Jede Menge Schmutz auf dem Fußboden, aber das Büro wird nur einmal die Woche gesaugt. Die nächste Veranstaltung ist schon morgen, der nächste Saugtermin aber erst in drei Tagen. Was tun? Das Fraunhofer IAO arbeitet aktuell an einem innovativen Saugroboter-Konzept für das Smart Office der Zukunft.

Reinigung via Outlook eigenständig planen

Unser Fraunhofer-Konzept sieht vor, den Mitarbeitern im Büro über ein intelligentes Scheduling-Verfahren die Buchung eines iRobot Roomba 650 Saugroboters per Outlook zu ermöglichen. Der Roboter kalkuliert bestehende Buchungen oder die Buchung für höher priorisierte Räume bei der Erstellung und Aktualisierung seines Zeitplans mit ein und schlägt Alternativ-Termine vor, wenn Buchungsanfragen nicht angenommen werden können. Zudem findet er anhand der Kalendereinträge der Meeting-Räume selbstständig notwendige Reinigungstermine und saugt dort – ohne dass eine Terminanfrage durch eine Person notwendig wäre – vor bzw. nach den Meetings oder sonstigen Veranstaltungen.

Virtuelle Bürokarte weist dem smarten Reinigungshelfer den Weg

Den Weg von seiner Ladestation in den zu reinigenden Raum findet der Roomba mithilfe einer virtuellen Bürokarte selbstständig. Einzig die Tür zum jeweiligen Raum muss ihm ein Mensch öffnen. Hierzu macht er sich durch das Abspielen einer Melodie aufmerksam. Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs fährt er selbstständig zurück zu seiner Ladestation.

Die virtuellen Bürokarten der Fraunhofer-Implementierung werden nicht in die Cloud geladen,Update vom 16.08.2017 sondern bleiben dort, wo sie sind und werden ausschließlich zur Reinigung der Büros genutzt.

Zahlreiche Erweiterungen des Saugroboter-Konzepts sind bereits angedacht. Hierzu zählt etwa die Funktion des autonomen Türöffnens durch den Roomba mittels automatischer Türen und smarter Türschlösser. Aktuell arbeitet das Projektteam außerdem an einer Anbindung des Roomba an die Sprachassistenten Alexa (Amazon) und Siri (Apple). So sollen zukünftig die Erstellung, Bearbeitung und Löschung von Kalendereinträgen per Sprachsteuerung sowie direkte Befehle wie »Roomba, geh‘ weg!« möglich sein.

Noch weiter gedacht: Intelligente Assistenten kommunizieren im Internet of Things (IoT)

Die Integration des Saugroboters an das Ökosystem des Forschungsprojekts »ENTOURAGE« bricht die Plattformbeschränkungen auf, die bei vorhandenen Geräten des Internet of Things (IoT) und Smart Services bestehen. Diese sind häufig auf die Plattformen einzelner Hersteller wie Amazon oder Apple beschränkt und verstehen sich dann nur mit deren Assistenten. Das ENTOURAGE-Ökosystem ermöglicht hingegen die plattformübergreifende Nutzung von Smart Services. So kann der Roomba-Saugassistent mit Assistenten unterschiedlicher Hersteller wie Alexa, dem Google-Assistenten und Siri kommunizieren und sich darüber hinaus mit anderen Geräten wie zum Beispiel einem Wischroboter abstimmen.

Welche smarten Lösungen wünschen Sie sich für Ihre Büroumgebung? Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kommentare hier auf dem IAO-Blog!

Update vom 16.08.2017

Reuters und weitere Nachrichtenagenturen hatten zunächst berichtet, dass einer der iRobot-Gründer überlege, die von den Saugrobotern gesammelten Daten zu verkaufen. So hatte ich es auch in diesem Blogbeitrag zunächst geschrieben. Mittlerweile wurde diese Aussage in den Quellen geändert. Dort heißt es nun, dass sich iRobot vorstellen könne, die Daten mit Unternehmen wie Google und Amazon zu teilen, wenn die Nutzer dies erlauben. Die Daten werden jedoch nicht verkauft. Der ursprüngliche Satz in diesem Blogbeitrag wurde entsprechend angepasst.
Quelle: https://www.reuters.com/article/us-irobot-strategy-idUSKBN1A91A5?Il=0

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