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Verschlafen, verquatscht, verfahren? Kann schon mal passieren. Wenn man sich einen elektrischen Dienstwagen ausleiht, heißt das allerdings, dass man ihn zu spät oder mit niedrigem Batteriestand zurückgibt. Und das kann dem Kollegen, der den Wagen danach bekommen soll, ganz schnell Probleme bereiten. Ungesteuerte Ladeausfälle können in geteilten Fahrzeugflotten eine Kettenreaktion auslösen.

Damit genau diese Probleme nicht auftauchen, gibt es im Projekt Shared E-Fleet eine dynamische Einsatzplanung. Diese Softwarekomponente sorgt dafür, dass für jede Buchung ein ausreichend geladenes Fahrzeug zur rechten Zeit am rechten Ort zur Verfügung steht. Und das mit möglichst geringer Belastung der Umwelt und der Geldbörse des Anwenders.

Multitalent Einsatzplanung

Dazu muss die Einsatzplanung verschiedene Aufgaben erledigen. Bei der Buchung gibt der Nutzer an, was für einen Fahrzeugtyp er gerne hätte, beispielsweise einen Kleinwagen. Die Einsatzplanung prüft nun, ob ein solches Fahrzeug zur gewünschten Zeit mit ausreichender Ladung zur Verfügung gestellt werden kann.

Im einfachsten Fall muss nur nach einer Lücke im Einsatzplan gesucht werden. Eventuell ist es aber auch nötig, andere, schon gebuchte Fahrten umzuplanen, um »Platz« für die gewünschte Buchung zu schaffen.

Der Trick: Man bucht eine Fahrt, kein Fahrzeug

Dies ist möglich, da der Nutzer bei der Buchung noch kein konkretes Fahrzeug zugeordnet bekommt. Erst kurz vor Abfahrt wird seine Buchung fest einem Fahrzeug zugeordnet, für das er einen »Schlüssel« auf sein Smartphone erhält. So bleibt für die Einsatzoptimierung eine Menge Zeit, um mit den Buchungen zu jonglieren.

Hierzu werden im Rahmen einer Optimierung in regelmäßigen Abständen alle noch nicht festen Fahrten erneut angepasst. Die Qualität des Einsatzplans wird so kontinuierlich verbessert. Ein optimaler Einsatzplan berücksichtigt alle Fahrten, minimiert die Anfälligkeit gegen Verspätungen, bietet möglichst große Freiräume für zukünftige Buchungen und erzeugt minimale Kosten und minimale Umweltverschmutzung.

Das sind eine Menge Bedingungen. Daher ist es auch nicht möglich, den optimalen Einsatzplan mittels Ausprobieren herauszufinden. Das würde selbst modernste Rechner ins Schwitzen bringen. Stattdessen werden Näherungsverfahren eingesetzt, die statt dem besten einen möglichst guten Einsatzplan erzeugen.


Der Einsatzplan von vier Fahrzeugen vor (oben) und nach der Optimierung (unten).

 

Ständige Optimierung notwendig

Damit lässt sich ein optimierter Einsatzplan schnell berechnen, was auch notwendig ist, denn der Plan verliert in kürzester Zeit an Aktualität. Von Staus über schlechte Wetterbedingungen bis hin zu Unfällen gibt es viele Ereignisse, die ein Nachjustieren notwendig machen.

Dazu wird die Einsatzplanung automatisch über den aktuellen Status eines Fahrzeugs informiert, beispielsweise wenn es eine Fehlfunktion gibt. Anhand dieser Informationen lässt sich abschätzen, ob eine Nachjustierung notwendig ist. So lassen sich kleinere Katastrophen ohne menschlichen Eingriff ausbügeln. Bei größeren Katastrophen muss vielleicht ein gänzlich neuer Plan erstellt werden. Erst wenn das nicht mehr hilft, muss der Flottenbetreiber eingreifen und eventuell ein Taxi spendieren.

In der Praxis haben wir festgestellt, dass die dynamische Einsatzplanung einem Flottenbetreiber eine Menge Kopfschmerzen erspart und eine hohe Ausnutzung der Flotte ermöglicht – was wiederum gut für Umwelt und Geldbeutel ist, da weniger Fahrzeuge gebraucht werden.

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Kategorien: Digitalisierung, Future Mobility, Nachhaltigkeit
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