Die Logistik hat sich in den vergangen Jahrzehnten zur drittgrößten Branche in Deutschland entwickelt. Sie beschäftigt derzeit 2,8 Millionen Menschen – nicht ohne Grund: Robuste und flexible Logistiksysteme bestimmen die unternehmerische Wertschöpfung mit, weil sie fristgerechte Ergebnisse sichern. Doch diese dynamische Branche steuert auf einen Wandel hin. Die Achillesferse dieser hochtechnischen Branche bilden immer noch die Mitarbeiter. Der demografische Wandel wird deshalb zu einer Schlüsselherausforderung in der Branche.

Menschen – Garanten der Flexibilität oder Achillesferse der Branche?

Der Mensch spielt trotz Automatisierung eine zentrale Rolle beim Erreichen von Leistungs-, Kosten-, Qualitäts- und Flexibilitätszielen in Produktions- und Logistiksystemen. Seine Fähigkeiten meistern wesentlich die wachsenden Leistungs-, Kosten-, Qualitäts- und Flexibilitätsanforderungen. Vor allem in der Intralogistik stellen Unternehmen deshalb seit Jahren kräftig ein – und dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Doch die Branche steuert auf ein demografisches Dilemma zu: Ein Blick auf die aktuelle Alterspyramide zeigt, dass in den kommenden Jahren die Zahl der Berufseinsteiger abnimmt und das Durchschnittsalter der Belegschaften stetig steigen wird.

Abbildung 1: Alterspyramide 2013
Abbildung 1: Alterspyramide 2013

Das demografische Dilemma der Logistik

Die Arbeitsplätze sind für junge Menschen nicht attraktiv, da sie keine ausreichende Zukunftsperspektive bieten und zum anderen sind ältere Menschen den gestiegenen Anforderungen auf Dauer nicht gewachsen. Die skizzierte Ausgangssituation führt in der Intralogistik bereits seit einigen Jahren zu Problemen bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften. Die Arbeitsplätze der Intralogistik stehen in einem steigenden Wettbewerb mit anderen Branchen um die knapper werdende Ressource ‚junge Menschen’. Wie lassen sich auch in Zukunft produktive, engagierte und flexible Mitarbeiter finden und für einen Beruf in der Intralogistik begeistern? Aus dieser für die Intralogistik ungewohnten Wettbewerbssituation heraus muss eine Neubewertung der Rolle des Menschen in der Intralogistik erfolgen. Der Mensch mit all seinen Fähigkeiten muss in die Arbeitssystemgestaltung integriert werden, und es müssen attraktive, alternsgerechte und zukunftsfähige Arbeitsplätze entwickelt werden.

Demografischen Wandel aktiv gestalten

Das Intralogistik-Netzwerk in Baden-Württemberg e.V. hat zusammen mit dem Fraunhofer IAO eine Fachgruppe zum Thema »Arbeitsgestaltung und demografischer Wandel« eingerichtet. Hier soll eine Diskussions- und Projektplattform zur alternsgerechten Gestaltung der Intralogistik eingerichtet werden. Die Auftaktsitzung findet am 30.09.2014 ab 10 Uhr im ServLab neben Raum 100 im Turm I (Gebäude G) auf dem Fraunhofer Campus in Stuttgart statt. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Anmeldungen richten Sie per Mail an info @ intralogistik-bw.de

Bandbreitenentwicklung alternder BelegschaftAbbildung 2 Bandbreitenentwicklung alternder Belegschaft. Diskutieren Sie mit uns weitere Möglichkeiten einer alternsgerechten Gestaltung von Intralogistiksystemen.

 



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