Elektromobilität. Eine vielversprechende Mobilitätsform, günstig im Betrieb und noch dazu umweltfreundlich. Die Fahrzeuge machen optisch mittlerweile echt was her und bieten obendrein gehörig Fahrspaß. Und im Geschäftsumfeld, wo häufig Kurzstrecken gefahren werden, passt das Nutzungsprofil auch noch optimal zu den Reichweiten der Fahrzeuge. Damit ist doch eigentlich der Weg frei für Elektromobilität – vor allem in dienstlichen Flotten. Oder?
Moment. Einen Schritt zurück. Betrachtet man Elektromobilität nach ihrer Durchdringung in der Gesellschaft, so stellt man schnell fest: Nur knapp 19 000 Elektrofahrzeuge fahren auf Deutschlands Straßen – bei über 44 Mio. Pkw insgesamt ein verschwindend geringer Anteil (Stand 1. Januar 2015, Quelle: www.kba.de). Vom Durchbruch ist Elektromobilität also noch weit entfernt. Autobauer, Kaufinteressenten und Politiker streiten sich über die richtigen Schritte, die notwendig sind, um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln. Bedarf es staatlicher Subventionen oder muss die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden?
Ich will mich dem Thema von einer anderen Seite zu nähern. Fakt ist: Elektromobilität spricht heute vor allem Personen an, die großes Interesse an technischen Neuheiten und Produkten haben und bereit sind, durch ihr Handeln den Fortschritt dieser Technologie zu unterstützen. Im Moment kaufen und nutzen vor allem sogenannte Innovatoren Elektrofahrzeuge. Diese besonders risikofreudigen Personen machen aber nur eine kleine Gruppe aus. Wer auf dem Markt wirklich erfolgreich sein will, muss auch eine breitere Masse erreichen.
Ausprobieren geht über studieren
Im Projekt Shared E-Fleet haben wir ermittelt, dass Elektromobilität für eine große Mehrheit möglicher Nutzer mit einem positiven Image verknüpft ist. Und wir haben mit dem Konzept einer gemeinsam genutzten Elektrofahrzeugflotte das Thema an kleine und mittlere Unternehmen herangetragen. Diese konnten Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen sammeln, ohne große Investitionen tätigen zu müssen.
Foto: Ludmilla Parsyak © Fraunhofer IAO
Das positive Image der Elektromobilität kann die Hemmschwelle für Unternehmen senken, Elektrofahrzeuge zu nutzen. Dabei ist davon auszugehen, dass besonders Unternehmen, die eine große Übereinstimmung zwischen ihren Unternehmenswerten und dem Image der Elektromobilität feststellen, der Elektrofahrzeugnutzung besonders offen gegenüberstehen. Auch Unternehmen, die in Branchen tätig sind, in denen Kommunikation und Ansehen allgemein als sehr wichtig eingestuft werden, könnten einen besonderen Nutzen in der positiven Imagewirkung sehen. Dazu zählen etwa Werbeagenturen, Architekturbüros und Hotels. Solche Unternehmen können eine wichtige Multiplikatorfunktion übernehmen und Elektromobilität an eine größere Zahl von Personen herantragen.
Welche Maßnahmen aus unserer Sicht sonst noch notwendig sind, um die Elektromobilität auf die Straße zu bringen, beschreiben wir in dem Leitfaden »Shared E-Fleet – Fahrzeugflotten wirtschaftlich betreiben und gemeinsam nutzen«, der die Ergebnisse aus Shared E-Fleet zusammenfasst und Unternehmen Hilfestellungen für den Betrieb von Elektrofahrzeugflotten liefert.
Leselinks:
- »Shared E-Fleet – Management Summary (.pdf)
- Leitfaden »Shared E-Fleet – Fahrzeugflotten (Print Publikation 49 €)
- Leitfaden »Shared E-Fleet – Fahrzeugflotten (Bestellformular für kostenlose PDF)
- Blog-Reihe zur Shared E-Fleet: https://blog.iao.fraunhofer.de/tag/shared-e-fleet/
- Shared E-Fleet Projektwebseite: www.shared-e-fleet.de
- Shared E-Fleet auf Twitter: @SharedEFleet
Kategorien: Digitalisierung, Future Mobility, Nachhaltigkeit
Tags: E-Mobility, Shared E-Fleet