Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Zukunft Ihrer Innovationen bereits heute vorhersehen. Oder noch besser: Sie könnten die Erfolgschancen Ihrer Projekte von Anfang an signifikant steigern. Klingt nach Science-Fiction? Ist es aber nicht mehr. Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert gerade die Art und Weise, wie wir innovieren.

Leonardo da Vinci und KI – zwei Meister der Kreativität

Sowohl Leonardo da Vinci als auch (generative) KI haben die Fähigkeit, aus dem Nichts Neues zu erschaffen und Grenzen zu überschreiten. Da heute aber leider nur noch die KI existiert und wir keinen Leonardo an unserer Seite haben, stellt sich die Frage, wie Künstliche Intelligenz uns dabei unterstützen kann, unser eigenes, inneres Genie zu entfesseln und innovative Lösungen zu entwickeln.

Die KI als Turbo für Innovation

Früher war Innovation oft ein intuitiver Prozess, geprägt von kreativen Einfällen und viel Erfahrung. Heute wird dieser Prozess zunehmend datengetrieben und durch intelligente Algorithmen unterstützt. Die KI bietet uns Werkzeuge, um komplexe Zusammenhänge zu erkennen, Muster zu identifizieren und Vorhersagen zu treffen, die weit über das hinausgehen, was menschliche Expertinnen und Experten allein leisten können.

Die eingesetzte KI kann dabei verschiedene Rollen in Innovationsteams einnehmen und bei unterschiedlichen Aufgaben unterstützen. Um die Potenziale und Veränderungen durch generative KI im Innovationsprozess zu untersuchen, haben wir im Rahmen unserer Smart Innovation Community (siehe Leselinks) 44 Expertinnen und Experten nach deren Einschätzung befragt. Die Ergebnisse der Befragung haben wir in einem Whitepaper veröffentlicht (siehe Leselinks).

KI als Verbündeter in allen Phasen des Innovationsprozesses

Aufgaben, die von einer KI unterstützt oder teilweise übernommen werden können, umfassen sowohl analytisch geprägte als auch kreative Aufgaben entlang des gesamten Innovationsprozesses. Einige übergeordnete Aufgaben, bei denen KI unterstützen kann, sind nachfolgend aufgeführt.

  • Ideengenerierung: KI-basierte Tools können riesige Datenmengen aus verschiedenen Quellen analysieren und so neue, unkonventionelle Ideen hervorbringen. Sie können beispielsweise Trends erkennen, Kundenbedürfnisse besser verstehen und innovative Produktkonzepte entwickeln.
  • Konzeptbewertung: Mithilfe von KI-Modellen lassen sich Konzepte viel schneller und genauer bewerten. Sie können beispielsweise die Marktfähigkeit eines Produkts einschätzen, die Produktionskosten kalkulieren oder das Risiko von Fehlschlägen minimieren.
  • Entwicklung: KI kann die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen beschleunigen, indem sie beispielsweise bei der Simulation komplexer Systeme oder der Optimierung von Produktionsprozessen hilft.
  • Markteinführung: KI-basierte Tools können dabei helfen, die richtige Zielgruppe zu identifizieren, Marketingkampagnen zu personalisieren und den Erfolg von neuen Produkten am Markt zu überwachen.

Während der letzten Jahre haben wir im Rahmen der Smart Innovation Community mit zahlreichen Forschenden und Unternehmen verschiedene praktisch erprobte Einsatzszenarien von KI im Innovationsprozess diskutiert. Einige der diskutierten Szenarien sind in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung: Beispielhafte Anwendungsszenarien von KI im Innovationsprozess. Quelle: eigene Darstellung

Abbildung: Beispielhafte Anwendungsszenarien von KI im Innovationsprozess. Quelle: eigene Darstellung

Neueste Entwicklungen und ihre Auswirkungen

Die KI-Landschaft entwickelt sich jedoch rasant weiter und so sind wir noch nicht am Ende der Diskussionen angekommen. Einige der wichtigsten Entwicklungen in letzter Zeit, die Innovationsprozesse besonders beeinflussen, sind:

  • Generative KI: Modelle wie GPT-3/GPT-4 können selbstständig Texte, Code oder sogar Bilder erstellen. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die schnelle Prototypenentwicklung und die Kreation innovativer Produkte.
  • Erklärbare KI: Immer wichtiger wird es, zu verstehen, wie KI-Modelle zu ihren Entscheidungen kommen. Erklärbare KI-Modelle machen ihre Ergebnisse transparenter und ermöglichen so eine bessere Kontrolle und Vertrauen in die Technologie.
  • KI in der Zusammenarbeit: KI-Assistenten können Menschen bei der Zusammenarbeit unterstützen, indem sie beispielsweise Meeting-Protokolle erstellen, Aufgaben verteilen oder Ideen sammeln.

Fazit

KI ist inzwischen zu einem mächtigen und praktischen Werkzeug geworden, das Unternehmen in der Praxis dabei unterstützt, innovativer und erfolgreicher zu werden. Indem sie uns dabei hilft, Daten zu analysieren, Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, ermöglicht die KI eine neue Art der Innovation, die schneller, effizienter und zielgerichteter ist.

1. Forum Smart Innovation am 5. Dezember 2024 in Stuttgart

Was denken Sie? Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit KI in Ihrem Innovationsprozess gemacht? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren!

Sind Sie an einem weiteren Austausch mit relevanten Stakeholdern zu diesem Thema interessiert? Möchten Sie Einblick in aktuelle Forschung gewinnen oder die Erfahrungen aus der industriellen Praxis kennenlernen? Möchten Sie selbst mal KI-Tools testen?

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Lukas Keicher

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