Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind zwei der wichtigsten Aspekte, die Unternehmen heute berücksichtigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Beide Aspekte können synergetisch zusammenwirken und sich gegenseitig verstärken – man spricht dann von der sogenannten Twin Transformation. Doch neben Erfolgsgeschichten ist auch von gescheiterten Projekten in diesem Bereich zu hören. Darum möchten wir näher beleuchten, wie Unternehmen frühzeitig bewerten können, ob sie bereit sind für solch eine umfassende Transformation.

Grün und digital? Der Anforderungskatalog für Unternehmen wächst

Den finanziellen Bedenken stehen diverse Motivatoren gegenüber, die für die Umsetzung ökologisch nachhaltiger sowie digitaler Innovationen sprechen, wenn die Umsetzung strategisch und konzeptionell gut geplant ist. Digitale Technologien können die notwendigen Werkzeuge und Daten bieten, die zur Reduktion des Ressourceneinsatzes und Umweltbelastungen nötig sind. Neben der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit können Unternehmen so der Ressourcenknappheit sowie damit einhergehenden Lieferengpässen und Effizienzeinbußen entgegentreten. Somit können durch eine intelligente Integration von digitalen und nachhaltigen Innovationen nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile realisiert werden.

Von Produkt – über Prozess – hin zu Geschäftsmodellinnovationen

Vielen Unternehmen ist noch unklar, welche Innovationen notwendig sind, um das disruptive Potenzial der Kombination von Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu aktivieren. Während der Fokus in der Vergangenheit oft auf Produkt- und Prozessinnovationen gerichtet war, wollen wir Ihren Blick für das große Ganze schärfen. Denn es reicht nicht aus, die bestehenden Produkte durch ökologischere Alternativen zu ersetzen oder Prozesse ressourcen- und energieeffizient zu gestalten.

Bisherige unternehmerische Anstrengungen in puncto Nachhaltigkeit beziehen sich vor allem darauf möglichst viel Geld zu verdienen und damit etwas Sinnvolles zu leisten. Inspiriert durch die Erfolgsgeschichte vom Unternehmer Hans-Dietrich Reckhaus, wollen wir uns sein Credo zu Herzen nehmen und ein neues Ziel formulieren – eine grüne Geschäftsmodellinnovation soll somit möglichst viel Sinnvolles leisten und es ermöglichen damit auch noch Geld zu verdienen.

Aber wie können Unternehmen schnell und effizient überprüfen, wie gut sie auf diesen Wandel vorbereitet sind?

Auf diese zentrale Frage haben wir zum Glück eine Antwort: Den Green Innovation Readiness Check – ein kurzer Fragebogen, den Praktikerinnen und Praktiker online ausfüllen können. Dabei werden 23 entscheidende Schlüsselfaktoren bewertet, um zu überprüfen, ob Unternehmen die notwendigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wandel des Geschäftsmodells in Richtung ökologische Nachhaltigkeit erfüllen. Um die Interessenten an die Hand zu nehmen und thematisch sinnvoll zu leiten, gliedert sich der Readiness Check in sieben Dimensionen: Strategie, Struktur und Netzwerk, Kompetenz und Wissen, Kultur, Leistung, Kunde sowie externe Einflussfaktoren. Diese basieren auf den zentralen Elementen eines Geschäftsmodells und ermöglichen somit, eine vielseitige Bewertung der Transformationsbereitschaft. Aus den identifizierten Defiziten lassen sich anschließend konkrete erste Anknüpfungspunkte zur Verbesserung der Voraussetzungen ableiten.

Abbildung 1: Grafische Auswertung des Green Innovation Readiness Checks für ein fiktives Unternehmen

Abbildung 1: Grafische Auswertung des Green Innovation Readiness Checks für ein fiktives Unternehmen

Auf Grundlage der Ergebnisse des Checks können Unternehmen in einer frühen Phase ihres Innovationsprozesses unterstützt und frühzeitig auf individuelle Herausforderungen hingewiesen werden. Dadurch können interne Ressourcen optimiert und Risiken rechtzeitig identifiziert werden.

Zentrale Aspekte einer erfolgreichen Geschäftsmodellinnovation

Abschließend fassen sechs zentrale Aspekte zusammen und verdeutlichen, was notwendig ist, um einen erfolgreichen Wandel des Geschäftsmodells zu bewerkstelligen:

Abbildung 2: Zusammenfassung sechs zentraler Aspekte für eine erfolgreiche Geschäftsmodellinnovation

Abbildung 2: Zusammenfassung sechs zentraler Aspekte für eine erfolgreiche Geschäftsmodellinnovation

Und so können am Ende dann ganz viele Unternehmen mit Stolz sagen: »Grün, grün, grün sind alle unsere Innovationen«!

Anne Spitzley

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