Die Arbeitswelten der Zukunft werden entscheidend von der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt sein. Das Fraunhofer IAO verfolgt in seiner Forschungsarbeit das Ziel, KI-Anwendungen umzusetzen, denen die Menschen vertrauen und die sie akzeptieren.
In der Öffentlichkeit gilt Künstliche Intelligenz häufig als Jobkiller. Doch in der Realität ist die KI in einem viel höheren Maße vom Menschen abhängig, als oft angenommen wird. Gerade für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen ist die Schlüsselfrage deshalb nicht »Mensch oder Maschine«, sondern das koordinierte Zusammenspiel in einem System, das die Stärken beider Welten kombiniert. Die KI-Toolbox unseres Projekts SmartAIwork bietet hierzu eine kompakte Einstiegshilfe.
Künstliche Intelligenz braucht den Menschen
Gegenwärtig braucht KI sogar die Unterstützung durch ihre menschlichen Partner, um ihr technologisches Potenzial entfalten zu können. In einer guten Mensch-Maschine-Arbeitsteilung werden die Stärken der KI z.B. Fehlerfreiheit, Ermüdungslosigkeit und hohes Tempo bei großen Mengen genauso genutzt wie die Stärken des Menschen z.B. Kontextsensitivität, Ermessensspielraum, ethische Entscheidungen.
Künstliche Intelligenz braucht Wissen über Prozesse
KI-Anwendungen werden in der Regel in einem komplexen Gefüge von Unternehmensabläufen eingesetzt, beispielsweise wenn Mitarbeitende aus verschiedenen Organisationseinheiten ihre Beiträge aufeinander abstimmen müssen, damit ein gemeinsames Ziel erreicht werden kann. Wenn diese Koordination bereits vor der KI-Einführung nicht oder nur begrenzt funktioniert, stehen die Chancen für den wirkungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz schlecht. Ob und wenn ja wie Künstliche Intelligenz in ein Unternehmen, eine Organisation passt, hängt also entscheidend davon ab, ob das Wissen über die eigenen, täglich gelebten Prozesse in die KI-Implementierung mit einbezogen wird.
Künstliche Intelligenz braucht Technologie-Know-how
Inzwischen steht ein Spektrum von KI-Anwendungen für eine Vielzahl spezifischer Einsatzzwecke zur Verfügung. Damit die ausgewählte KI-Anwendung ihren Job im Unternehmen tun kann, müssen die Daten, auf welche sie zugreifen soll, zur Verfügung stehen oder erzeugt und aufbereitet werden. Grundlage für das komplexe Management der Daten ist sowohl ein klares Verständnis der Geschäftsvorgänge (business understanding) als auch der verwendbaren Daten (data understanding) sowie deren Aufbereitung (data preparation).
Der KI³-Gestaltungsansatz: KI-Technologie, Arbeit und Prozesse integriert gestalten
Das Projekt SmartAIwork integriert die drei beschriebenen Erfolgsfaktoren der KI-Implementierung zu einem Gestaltungsansatz (Abbildung 1):
Abbildung 1: Der KI³-Gestaltungsansatz zum integrierten Design von KI-Technologie, Arbeit und Prozessen (Quelle: Tombeil et al. 2020).
Die ganzheitliche Analyse und Gestaltung von KI-Technologie, Arbeit und Prozessen erlaubt es, die KI-Anwendung bestmöglich in das betriebliche Zusammenspiel von Aufgaben und Prozessen einzubetten. So werden die Voraussetzungen für eine hohe Ergebnisqualität der KI-Leistung, für effiziente Prozesse sowie für gesundheits- und motivationsförderliche Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden geschaffen.
Veröffentlichung der KI-Toolbox für Macher am 5.11.2020
Die KI-Toolbox des Projekts SmartAIwork bietet folgende Werkzeuge für den Einstieg in die Künstliche Intelligenz:
- 1. Mit dem Lern-Puzzle Sacharbeit lassen sich Tätigkeiten der Sacharbeit nach Denk- und Interaktionsanforderungen einordnen.
- 2. Der Quick-Check Automatisierbarkeit hilft dabei, Routine und andere Kriterien für Automatisierung zu erkennen.
- 3. Das Self-Assessment zur Prozessorientierung zeigt, wie die Teilnehmer*innen vorhandenes Prozesswissen als wertvolle Grundlage ihrer digitalen Transformationsprojekte nutzen und voranbringen können.
- 4. Mit dem interaktiven Katalog zu KI-Anbietern und KI-Produkten für Sacharbeit lernen die Teilnehmer*innen auf dem Markt erhältliche KI-Lösungen kennen.
- 5. Die Online-Hilfe Datenmanagementsysteme einführen illustriert ein konkretes Beispiel für den Einstieg in die Sacharbeit mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.
Die fünf Werkzeuge werden im Rahmen des DigitalEvents »KI-Toolbox für Macher« am 5. November 2020 auf der Internetseite des Projekts SmartAIwork (siehe Leselinks) freigeschaltet und in einem Staffellauf von fünf Fachleuten des Fraunhofer IAO vorgestellt.
Blog-Countdown zur Veröffentlichung der KI-Toolbox für Macher
Bleib auf dem Laufenden: In den Wochen vor dem DigitalEvent »KI-Toolbox für Macher« erscheint zu jedem der fünf Tools ein Blogbeitrag (siehe Leselinks).
Leselinks:
- DigitalEvent »KI-Toolbox für Macher« des Projekts SmartAIwork am 5.11.2020
- Alle Blogbeiträge zur »KI-Toolbox für Macher«
- Alle Blogbeiträge zum Theme »Künstliche Intelligenz«
Kategorien: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz
Tags: KI - Künstliche Intelligenz, KI-Toolbox, KI³-Beratungsansatz, Prozesse