Eco Fleet Services
Eco Fleet Services: Die Plattform »Eco Fleet Services« ermöglicht ein smartes und effizientes Management betrieblicher Mobilität. Sie wird nicht nur den effizienten Einsatz von Flottenfahrzeugen unterstützen, sondern darüber hinaus externe Mobilitätsressourcen wie beispielsweise Carsharing oder ÖPNV integrieren. Das Fraunhofer IAO, die Stadt Heidelberg, die Hochschule Esslingen sowie die Universität Hohenheim arbeiten gemeinsam an dem vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg geförderten Projekt.

Monopolbildung in einem hart umkämpften Markt ist ein verlockendes Ziel. Ist der Wettbewerb erstmal ausgeschaltet, kann man es sich als Platzhirsch so richtig gemütlich machen. So können Preise nach Belieben bestimmt, Löhne gesenkt und der Marktzugang anderer verhindert werden. Alles zum Wohle der eigenen Gewinnmaximierung. Diese Entwicklung macht auch vor dem Mobilitätsmarkt nicht halt.

Uber, Google oder SHARE NOW? Wer ist der Betreiber der großen Mobilitätsplattform der Zukunft?

Die sogenannte Plattform-Ökonomie ist auf dem Vormarsch und ermöglicht ihren Betreibern märchenhafte Geschäftszahlen. Alternative Mobilitätsangebote wie Car-Sharing (z. B. stadtmobil), Ride-Sharing (z. B. blablacar) und Ride-Hailing (z. B. Uber) sind im Jahr 2019 in der breiten Masse angekommen und ergänzen den individuellen Mobilitätsmix. Viele große Unternehmen arbeiten daher an einer übergeordneten Mobilitätsplattform, die möglichst viele solcher Mobilitätsangebote unter einem Dach vereint und damit eine marktbeherrschende Stellung anstrebt. Doch was bedeutet diese Entwicklung für die mittelständischen Anbieter? Forscher der Universitäten Harvard, Zürich und des MIT sprechen in diesem Zusammenhang von sogenannten Superstar-Firmen. Nach dem Prinzip The Winner takes it all wird der Markt nach dem Willen der Superstar-Unternehmen nicht mehr aufgeteilt, sondern eine Totalherrschaft angestrebt. Wenn die Großen ihre Muskeln spielen lassen, haben kleinere Unternehmen der geballten Marktmacht oft nur wenig entgegenzusetzen. Aber stimmt das wirklich?

Dezentral und föderal: Innovationen durch einen gesunden Wettbewerb

Um allen Akteuren den Zugang zum Mobilitätsmarkt auch in Zukunft zu ermöglichen, ist der Einsatz einer dezentral organisierten Plattform ein vielversprechender Ansatz. Anstatt den Super-Unternehmen das Feld zu überlassen, sollten kleinere Unternehmen ihre Kräfte schlagkräftig bündeln. Die Open-Source-Software, die im Projekt Eco Fleet Services entwickelt und im Pilotbetrieb bei der Stadt Heidelberg eingesetzt wird, folgt diesem Ansatz. Sie ist für jeden Akteur nutz- und erweiterbar, dient Entwicklern als Basis für Eigenentwicklungen und agiert somit als Inkubator für Innovationen im Mobilitätssektor. Die Plattform ermöglicht dabei einen direkten Austausch zwischen Mobilitätsanbietern und Unternehmen (B2B) sowie Mobilitätsanbietern und Endkunden (B2C). Dabei profitieren Unternehmen von einem barrierefreien Zugang zum Markt und Endkunden von innovativen Produkten, die im Umfeld eines gesunden Wettbewerbs entstehen können. Dieser soll nicht zuletzt durch die Zielstellung der Plattform ermöglicht werden, den zentralen Intermediär möglichst auszusparen und allen Akteuren Mitspracherechte im Sinne eines föderalistischen Prinzips einzuräumen.

Einen Mobilitätsmarktplatz zum Anfassen bieten wir am 13. Mai auf der Veranstaltung »Eco Fleet Services: Mobil im Betrieb – Nachhaltig in die Zukunft«. Hier wollen wir mit Bürgern, Unternehmen und Kommunen ins Gespräch gehen und mehr über ihre Anforderungen an eine Mobilitätsplattform der Zukunft erfahren. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines dezentralen Mobilitätsmarkts, an dem möglichst viele unterschiedliche Akteure partizipieren.

Leselinks:

Ilko Hoffmann

Fullstack-Softwareentwickler, der einen gesellschaftskonformen Einsatz von neuen IT-Technologien im Bereich zukünftiger Mobilität erforscht.

Autorenprofil - Website - Xing - LinkedIn



Kategorien: Digitalisierung, Stadtentwicklung
Tags: , , ,