Hybride Arbeitsweisen bieten neue Möglichkeiten für Mitarbeitende und sind Herausforderung und Chance für Unternehmen, die diese neue Arbeitswelt proaktiv gestalten möchten. Welche Bedürfnisse und Anforderungen haben Mitarbeitende? Mithilfe einer Umfrage im »Office 21« Innovationsnetzwerk analysieren wir Arbeitsweisen und entwickeln Mitarbeitendentypologien, durch die Unternehmen praxisnahe Handlungsempfehlungen für eine optimale Büro- und Arbeitsgestaltung ableiten können.

Die Praxisstudie Roadmapping – Update 2023

In Umfragen sehen wir, dass inzwischen fast alle Unternehmen Bertriebs- oder Dienstvereinbarungen formuliert haben, die ihren Mitarbeitenden unterschiedliche Grade an Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes und der generellen Arbeitsorganisationen einräumen. Unverändert ist allerdings die Unsicherheit darüber geblieben, welche langfristigen Folgen diese Flexibilität, insbesondere zeitliche und räumliche, auf zentrale Erfolgsfaktoren der Wissensarbeit wie Performanz, Innovation, Motivation, Bindung und Ähnlichem in den Unternehmen hat.

Die Herausforderung besteht darin, eine Strategie festzulegen, die einerseits die Forderung der Mitarbeitenden nach Flexibilität berücksichtigt, weil sie durch den angespannten Arbeitsmarkt eine große Verhandlungsmacht haben. Andererseits kann durch zu viel Virtualität die Innovationskraft und Bindung leiden, sogar die Gefahr einer sozialen Erosion steht im Raum.

Viele Unternehmen kommen mit Fragen auf uns zu: Wie viel Homeoffice ist optimal? Wie oft sollen wir unsere Mitarbeitenden ins Büro holen? Was ist die beste Strategie für unsere Mitarbeitenden und unsere Organisation? Wie sehen praxisnahe Handlungsempfehlungen für eine optimale Büro- und Arbeitsgestaltung aus, in der alle Typen produktiv arbeiten und sich wohl fühlen?

Um diese Fragen beantworten zu können, wollen wir unsere bestehenden Office-Analytics-Arbeitstypen (Link zur kostenlosen Publikation in den Leselinks) aktualisieren und um die Herausforderungen neuer und hybrider Arbeitswelten erweitern.

Unterschiedliche Faktoren als Einflussgrößen

In unseren Forschungsprojekten haben wir unter anderem festgestellt, dass es viele verschiedene Faktoren gibt, die Einfluss auf die Wahl des Arbeitsortes und auf zentrale Erfolgsfaktoren der Wissensarbeit wie beispielsweise Motivation, Performanz und Wohlfühlen haben können. Darüber hinaus möchten wir erforschen, welche Rolle die persönlichen Arbeits- und Lebenssituationen eines jeden Mitarbeitenden spielen, wie groß der Einfluss auf die Wahl der Arbeitsorte ist, wie das auf die verschiedene Erfolgsfaktoren der Wissensarbeit wirkt und was das für eine Organisationsstrategie bedeutet.

So fragen wir beispielsweise, wie zufrieden die Befragten mit ihrer sozialen Einbindung sind, ob sie private Verpflichtungen haben, die eine Tätigkeit im Homeoffice erfordern, wie sie ihre Homeoffice-Situation empfinden, ob ihr Büro bestimmte Tätigkeiten gut unterstützt und vieles mehr.

Die Ergebnisse dieser Fragen verknüpfen wir mit der unterschiedlichen Arbeitsorte-Nutzung und den Erfolgsfaktoren wie beispielsweise Information und Performanz. Daraus gewinnen wir Erkenntnisse darüber, welche Faktoren für eine erfolgreiche und zufriedene Arbeitsweise wirklich relevant sind und welche Bedürfnisse unterschiedliche Mitarbeitendendentypen haben. Die entstandenen Mitarbeitendentypen können Unternehmen dabei unterstützen, ihrer Belegschaft passgenaue Angebote zu machen.

Erster Ergebnisse versprechen spannende Erkenntnisse

(Fast) leere Büros sind kein sozialer Anziehungspunkt für Mitarbeitende, da hilft selbst die beste Ausstattung mit Möbeln und Technik nichts. In der Umfrage untersuchen wir unter anderem, welche Rolle die Anwesenheit von Kolleginnen und Kollegen dabei spielt, ob die Mitarbeitenden ins Büro kommen. Tatsächlich zeigen erste Ergebnisse, dass ungefähr ein Drittel der Befragten bei der Wahl des Arbeitsorts berücksichtigt, wie viele Kolleginnen und Kollegen an diesem Tag im Büro zu erwarten sind! Wie viele und welche Kolleginnen und Kollegen das sein müssen, damit das Büro als attraktiver Arbeitsort wahrgenommen wird, ist individuell. Im Schnitt sind es jedoch ca. 40 Prozent Anwesenheit, ab denen man, unabhängig von anderen Faktoren, den Gang ins Büro gerne auf sich nimmt.

Unter anderem werfen diese Ergebnisse zudem Licht auf die Debatte, ob zur konzentrierten Einzelarbeit lieber das Büro oder das Homeoffice genutzt wird. Erste Hinweise zeigen, dass dabei vor allem persönliche Faktoren eine Rolle spielen. Welche das sind? Dafür benötigen wir noch mehr Daten und zählen auf Ihre Mithilfe, um die Erkenntnisse noch weiter zu vertiefen.

Beteiligen Sie sich an der Umfrage und bekommen Sie Sofort-Feedback!

Wir freuen uns sehr, wenn auch Sie sich 10-15 Minuten Zeit nehmen, um an unserer Befragung teilzunehmen und uns wichtige Erkenntnisse zu liefern. Unter dem untenstehenden Link können Sie sich beteiligen. Als besonderen Bonus erhalten Sie am Ende der Umfrage ein sofortiges Feedback, wie Ihre persönliche Arbeitsortverteilung und bestimmte Erfolgsfaktoren im Vergleich zu anderen Umfrageteilnehmenden aussehen.

Die Ergebnisse der Umfrage werden wir zu gegebener Zeit in diesem Blog teilen!

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Alina Käfer

Alina Käfer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Fraunhofer IAO. Sie begleitet Forschungs- und Industrieprojekte zu Fragestellungen rund um Future Work. Dabei interessiert sie sich u.a. für die psychischen Auswirkungen von Arbeitsumgebungen und insbesondere mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.

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Kategorien: New Work / Connected Work
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