Wir leben in einer Zeit, in der sich die globalen Herausforderungen verschärfen und nach neuen Methoden zur Lösungsentwicklung verlangen. Open Innovation Ecosystems überschreiten die traditionellen Grenzen und verbinden Unternehmen, Start-ups, Regierungen, gemeinnützige Organisationen, Hochschulen und Einzelpersonen in einem Netz der Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht Kollaboration: ein Katalysator, der uns zu Lösungen führt, die größer sind als die Summe ihrer Teile – und der vor allem die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen beflügeln könnte.

Drei erfolgsentscheidende Faktoren schaffen die Grundlage für Kollaboration, Innovation und Wirkung:

  1. 1. Gemeinsame Vision und Mission:
    Eine klare Vision für eine nachhaltige Welt vereint Stakeholder mit unterschiedlichem Hintergrund und spornt sie an, ihre Bemühungen aufeinander abzustimmen. Ein gemeinsamer Auftrag stärkt das kollektive Zielbewusstsein und motiviert die Kollaborateure, im Einklang auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. In diesem Umfeld verstärken die kooperativen Kräfte die Wirkung der einzelnen Initiativen.
  2. 2. Vielfalt und Inklusivität:
    Das Gewebe erfolgreicher Innovations-Ökosysteme ist mit Fäden der Vielfalt gewoben – in Bezug auf Fähigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven. Heterogene Teams erzeugen ein Spektrum von Ideen und fördern Interaktionen, die zu innovativen Durchbrüchen führen. Dieses Mosaik von Standpunkten fördert ein umfassendes Verständnis von Herausforderungen und regt innovatives Denken an.
  3. 3. Offene Kommunikation und Wissensaustausch:
    Effektive Kommunikation ist der Klebstoff, der ein Innovationsökosystem zusammenhält. Der transparente Austausch von Informationen, Erkenntnissen und Wissen fördert eine Atmosphäre des Vertrauens und der Transparenz. Diese Kultur des offenen Austauschs beschleunigt die Verbreitung von Wissen, fördert die Problemlösung und minimiert Redundanzen.

Merkmale missionsorientierter Innovationsökosysteme

Neben diesen Katalysatoren zeichnen sich missionsorientierte Innovationsökosysteme durch besondere Merkmale aus, die ihre Wirksamkeit verstärken.

  1. 1. Vielfalt der Stakeholder:
    Der Kernpunkt der Kollaboration ist die Vielfalt. Missionsorientierte Ökosysteme bringen Interessenvertretungen aus verschiedenen Bereichen zusammen und bereichern den Komplex mit unterschiedlichen Hintergründen, Perspektiven und Fachkenntnissen. Diese Vielfalt der Köpfe fördert ein Umfeld, das für bahnbrechende Innovationen reif ist.
  2. 2. Multidirektionale Wissenstransferformate:
    Der Wissensaustausch in Ökosystemen ist nicht eindimensional. Er ist ein sich ständig weiterentwickelnder Austausch, von dem alle Beteiligten profitieren. Der Wissensfluss beruht auf Gegenseitigkeit, wodurch der Geist der Kollaboration gefördert und das Potenzial für transformative Lösungen erhöht wird.
  3. 3. Nachhaltigkeit der Governance-Mechanismen:
    Kollaboration gedeiht, wenn sie in einem nachhaltigen Regel- und Koordinationssystem verankert ist. Die zugrundeliegenden Regelungen des Ökosystems müssen die Grundsätze der Kollaboration widerspiegeln und sicherstellen, dass Entscheidungen die langfristigen Auswirkungen widerspiegeln und ein widerstandsfähiges Netzwerk fördern.
  4. 4. Nachhaltigkeitsziele mit Stakeholdern:
    Kollaborative Ökosysteme versammeln sich um Nachhaltigkeitsziele und gehen Herausforderungen an, die ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche umfassen. Diese gemeinsamen Ziele vereinen die Stakeholder und sind der Katalysator für ein gemeinsames Streben nach positiver Veränderung.
  5. 5. Aufgabenorientierte Rollen in typischen Innovationsökosystemen:
    Kollaboration gedeiht, wenn die Rollen mit der Aufgabenorientierung übereinstimmen. Visionäre geben den Kurs vor, Verbinderinnen stellen Verbindungen her, Innovatoren entwickeln neuartige Lösungen, und Umsetzerinnen setzen Konzepte in konkrete Maßnahmen um – alles mit dem Ziel, die gemeinsame Mission zu erfüllen.

»Shaping Missions«: Eine Methode für den Erfolg von Kollaboration

Unsere Arbeit fand im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts »Open Innovation Ecosystems« statt, das von April 2020 bis Juni 2023 lief. Dieses Projekt diente als Schmelztiegel für die Erforschung des Potenzials von Kollaboration bei der Bewältigung drängender globaler Herausforderungen und mündete in dem »Shaping Missions«-Tool.

Wir haben eine Methode entwickelt, um Organisationen zu unterstützen, ihr missionsorientiertes Innovationsökosystem auf- und auszubauen. Ob in der Anfangsphase der Ökosystementwicklung, bei der (Neu-)Ausrichtung von Strategien auf Maßnahmen, oder wenn der Prozess gerade stagniert – das »Shaping Missions«-Tool leitet die Kollaboration mit strategischer Präzision, indem es individuelle Handlungsempfehlungen zu den genannten Merkmalen eines missionsorientierten Innovationsökosystems bereitstellt. Das Tool steht online kostenlos zur Verfügung und die Bearbeitungsdauer beträgt 30 bis 60 Minuten. Es kann gemeinsam als Team oder allein genutzt werden. Dieses Tool sensibilisiert für die erheblichen Wirkungen, die sich ergeben können, wenn Innovationsökosysteme und ihre Mission(en) effektiv aufeinander abgestimmt sind.

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Kategorien: Innovation, Nachhaltigkeit
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