Baden-Württemberg wird Leitanbieter und Leitmarkt für das Thema Industrie 4.0! Nicht mehr und nicht weniger hat sich unser baden-württembergischer Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid mit der frisch ins Leben gerufenen Initiative »Allianz Industrie 4.0 BW« vorgenommen. Die Leiter der Stuttgarter Fraunhofer-Institute IAO und IPA, Wilhelm Bauer und Thomas Bauernhansl, beraten mit einer Reihe weiterer renommierter Fachexperten im Lenkungskreis der neuen Allianz.

8,5 Millionen Euro will das Land Baden-Württemberg in den nächsten zwei Jahren für Industrie-4.0-Projekte investieren. Diese Investition ist wichtig und nötig, denn unser Eindruck ist: alle reden von Industrie 4.0, aber noch viel zu wenige machen mit (siehe dazu auch Leselinks unten).

Wie und mit welchen Vorhaben wir das als Fraunhofer-Institute am Campus Stuttgart ändern möchten, davon hat sich Minister Schmid am neuen »Anwendungszentrum Industrie 4.0« vor Ort in Vaihingen persönlich überzeugt.

Industrie 4.0 im Ländle – wo sind wir gut, was muss getan werden?

Beim einleitenden Gespräch wurde klar: Baden-Württemberg ist gut aufgestellt, von smarter Sensorik über Softwareanbieter bis hin zu CPS-Integration. Um 30 bis 50 Prozent könnten Unternehmen auf dieser Basis ihre Gesamtperformance in der Wertschöpfung steigern. Und viele Fragen der Unternehmen lassen sich durchaus lösen, wie folgende Beispiele zeigen:

Datensicherheit: Vertrauen schaffen

Viele Unternehmen sind noch skeptisch und konservativ eingestellt, gerade in den Kernindustrien. Vertrauliche Daten in der Cloud, die Beherrschung neuer Technologien, die Einführung neuer Prozesse? Hier braucht es fundierte und verlässliche Lösungen und Methoden.

Mein Kollege Eray Özmü stellte Minister Schmid mit dem vom BMWi geförderten Projekt SkIDentity eine Lösung vor, die es ermöglicht, vertrauenswürdige Identitäten für die Cloud in einer besonders effizienten und selbst für kleine Unternehmen und kommunale Behörden geeigneter Form bereitzustellen. Vorgestellt und demonstriert wurde es an dem Anwendungsfall der Automobilindustrie. Besonders interessant war für die Teilnehmer, dass man sich mit dem Einsatz von SkIDentity ganz einfach mit dem neuen Personalausweis bei Cloud-Diensten anmelden kann.

Nils Schmid SkIDentity


youtu.be/wyWND_ZywEk – SkIDentity Automotive-Demonstrator

Technologie 4.0 ist gut, kompetente Mitarbeiter sind besser

Für uns ist und bleibt der Mensch der wichtigste Erfolgsfaktor für die Industrie 4.0 und deshalb auch Forschungsschwerpunkt des IAO: Welchen unmittelbaren Nutzen haben Mitarbeiter von einer Industrie 4.0? Wie lässt sich Arbeit neu gestalten und zielgerichtet Vertrauen, Akzeptanz und Kompetenzen aufbauen? Wie sieht das Zusammenspiel von Mensch und einer immer intelligentere Produktionsumgebung zukünftig aus? – Fragen, denen wir im Forschungsprojekt »KapaflexCy®« zur selbstorganisierten Personalflexibilität per Schichtplanungs-App nachgehen.

Unsere Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt »KapaflexCy®« zur selbstorganisierten Personalflexibilität per Schichtplanungswerkzeug stießen dann auch bei Minister Schmid auf großes Interesse.

Dass die selbstorganisierte Schichteinteilung per Smartphone funktioniert, dass das System weiß, wer für welchen Job qualifiziert ist, dass keine Lücken entstehen, wenn sich die Arbeiter selbst organisieren, zeigen wir momentan im Testbetrieb zusammen mit der Firma BorgWarner Ludwigsburg GmbH.

Nils Schmid KapaflexCy

Jedenfalls haben Herrn Schmid die Argumente für die flexible Arbeitseinteilung – eigenverantwortlich, kurzfristig, flexibel – nicht nur für den Einsatz in der Produktion überzeugt.

So hoffen wir, dass sich der Besuch des Ministers nicht nur in Hinsicht auf die neue Allianz Industrie 4.0 BW gelohnt hat, sondern wir mit unseren Ideen einer flexiblen Arbeitsorganisation vielleicht auch die Arbeit im Ministerium selbst unterstützen können!

Leselinks:



Kategorien: Advanced Systems Engineering (ASE), New Work / Connected Work
Tags: , , , , , , , ,