Auch dieses Jahr findet wieder in vielen Gemeinden das STADTRADELN statt. Dann sammeln Radbegeisterte Kilometer für ein besseres Klima. In Stuttgart, dem Standort des Fraunhofer IAO, vom 5. bis 26. Mai und in in Heilbronn, der Heimat von KODIS und dem Vorhaben »Global Upskill«, vom 21. Juni bis 11. Juli. Das will ich zum Anlass nehmen, einen Vergleich zu wagen: Für mich sind die Lean- und Agile-Methoden in Zeiten des Umbruchs und der multiplen Herausforderungen ganz klar die Fahrräder, wenn nicht gar die Rennräder unter den Management-Methoden.

Klar, das Fahren mit dem ÖPNV oder dem Auto hat auch seine Berechtigung. Aber mal ehrlich: so richtig Spaß macht es nicht. Das Warten an der Haltestelle, wenn sich die Bahn verspätet. Das Suchen nach Alternativen, wenn gestreikt wird. Das Stehen im Stau. Die Parkplatzsuche. Ein Rad dagegen, besonders ein Rennrad, ist wendig, leicht, flexibel, zuverlässig und passt zur Not auch in die Bahn!

Gleiches gilt meiner Meinung nach auch für die Lean- und Agile-Methoden, die sich seit den 80er-Jahren einer zunehmend größer werdenden Community erfreuen: Mir scheint, sie liefern die passende Antwort auf die aktuellen multiplen Herausforderungen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Innovationsdruck, Fachkräftemangel etc. Weil sie Flexibilität, Wendigkeit, Robustheit versprechen und geeignet sind, die Menschen zu begeistern und verantwortlich mit einzubeziehen.

Lean Production: Optimierte Produktion ohne Verschwendung

Übertragen in die Fahrradwelt ist Lean Production sowas wie eine Schnitzeljagd auf Fahrrädern, die nie endet. Beständig werden Ursachen von Pannen oder verfehlten Abzweigungen gesucht und behoben und Hindernisse auf den Radwegen aus dem Weg geräumt. Durch Berge werden eher Tunnel gebaut, als jedes Mal mühsam die Steigung zu bezwingen oder sie zu umfahren. Ihr müsst zugeben: Eine großartige Sache!

Agiles Projektmanagement: Zuverlässige Lieferung der besten Lösung

Auf einer agilen Radtour bespricht das Radteam morgens, welche Strecken bis zum Abend befahren werden sollen, damit sie ihrem Ziel zur Skizzierung einer neue Radwegekarte näherkommen. Das Befahren der Strecke teilen sie sinnvoll untereinander auf: Mountainbiker bezwingen den Berg, Rennradfahrer bewältigen die großen Entfernungen auf ebener Strecke. Am Abend präsentieren sie gemeinsam die neu skizzierten Radwege. Klingt für mich nach einem erfolgreichen Tag ohne unnötigen Stress.

Design Thinking: Innovative Ideen finden

Design Thinking gleicht einer neugierigen Erkundungsfahrt durch unbekanntes Gelände. Wo ihr am Ende genau rauskommt, wisst ihr nicht, aber es warten viele Überraschungswege auf euch. Um sie aus Sicht anderer Radfahrender zu bewerten, beobachtet und befragt ihr diese. So werden auch ganz neue Wege entdeckt, in die engere Auswahl für den weiteren Ausbau kommen aber nur die, die den Anforderungen möglichst vieler genügen. Ich melde mich freiwillig zur Erkundungsfahrt!

Lean Startup: Zielstrebig von der Produktidee zum tragfähigen Geschäftsmodell

Lean Startup ist knallhartes Training für Profis, wenn es wirklich drauf ankommt. Wenn der Personal Trainer den Finger gnadenlos direkt in die Wunde legt. Wenn man bis an die Grenze des Erträglichen und darüber hinaus geht. Wenn man zum hundertsten Mal scheitert – und sich doch aufrafft, alles nochmal von vorn anzugehen. Wenn an der kleinsten Schraube und Einstellung gedreht wird, weil das vielleicht die entscheidende zehntel Sekunde bringt. Und wenn man am Saisonende nach dem Wettkampf endlos stolz ist, es auf die Treppe geschafft zu haben. Gratuliere, was für eine Leistung!

Lean Change: Veränderung beteiligungsorientiert gestalten

Lean Change ist vergleichbar mit einem Radelthon für alle. Es geht darum, jede und jeden mitzunehmen ins Ziel. Die Trainierten mit ihren Rennrädern starten früh, nehmen die große Strecke und fahren schon bald im Ziel ein. Manche lassen es mit dem E-Bike gemütlich angehen oder nehmen die Kurzstrecke. Nicht alle müssen aktiv mitfahren, es braucht auch die, die vom Seitenrand aus anfeuern. Gelungen ist die Veranstaltung, wenn schließlich alle im Ziel gemeinsam die Erfolge feiern. Ich feiere jedenfalls mit!

Agiles Sprintlernen: Lernen für die Arbeit und zur Projektbewältigung

Beim agilen Sprintlernen ist es wie beim Fitness-Radeln: Das ist durchaus anstrengend. Aber im Team hilft man sich gegenseitig weiter. Jeder und jede kann selbst bestimmen, bis zu welchem Tourenkilometer heute gefahren wird. Zudem ermöglicht es die individuelle Rad- und Streckenauswahl, ohne Überforderung die Etappenziele zu erreichen. Und im Pannenfall steht jemand mit Ersatzschlauch und Pumpe bereit. Am Ende sind alle über sich hinausgewachsen und haben ihre Fitness merklich gesteigert. Ich merke grade, dass auch mir ein Training nicht schaden würde!

Vor welcher Herausforderung steht Ihr Unternehmen? Welches Management-Modell passt dazu? Geht es darum, die Digitalisierung voranzutreiben, wie wir es in einem Design-Thinking-Projekt mit dem Caritas Verband Stuttgart gemacht haben? Oder planen Sie größer, wie z. B. die Firma MARVECS, die in einem gemeinsamen Projekt mit uns das strategische Ziel verfolgt hat, die Mitarbeiterbindung mit der Einführung eines Social Intranet zu stärken und dazu Lean Change und agiles Sprintlernen eingesetzt hat?

Egal, vor welcher konkreten Transformationsaufgabe Sie mit Ihrem Unternehmen aktuell stehen: In der Lean- und Agile-Methodenlandschaft ist bestimmt die passende Methode mit dabei. Wir helfen Ihnen gern dabei, diese zu finden und umzusetzen. Sprechen Sie mich an oder nehmen Sie an einer der unten verlinkten Veranstaltungen teil, um mehr über das agile Sprintlernen zu erfahren.

Orangenes Rennrad von Gabriele Korge © Fraunhofer IAO / Gabriele Korge

Mein geliebtes Rennrad.

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Kategorien: Digitalisierung, Innovation, Stadtentwicklung
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