KI-basiertes Trendscouting für die Auswertung von großen und unterschiedlichen Datensätzen
Um nicht in Produkt- und Featurelogik stecken zu bleiben und dennoch gute Antworten auf diese Fragen zu erhalten, habe ich ein KI-basiertes Trendscouting aufgesetzt. Viele meiner aktuellen Projekte betrachten das Thema KI und ihren Einfluss auf Organisationen. Ein Trendradar, das die Ergebnisse aus diesen Projekten zusammenführt und weiter anreichert, bat sich also an.
Grundlage für das Trendradar waren wissenschaftliche Publikationen, Einschätzungen von Expertinnen und Experten, Nachrichten, Techblogs, Podcasts und Social Media. Daraus habe ich mehr als 50 Zukunftstrends abgeleitet, geclustert und in einem interaktiven Trendradar zusammengeführt. Neben gefestigten Technologietrends habe ich bewusst Wild Cards aufgenommen, um den Blick über das Erwartbare hinaus zu öffnen.
Die Zukunft bietet viel Gestaltungsraum, Organisationen müssen den für sie richtigen Weg finden
Das Trendscouting hat interessante Spannungsfelder offenbart, die Organisationen helfen, sich in der aktuell überwältigenden Marktdynamik zu orientieren. Das Trendradar erlaubt es, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zum Beispiel mit Blick auf das Geschäftsmodell, oder die Kundenerwartungen. Führungskräfte können sich so einen Überblick über KI-Themen verschaffen und diese besser intern kommunizieren, ohne selbst Experte oder Expertin zu sein.
Im Folgenden nenne ich drei ausgewählte Gestaltungsfelder, in denen sich die Organisationen bewegen und auf die sie sich jetzt vorbereiten sollten:
- Spezialisierung und Verlerneffekt: KI nimmt einfache Aufgaben ab und schafft Freiraum für Anspruchsvolleres. Gleichzeitig steigt die Versuchung, komplexe Aufgaben an die KI zu delegieren. Auf Dauer droht ein Verlust an Problemlösekompetenz und kognitischer Flexibilität. Wer hier nicht gegensteuert und einen passenden Umgang findet, reduziert seine eigene Lernkurve. Wie viel KI wollen wir also in unserem Arbeitsalltag?
- Kollaboration und Isolation: Wenn KI, angereichert mit Organisationsdaten, immer präzisere Antworten liefert, sinkt die gefühlte Notwendigkeit, mit Schlüsselpersonen aus anderen Abteilungen zu sprechen. Das spart Wege, erhöht aber die Gefahr von Silos und blinden Flecken. Gute Lösungen entstehen selten im Alleingang. Wie halten wir die Kollaboration und die Teambindung trotz KI aufrecht?
- Transparenz und Überwachung: KI kann Prozessengpässe sichtbar machen und Verbesserungen anstoßen. Dieselbe Technik kann aber auch zur Leistungsüberwachung von Mitarbeitenden eingesetzt werden. Die Grenze zwischen hilfreicher Transparenz und unerwünschter Kontrolle verläuft nicht in der Technik, sondern in klaren Regeln und einer verantwortlichen und akzeptierten Strategie. Welche Fähigkeiten von KI wollen wir in unserer Organisation?
Der KI muss mit einer foresight-basierten Strategie begegnet werden
Organisationen müssen sich frühzeitig mit diesen Fragen auseinandersetzen, um zu verhindern, dass sie nur reaktiv von KI-Tool-Integration zu KI-Tool-Integration springen. Die KI ist mehr als nur ein Werkzeug, sie ist ein strategischer Hebel. Organisationen müssen diese Fragen beantworten, nur sie selbst kennen die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Belegschaft. Es geht um eine KI-Strategie, die die Zusammenarbeit mit KI sinnvoll definiert und Mitarbeitende befähigt. Dazu gehören zum Beispiel klare Prinzipien, welche Aufgaben bewusst beim Team bleiben, welche Entscheidungen ein menschliches Review brauchen, wie Schnittstellen über Abteilungsgrenzen hinweg gestaltet werden und wie Transparenz ohne Überwachung gelingt.
Gemeinsam mit Foresight in die KI-Zukunft
Ich begleite Unternehmen durch diesen Prozess: vom ersten Trendbild über ein verständliches, interaktives Trendradar bis hin zu konkreten Prinzipien und umsetzbaren Maßnahmen. Gemeinsam entwickeln wir konsistente und wünschenswerte Zukunftsbilder, priorisieren Gestaltungsfelder, definieren Regeln für den sinnvollen KI-Einsatz und übersetzen das im Projekt in klare Verantwortlichkeiten. Mein Anspruch ist, dass Ergebnisse nicht in der Schublade verschwinden, sondern langfristig Orientierung geben und Lust auf Veränderung machen.
Mein Fazit
KI ist kein Automatismus, der uns vorgibt, wie wir arbeiten. Mit Foresight gestalten wir die Richtung. Wer seine Gestaltungsfelder kennt und klare Prinzipien setzt, gewinnt an Produktivität, an Qualität der Entscheidungen und an Souveränität im Umgang mit der Zukunft. Wer wissen möchte, welche KI-Trends für die eigene Organisation relevant sind, kann mich gerne ansprechen.
Unternehmen quer durch alle Branchen stehen unter hohem Transformationsdruck. Der Fraunhofer IAO-Foresight befähigt Ihr Unternehmen, auf diese Veränderungsdynamiken nicht nur zu reagieren, sondern den Wandel vorausschauend zu gestalten und spezifische Lösungen für Ihre Herausforderungen von morgen zu entwickeln. Die Blogreihe beleuchtet unsere breite Technologie-Expertise sowie innovative Foresight-Methoden.
Leselinks:
- NextSignal – KI-Trendradar für Technologie und Märkte
- Zukunft strategisch gestalten: Foresight für Unternehmen
Kategorien: Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz
Tags: Foresight, KI, Themenwochen Foresight, Trends, Trendscouting, Zukunft


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