der Ladeinfrastruktur.
Die AOK Bayern setzt diese Ergebnisse nun schrittweise um. Zunächst wird die Flottenstruktur angepasst, um eine effizientere Fahrzeugnutzung zu ermöglichen. Ein zentraler Punkt ist dabei die Frage: Welche Fahrzeuge sind mit welchem Antrieb notwendig, und welche können eingespart werden, ohne dass die betriebliche Mobilität leidet? Basierend auf den Analysen wird die Flotte so umstrukturiert, dass Fahrzeuge besser ausgelastet und Fahrten nachhaltiger durchgeführt werden können.
Parallel dazu wird die Ladeinfrastruktur an den Standorten strategisch ausgebaut. Denn der Wechsel zu Elektrofahrzeugen erfordert nicht nur neue Fahrzeuge, sondern auch eine durchdachte Ladestrategie. Der Fleet Optilyzer hilft hier, indem er die Lademöglichkeiten mit den realen Fahrprofilen abgleicht und so den Bedarf berechnet.
Ein Umstieg auf E-Mobilität ist komplex – aber mit den richtigen Daten wird er planbar und wirtschaftlich sinnvoll. Wer nicht weiß, wie viele Fahrzeuge er tatsächlich benötigt oder wo Ladepunkte sinnvoll platziert werden sollen, läuft Gefahr, unnötige Kosten zu verursachen und Potenziale ungenutzt zu lassen. Der Fleet Optilyzer hilft dabei, genau diese Unsicherheiten zu eliminieren und fundierte Entscheidungen auf Basis realer Daten zu treffen.
Fazit: Wer es nicht misst, kann es nicht optimieren
Viele Unternehmen wollen ihren Fuhrpark elektrifizieren, wissen aber nicht, wo sie ansetzen sollen. Der Fleet Optilyzer bietet eine datenbasierte Grundlage für fundierte Entscheidungen – von der Reduktion über die Fahrzeugauswahl bis hin zur Ladeinfrastrukturplanung. Eine faktenbasierte Herangehensweise sorgt nicht nur für mehr Kosteneffizienz, sondern bringt Unternehmen auch einen Schritt näher an ihre Nachhaltigkeitsziele. Und das Beste daran: Die Analyse funktioniert bereits mit wenigen Wochen Fahrtenbuchdaten, sodass Unternehmen schnell belastbare Ergebnisse erhalten.
Unsere Erfahrung zeigt: 25% Fahrzeugreduktion ist oft ohne Einbußen bei der Mobilität möglich und damit die Optimierung finanziell schnell lohnend – und durch geringere Umweltbelastungen ohnehin ein Sofortgewinn.