Die letzten Jahre haben unsere Lebens- und Arbeitswelt auf unvorhersehbare Weise verändert. Der neue Zugang zu KI oder die Covid-Pandemie stellen uns vor komplexe Herausforderungen und fordern andere Ansätze und Kompetenzen von uns. Ein bewusster Zugang zur Natur kann dafür sorgen, dass wir mit der allgegenwärtigen Technisierung und Ökonomisierung besser umgehen – und dabei einfach Mensch bleiben können.

Natur als Inspiration für Kreativität und Resilienz

Die Integration von Naturerleben in unseren Alltag steigert nachweislich unser Wohlbefinden. Sie stimuliert positive Emotionen, verändert unsere Wahrnehmung, ermöglicht uns neue Denkprozesse und lassen uns damit kreativer mit komplexen Fragestellungen umgehen. Nach einem langen digitalen Meetingtag kann ein Spaziergang mit dem Hund im Grünen uns wieder an unsere Lebendigkeit erinnern, die Zellen mit frischem Sauerstoff auffüllen und die Augen mit dem Blick in die Ferne entspannen. Gleichzeitig werden wir resilienter, können besser mit Stress umgehen und sind kommunikativer. Naturerlebnisse bieten uns das, was häufig im digitalen Alltag verloren geht – und sind deshalb eine menschliche Basis, um z. B. künstliche Intelligenz für uns nachhaltig gut nutzbar zu machen.

Naturkontakte im Arbeitsalltag fördern

Wenn wir die Menschen motivieren in ihrem Arbeitsalltag wieder mehr in den Kontakt mit der Natur zu gehen, ihnen ihre Potenziale und die so wichtige Möglichkeit zum Ausgleich zur digitalen Welt aufzeigen, ermöglichen wir es ihnen einerseits, die Natur als Ressource für sich zu nutzen und andererseits achtsam mit ihr umzugehen – ob im Kontakt zur Tier- und Pflanzenwelt um sie herum oder mit ihren Mitmenschen im Alltag. Im Alltag fällt uns nachhaltiges Handeln nämlich häufig schwer, da uns z. B. die Auswirkungen unseres Handelns auf die Natur nicht bewusst sind. Ein intensiver Kontakt mit der Natur und damit auch uns selbst, kann uns motivieren, häufiger auf den To-Go-Becher am Bahnhof zu verzichten oder eher mal mit dem Rad auf die Arbeit zu fahren. Was auf den ersten Blick philosophisch klingen mag, hat handfeste Auswirkungen auf unsere Arbeit und Produktivität, wie unser Forschungsprojekt dazu aufzeigt.

Positive Erlebnisse und Löwenzahn

Im Rahmen von interaktiven Workshopformaten unterstützen wir die Menschen sich ihre positiven Erlebnisse mit der Natur wieder bewusst zu machen.

Bild 1: TeilnehmerInnen des Workshops bei der Auswahl der Naturobjekte für die folgende Achtsamkeitsübung (Quelle: Gabriel Parsyak)

Bild 1: TeilnehmerInnen des Workshops bei der Auswahl der Naturobjekte für die folgende Achtsamkeitsübung (Quelle: Gabriel Parsyak)

Bild1b: TeilnehmerInnen bei der Arbeit mit Lego und Naturmaterialien. (Quelle: Gabriel Parsyak)

Bild1b: TeilnehmerInnen bei der Arbeit mit Lego und Naturmaterialien. (Quelle: Gabriel Parsyak)

Einige unserer Teilnehmenden nutzen so z. B. die Möglichkeit direkt im Grünen oder auf dem Balkon – im Homeoffice zu arbeiten. Andere stellten den Kontakt zur Natur über Walk-and-Talk Formate oder die Interaktion mit ihren Haustieren wieder her. Neben den Pflanzen konnten gerade die Tiere sie dabei an einem stressigen Büroalltag wieder an ihre natürliche Lebendigkeit in ihnen selbst erinnern. Daneben interessiert uns, wie wir Hürden zur Nutzung unserer Ressource Natur abbauen können. Gerade für Frauen ist z. B. die Nutzung des stadtnahen Waldes in der Dämmerung häufig nicht angenehm.

Momentan entwickeln wir praktische Übungen zum Einsatz im Arbeitsalltag mit dem Ziel, dass die Menschen mithilfe dieser die Natur wieder achtsamer wahrnehmen, ihr Wohlbefinden gestärkt und sie so positiv motiviert werden sich nachhaltig(er) zu verhalten. Die Übungen eignen sich zum Einsatz in Projekten, Workshops und Veranstaltungen oder einfach allein am Schreibtisch.

Bild 2: Setting für Workshop mit Naturintegration. (Quelle: Anne Krüger)

Bild 2: Setting für Workshop mit Naturintegration. (Quelle: Anne Krüger)

In einer Übung geht es z. B. darum, ein Löwenzahnblatt achtsam wahrzunehmen sowie sich damit auseinanderzusetzen, was diese oft als Unkraut missachtete Pflanze alles leisten kann. Wussten Sie z. B., dass aus dem Löwenzahn gewonnenen Kautschuk Fahrradreifen hergestellt werden? Übungen wie diese lassen uns selbst wieder als Teil des Großen und Ganzen verstehen und wirken der Vereinzelung und digitalen Entfremdung entgegen.

Fazit: Der Weg zu mehr Wohlbefinden durch Naturerlebnisse

Die Integration von Natur in den Arbeitsalltag ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Ansatz, um unser Wohlbefinden zu verbessern und nachhaltiges Verhalten zu fördern.

Bild 3: Natur in die digitale Arbeitswelt bringen

Bild 3: Natur in die digitale Arbeitswelt bringen

Durch regelmäßige Auszeiten mit und in der Natur können wir darüber hinaus unsere Kreativität und Motivation fördern, um den Herausforderungen und dem technologischen Wandel der heutigen Zeit erfolgreich zu begegnen.

Uns interessiert: Wie erleben Sie die Integration von Natur in Ihren Arbeitsalltag? Haben Sie Ideen oder Erfahrungen, die Sie teilen möchten? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

Nutzen Sie außerdem die Chance und kommen zu uns ans Fraunhofer IAO. Gemeinsam können wir innovative Konzepte zur Integration von Natur in ihre Arbeit finden und so langfristig Wohlbefinden, Kreativität und Produktivität steigern. Gestalten Sie mit uns die Zukunft der Arbeit, wo der Mensch und die Natur bei der Digitalisierung mitgedacht werden!

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Kategorien: Digitalisierung, Innovation, Nachhaltigkeit
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