Vor rund sechs Monaten startete unser IAO-Blog mit einem ersten Beitrag – natürlich zum Thema Bloggen und einigen Gedanken zur Zukunft der Wissenschaftskommunikation von Herrn Professor Spath. Diese Zukunft hat uns mit unserem Blog teilweise schon eingeholt. Wissenschaftler unseres Instituts bloggen regelmäßig, die Aufmerksamkeit der Netzgemeinde für unsere Themen ist spürbar gestiegen und für dieses Jahr haben wir uns weitere Verfeinerungen und Vertiefungen vorgenommen. Besondere Freude bereitete uns die Auszeichnung im Rahmen einer aktuellen Studie (www.prmacher.de) zu deutschen Blogs im IT-Bereich: Nach Microsoft und vor Cirquent wurde das IAO für den zweitbesten Blog ausgezeichnet.
Doch bevor wir zu den »neuen Ufern 2.0« starten, möchten wir das Erreichte mit Autoren und Lesern bilanzieren und stellen uns mit diesem Beitrag gerne allen Anmerkungen, Kritik und Kommentaren.
Statistik: der Blog als digitaler Katalysator
Es gibt zwei große Risiken beim Start neuer Corporate Blogs: Irrelevanz und schleichende Austrocknung mangels Beiträgen und Autoren. Unsere Bilanz nach einem halben Jahr geht erfreulicher Weise genau in die entgegen gesetzte Richtung: Die Zugriffe auf unseren gesamten Webauftritt haben sich mit dem Blogstart weiter erhöht – Tendenz weiter steigend. Nachdem wir zu Anfang noch Autoren im Institut anfragen mussten, hat sich inzwischen eine angenehme Routine bei der Beitragserstellung entwickelt und viele haben die Lust am Bloggen für sich entdeckt. Diese Motivation hat sich ausgezahlt, weil Institutsthemen durch Blogbeiträge für Suchmaschinen attraktiver werden und wir inzwischen sehr gute Platzierungen bei google, yahoo und anderen für unsere Themen besetzen. Zu vielen Themen ist der IAO-Blog jetzt schon eine der erfolgreichsten deutschen Blogadressen (z.B. Produktion, Innovationsmanagement, Softwaremanagement, etc.). Der IAO-Blog ist also für die Wissenschaftler und das Institut ein wirklicher Reputationsgewinn. Ein grundsätzliches Ziel unseres Blogs war es auch, ein lebendiges Forum für unsere Mitarbeiter, Partner, Kunden und alle Interessierten zu schaffen, indem eine direktere Form des Dialogs möglich wird. Wir freuen uns natürlich sehr über die wachsende Leserschaft, aber beim Ziel eines »lebendigen Dialoges« sehen wir Nachholbedarf und wollen für Kommentatoren attraktiver werden. Kommentare auf dem Blog sind anspruchsvoll und kenntnisreich, aber eher selten. Unsere Leser sind – zumindest digital – noch nicht zu Dialogpartnern geworden. Ein Grund mag darin liegen, dass unser Institut als erstes größeres wissenschaftliches Institut in Deutschland mit einem Corporate Blog den Schritt in die Blogosphäre gewagt hat. Eine »wissenschaftliche Blogosphäre«, wie wir sie beispielsweise in den USA finden, existiert hierzulande noch gar nicht. Hoffungsvoll stimmt uns, dass IAO-Beiträge, die in andere Netzwerke verlinkt wurden, gut und gerne von anderen Usern weiter verbreitet worden sind. Wir werden deshalb neue Beiträge in diesem Jahr intensiver vernetzen und unseren Autoren Weiterbildung und Unterstützung für die digitale Einbindung ihrer Themen anbieten.
Wissenschaft und Social Web – eine interkulturelle Begegnung?
Bloggen ist eigentlich ganz einfach – aber diese Einfachheit muss man sich erst wieder erarbeiten, wenn man den Jargon und die Sprachebene wissenschaftlicher Publikationen gewohnt ist. Der Schritt ins Web 2.0 schien für uns deshalb anfangs über einen kulturellen Graben zu führen, weil die Web-Kultur eigene Akzente setzt: Personalisierung, klare subjektive Meinungsäußerung oder offener Dialog sind hier die Stil prägenden Elemente. Heute haben wir den Eindruck, dass viele unserer Kollegen gerade diese Möglichkeit der Pointierung und subjektiven Meinungsäußerung im Blog schätzen, weil sie auf diese Weise neue Facetten ihrer Themen darstellen können und ihre Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die kulturelle Annäherung an die Bloggosphäre entpuppte sich für uns wider Erwarten als kulturelle Bereicherung.
Für die ersten sechs Monate können wir mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Für die kommenden Monate werden wir uns die Bereiche vornehmen, für die wir nach den Erfahrungen der ersten Etappe Optimierungsbedarf sehen und zu denen wir dezidiertes Feedback unserer Autoren, Partner, Leser und aller Interessierten erhalten – hier auf dem Blog, auf unseren Veranstaltungen oder im persönlichen Gespräch.
Kategorien: Digitalisierung, New Work / Connected Work
Tags: IAO-Blog, Social Media, Social Software, Wissenschaftskommunikation
Gratulation zur Auszeichnung des Blogs!
Bezüglich der eher spärlichen Kommentare: ein Grund ist definitiv das Erzwingen einer Registrierung. Insbesondere wenn die Page-Views zufriedenstellend sind, ist das in meinen Augen der einzige Grund, warum dort noch eher wenig kommt.
Hallo Constantin,
vielen Dank für die Glückwünsche und Anregungen. Zu den Kommentaren: Natürlich stellt die Registrierung eine gewisse Hürde dar – aber gleichzeitig sehen wir, dass wir doch schon sehr viele, auch externe Registierungen verzeichnen können! Daher glauben wir, dass das die Anmeldung nicht der einzige Grund ist und würden uns über weitere Anregungen (zu Inhalten etc.) freuen.
Viele Grüße
Claudia