Was zeichnet den typischen Mitarbeitenden 4.0 aus? Am besten eine Promotion in Mathematik und IT, Expertenwissen in Robotik, Data Analytics, Machine Learning und Künstlicher Intelligenz sowie Know-how in Produktions- und Automatisierungstechnik. Dabei besitzt er oder sie Talent in den Bereichen Kommunikation und Networking, hat ausgeprägte Führungsqualitäten, viel Kreativität und ist außerdem verhandlungsstark. Na, erkennen Sie sich wieder?
Auch wenn das überzeichnet ist: Die Zeiten, in denen man Herausforderungen nur mit Fachwissen und beruflichen Kernkompetenzen meistern konnte, sind in unseren komplexen neuen Arbeitswelten vorbei. Denn um zum Beispiel in einer Industrie 4.0-Umgebung Innovationen erfolgreich anzugehen, sind viele Fähigkeiten gefordert. Wer miteinander vernetzte, neue Produkte und Services entwickeln möchte, muss sich mit komplexen Fragestellungen auseinandersetzen und technische, rechtliche, als auch administrative Hürden meistern. Der Veränderungsprozess dorthin muss aktiv gemanagt werden, wofür Einiges an IT-, Ingenieur- und Business-Wissen notwendig ist. Keine leichte Aufgabe.
Paradigmenwechsel: Wenn Soft Skills die neuen Hard Skills werden
Aus verschiedenen digitalen Innovationsprojekten haben wir gelernt, dass es zwar immer wichtig ist, die »harten« Fähigkeiten für einen spezifischen Anwendungsfall zu beherrschen, um die Innovation an sich umzusetzen. Aber auch, dass die »soften« Fähigkeiten häufig die kritischen auf diesem Innovationspfad sind und letztlich über Erfolg und Misserfolg eines Projekts entscheiden.
Wenn wir auf unsere digitalen Innovationsprojekte und -teams in den letzten zwei Jahren schauen, sind uns diese 8 Punkte als besonders erfolgskritisch für ein Innovationsteam aufgefallen:
- 1. Das Teams und das Management waren vom Projekt überzeugt, motiviert und experimentierfreudig
- 2. Das Team verfolgte klare Ziele und der Nutzen bei Zielerreichung war hoch
- 3. Das Team war offen in der Kommunikation und ließ äußere Einflüsse zu
- 4. Das Team war mit Personen unterschiedlicher Fachrichtungen besetzt
- 5. Das Projekt wurde professionell verwaltet und moderiert
- 6. Es gab dennoch Raum für Flexibilität
- 7. Das Projekt wurde ich einem engen Zeitrahmen durchgeführt
- 8. Das Team war kreativ und hatte den Mut, eigene Wege zu gehen
Das Team ist der Experte: Wie Sie sich für die Zukunft aufstellen sollten
Die gute Nachricht: man muss nicht alles selbst können und alleine machen. Effektive Teams vereinen diverse Fähigkeiten, um Projekte zum Erfolg zu führen. Aber ja, vom alten Rollenbild als einseitiger Fachexperte sollten wir uns langsam verabschieden und für die nötigen Hard Skills mal von unserer Expertise ausgehend einen Blick nach links und rechts in verwandte Fachrichtungen werfen. Sich ein möglichst breites Basisverständnis und -wissen in zusätzlichen Fachbereichen anzusammeln hilft im Team, alle behandelten Themen zu verstehen, fachlich mitreden und häufiger die Mediatorenrolle einnehmen zu können.
Und kommen wir nochmals zu den Soft Skills. Je wichtiger die Teamarbeit, desto bedeutender werden die klassischen Teamfähigkeiten. Diese Fähigkeiten sollten deshalb aufgewertet und zum Beispiel in Form von Seminaren stärker geschult werden. Denn es ist keineswegs so einfach, Mitarbeitende mit Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Koordination oder Projektmanagement zu finden.
Mein persönliches I-Tüpfelchen: Wenn in einem Team verschiedene Experten mit guten Soft Skills zusammenkommen, machen Innovationsprojekte auch gleich noch viel mehr Spaß!
Leselinks:
- Zur Webseite des Forschungsbereichs
- Blogbeitrag: Welcher Persönlichkeitstyp bist du? Gemischte Teams als Treiber von Innovationen
- World Economic Forum: The 10 skills you need to thrive in the Fourth Industrial Revolution (www.weforum.org)
Kategorien: Digitalisierung, Innovation, Künstliche Intelligenz, New Work / Connected Work
Tags: Innovationsmanagement, KI - Künstliche Intelligenz, Projektmanagement
In = Id * wU
Innovation = Idee * wirtschaftliche Umsetzung
Gute Ideen alleine reichen nicht aus. Ist der wU-Faktor gleich null, ist die Gleichung Null so gut wie die Idee auch immer ist. Das heisst nicht, dass die Idee schlecht ist, das Produkt aus Id*wU ist immer nur eine Zeitpunktbetrachtung. Insofern ist es wichtig, die Ideen zu speichern und sie zyklisch neu zu bewerten.
Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Allein die Diskussion über den wU-Faktor ist jedoch sehr hilfreich. Er kann seltens genau vorher gesagt werden und führt häufig zu kontroversen Diskussionen. Aber genau die sind so wichtig, damit aus der Idee auch eine Innovation wird.