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Vom Homeoffice zurück ins Büro – oder lieber doch nicht?

Über ein Jahr Pandemie. Über ein Jahr arbeiten in den eigenen vier Wänden. Über ein Jahr (fast) kein persönlicher Kontakt zu Kolleg*innen. Welche Learnings können wir aus unseren gesammelten Erfahrungen des letzten Jahres für die zukünftige Arbeitswelt übernehmen? Inwiefern hat die Pandemie unsere Zusammenarbeit und Arbeitswelt der Zukunft beeinflusst? Viele Fragen, denen unbedingt nachgegangen werden muss, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Was bringt Menschen dazu, sich auf den Weg ins Büro zu begeben? Die Kollaboration mit Kolleg*innen ist mit Sicherheit bei den meisten auf einem der obersten Plätze, wenn man ein Ranking mit Gründen und Motivatoren für die Rückkehr ins Büro erstellt. Dafür müssen die Kolleg*innen dann aber auch vor Ort sein. Also zieht man sich gegenseitig ins Büro? Oder kann mit übergeordneten organisatorischen und kulturellen Strukturen unterstützt werden, dass die Menschen – sobald es wieder möglich ist – ganz ohne Zwang gerne wieder ins Büro kommen? In unserer Studie Homeoffice Experience haben wir mit einer Erhebung von rund 2.000 Befragten die Arbeitssituation im Homeoffice während der Corona-Pandemie analysiert. Unternehmen und Arbeitnehmende wurden vom einen auf den anderen Tag vor eine extreme Sondersituation gestellt: Mobiles Arbeiten von zu Hause für alle oder zumindest den Großteil der Mitarbeiter*innen. Besonders für Personen mit Betreuungsaufgabe oder Home-Schooling waren dies ganz besonders herausfordernde Zeiten. Auch bezüglich der ergonomischen Ausstattung im Homeoffice ließen sich einige Defizite identifizieren. Doch insgesamt scheint die Arbeit von zu Hause aus in vielen Fällen viel besser zu funktionieren, als so mancher sich das vorgestellt hat.

Und wie geht es weiter? Unsere Online-Umfrage zum Thema Büro- und mobile Heimarbeit soll Aufschluss geben

Um weitergehende Fragen beantworten zu können, also diejenigen, die sich um die Rückkehr ins Büro drehen, benötigen wir Ihre Mithilfe. Im Rahmen des Verbundforschungsprojektes Office 21, das sich bereits seit einigen Jahren mit der Arbeitswelt der Zukunft beschäftigt, läuft aktuell eine Online-Umfrage zum Thema Arbeitsplatz der Zukunft und wie sich die Konzepte Büro- und mobile Heimarbeit in Zukunft kombinieren lassen. Unumstritten ist bereits jetzt, dass die Zukunft der Arbeitswelt hybrid sein wird. Wir werden also in Zukunft eine Mischung aus Büroarbeit, Homeoffice und mobiles Arbeiten von dritten Orten wie beispielsweise Coworking-Spaces haben. Es geht in Zukunft also nicht darum, ob im Wechsel zwischen Homeoffice und Büro gearbeitet wird, sondern darum, wie sich die beiden Konzepte am besten kombinieren lassen und wie Unternehmen organisatorisch dabei unterstützt werden, dies bestmöglich umzusetzen.

Im Anschluss an die Umfrage, an der alle teilnehmen können, die aktuell oder im letzten Jahr zumindest teilweise von zu Hause aus gearbeitet haben, erhalten die Teilnehmenden ein Sofort-Feedback im Vergleich zu anderen Studienteilnehmenden: Office 21 – Arbeitsplatz der Zukunft – Umfrage zu Büro- und mobiler Heimarbeit (fraunhofer.de)

Jetzt mitmachen und Teil neuester Forschungserkenntnisse werden

Das Gefühl von Veränderung und eine ganz besondere Aufbruchstimmung liegen in der Luft. Die Corona-Pandemie hat viel Neues auf den Weg gebracht. Auch für uns als Forschungsteam im Bereich der Arbeitswissenschaften ist dies eine sehr spannende Zeit, da sich die Dinge in der Arbeitswelt rasant verändern. Das Thema Büroräumlichkeiten rückt zusehends immer stärker in den Fokus vieler Unternehmen. Durch die Arbeit im Homeoffice haben Arbeitsräume und die Bedeutung und Funktion von ihnen eine völlig neue Rolle bekommen. Der Weg ins Büro ist nicht länger eine routinierte Alltagshandlung, sondern wird als ein besonderes Erlebnis empfunden. Unternehmen stehen in der Pflicht, ihren Mitarbeiter*innen genau die Arbeitsumgebung zu bieten, die sie zur Erreichung ihrer Kreativität, Produktivität, Team-Performance und ihres individuellen Wohlbefindens benötigen. Das sind zum einen Räumlichkeiten für den konzentrierten Rückzug, um ungestört und in Ruhe arbeiten zu können. Aber vor allem auch die Kollaborationsflächen, um Kreativität, Zusammenarbeit und Projektarbeit zu fördern, sind aus dem Büro der Zukunft nicht mehr wegzudenken. Autobahnähnliche Büroflure mit aneinandergereihten Einzel- oder Zweierbüros oder Großraumbüros mit mehr als 20 Personen im gleichen Raum – diese Bilder gehören der Vergangenheit an. Der Blick in Richtung Zukunft zeigt eine Arbeitswelt mit gut durchdachten Arbeitsplatzkonzepten, die ausreichend Platz für die Zusammenarbeit und gleichzeitig Raum zum Rückzug sowie Möglichkeiten des ungerichteten Aufeinandertreffens mit sich bringen.

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Milena Bockstahler

Milena Bockstahler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IAO und Teil des Teams »Workspace Innovation«. Sie begleitet Forschungs- und Industrieprojekte zu Fragestellungen rund um neue produktivitätsförderliche Arbeitsumgebungen und interessiert sich dabei vor allem auch für die Möglichkeiten nachhaltiger Büroumgebungen.

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