»Den demografischen Wandel gestalten« – IAO-Blogreihe zum Wissenschaftsjahr 2013: »Die demografische Chance«
So und in ähnlicher Weise wird Werbung für unterschiedlichste Seminare und Konferenzen zum Thema Innovationsmanagement gemacht. Doch was für ein Bild von »Innovatoren« steckt hier dahinter? Obwohl seit über 30 Jahren »im Geschäft«, ist Wickie vor allem eines: jung. Blutjung genau genommen. Wickie ist hier Sinnbild für die Jugendzentriertheit, von der die Personalpolitik vieler Unternehmen seit langem geprägt ist und auch weiterhin geprägt sein wird, falls sich in den Altersbildern in unseren Köpfen nichts ändert. Die Kreativen sind jung (dynamisch, erfolgreich), der Rest ist alt (oder sieht zumindest alt aus). Wie wirksam und relevant sind diese Altersbilder in der betrieblichen Praxis? Schlagen sie sich in Innovationsprozessen von Unternehmen nieder?
Kurzum: Wir sind beim Thema Alter und Innovation. Studien zum Zusammenhang von Innovation und demografischem Wandel gibt es nicht allzu viele und wenn, dann beziehen sie sich meistens auf die Anzahl von Patentanmeldungen oder betrieblichen Verbesserungsvorschlägen.
Innovationsfähigkeit – Was ist das?
Innovationsfähigkeit kann unterschiedliche Ebenen betreffen: den Einzelnen, die Gruppe oder auch das ganze Unternehmen. Im Innovationsmanagement kommen alle Ebenen zusammen. In unserer Studie haben wir Innovationsprozesse in unterschiedliche Phasen eingeteilt und danach gefragt, welche Rolle Jüngere und Ältere dabei spielen. In den Phasen »Ideengenerierung«, »Ideenbewertung«, »Entwicklung und Planung« und »Einführung« sind unterschiedliche Kompetenzen gefragt und kommen mit vornehmlich jüngeren oder älteren auf unterschiedliche Art und Weise zum Tragen. Doch: Ist die Innovationsfähigkeit von Unternehmen angesichts alternder Belegschaften gefährdet?
Einflussfelder des Alters auf den Innovationserfolg
Kreativität, Motivation, Wissen und Sozialkompetenz beeinflussen den Innovationserfolg wesentlich. Sie sind jedoch nicht zwingend mit »Jugendlichkeit« verbunden. Durch das Management des Umfelds können sie auch in einer alternden Belegschaft gefördert und effektiv eingesetzt werden. Den Ergebnissen unserer Umfrage zufolge ist es wichtig, Mitarbeitern Freiräume in der Arbeitsgestaltung zu geben, um die Innovationsfähigkeit zu erhalten. Außerdem scheint Motivation eine zentrale Rolle zu spielen. Führungskräften kommt also in Zukunft die Aufgabe zu, für Innovationen zu motivieren. In Bezug auf das Einflussfeld Sozialkompetenz zeichnet sich ein erfreulich ausgewogenes Bild. Wir können also hier eine positive Wirkung des Zusammenspiels der Generationen annehmen. Auch beim Einflussfeld Wissen scheinen sich die Unternehmen der Notwendigkeit einer Weiterbildung und der Gestaltung von Austauschprozessen über alle Altersgruppen hinweg bewusst zu sein und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Nichtsdestotrotz nutzen Unternehmen hinsichtlich der Förderung dieser Einflussfelder die Möglichkeiten nur unzureichend und gefährden somit ihre zukünftige Innovationsfähigkeit. In einigen Feldern, insbesondere hinsichtlich radikaler Innovationen, ist durchaus von einer negativen Wirkung des Alters auf das Innovationsgeschehen auszugehen.
Unsere Studie gibt Handlungsempfehlungen für ein Innovationsmanagement mit allen Altersgruppen. Das Printexemplar in unserem Shop bestellen.
Kategorien: Innovation
Tags: Demografischer Wandel, Die demografische Chance (Wissenschaftsjahr 2013), Innovationsfähigkeit, Innovationsmanagement