Seit gut 20 Jahren forsche ich an der Fragestellung, wie wir unsere Arbeit so gestalten, dass uns Prozesse, Räume und Technik optimal unterstützen beim wirtschaftlich erfolgreichen Agieren und für eine qualitätsvolle Arbeit. Vieles haben wir in unseren Forschungsprojekten, in unseren Experimentierräumen und in unserem Innovationsverbund »OFFICE 21« erforscht, ausprobiert und in Umsetzungsprojekten mit Unternehmen und Verwaltungen angestoßen. Aber noch nie waren wir so nah dran an derart umwälzenden Veränderungen und nahezu grenzenlosen Möglichkeiten, die sich momentan durch die Digitalisierung, neue Technologien und künstliche Intelligenz eröffnen.
Kein Zweifel: Die damit verbundenen Aussichten lösen bei bei vielen Menschen auch Ängste aus und führen zu Fragen wie »Nimmt der Roboter mir meinen Job weg?« oder »Werde ich zum gläsernen Menschen?«. Solche Bedenken nehmen wir sehr ernst, damit müssen wir uns und setzten wir uns sehr gewissenhaft auseinander. Auf der anderen Seite sehe ich viele neue Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung: Routineaufgaben werden von Maschinen übernommen, so dass der Mensch Zeit für kreative Aufgaben gewinnt. Roboter können dem Menschen körperlich belastende Tätigkeiten abnehmen. Im Pflegebereich eröffnen sich Chancen, die »Turnschuhlogistik« von Servicerobotern erledigen zu lassen, damit Pflegekräfte sich wieder mehr um Menschen kümmern können. Intelligente Umgebungen können Menschen individuell unterstützen, indem sie je nach anstehender Tätigkeit Raumakustik, Umgebungstemperatur oder Lichtstimmung passend einstellen.
Digitalisierung als Chance zur aktiven Gestaltung der eigenen Arbeitswelt
Dies sind nur ausgewählte Beispiele, die zeigen: Wir können und sollten die Entwicklung nicht aufhalten, sondern die Chancen, die uns die Digitalisierung bietet, nutzen und aktiv mitgestalten – und zwar jetzt, gemeinsam, im Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Noch haben wir die Möglichkeit, unsere Arbeitswelten der Zukunft nach unseren Vorstellungen zu entwickeln – wir sollten sie auch nutzen!
Gelegenheit dazu bietet sich im Wissenschaftsjahr 2018 zum Thema »Arbeitswelten der Zukunft«, das heute in Berlin startet. Mit unserer Blogreihe und verschiedenen Veranstaltungen begleiten wir das Wissenschaftsjahr und laden dazu ein, mit uns in den Dialog zu treten. Mit dem »Popup Labor BW« bieten wir beispielsweise kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, schnell und agil Methoden und praxisnahe Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung kennenzulernen, auszuprobieren und auf individuelle Fragestellungen zuzuschneiden.
Einen kleinen Einblick, wie unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Arbeitswelt der Zukunft mit ihrer Forschung verbessern möchten und wie sie selbst gern arbeiten, gibt unser Trailer zum Start ins Wissenschaftsjahr:
Wie wollen Sie künftig arbeiten?
Und welche Themen rund um Digitalisierung und Arbeit sind Ihnen wichtig? Wie möchten Sie künftig arbeiten und wie stellen Sie sich eine menschengerechte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine vor? Ich freue mich auf Ihre Ideen, Vorstellungen, Fragen und Wünsche rund um unsere Arbeitswelten der Zukunft!
»Sneak Preview« der Themen und Highlights im Wissenschaftsjahr
- Blogreihe u.a. mit den Themen Agile Organisationsstrukturen, Entgrenzung in der neuen Arbeitswelt, Digitaler Schatten, unternehmenskulturelle Transformation, soziale Innovationen, künstliche Intelligenz, Resilienz in der Arbeit 4.0, Akzeptanzmanagement von Digitalisierungsstrategien.
- MS Wissenschaft: Die MS Wissenschaft fährt von Mai bis September 2018 unterschiedliche Häfen in Deutschland an und bietet vor Ort neben der Ausstellung an Bord verschiedene Informations- und Dialogveranstaltungen. Mit an Bord ist der intelligente Sitzhocker des Fraunhofer IAO.
- Erlebniswelt: Im Rahmen einer »Erlebniswelt« vom 9. bis 11. Oktober im Fraunhofer-Forum in Berlin können Besucherinnen und Besucher die Zukunftsarbeit an verschiedenen Stationen nicht nur sehen, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Exponate und Visionsfilme zu den Schwerpunktthemen »Produktion« und »Gesundheit« aus der ganzen Fraunhofer-Welt zeigen, wie der Mensch im Dreieck von Personal, Technik und Organisation den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann.
Leselinks:
- Das Wissenschaftsjahr am Fraunhofer IAO (www.iao.fraunhofer.de)
- Popup Labor BW (www.popuplabor-bw.de)
- Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum (digitales-kompetenzzentrum-stuttgart.de)
- BR-Zukunftsprojekt »Homo Digitalis« Kollege Roboter: wie sieht dein C-3PO aus?
Kategorien: Advanced Systems Engineering (ASE), New Work / Connected Work
Tags: Arbeit der Zukunft, Arbeitsgestaltung, Wissenschaftsjahr 2018: Arbeitswelten der Zukunft
Wer sich für “schlauer” hält als Silvio Gesell und Jesus von Nazareth zusammen (bis heute die am weitesten verbreitete, größtmögliche Dummheit), darf sich gern an dem Beweis versuchen, dass es noch eine andere Möglichkeit des zivilisierten Zusammenlebens gibt, als die Freiwirtschaft (freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft).
Solange unsere Technologie aber noch nicht soweit fortgeschritten ist wie in Arthur C. Clarke´s “The City and the Stars”, d. h. solange der Mensch für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, sind die Aussichten für einen solchen Beweis recht gering.
opium-des-volkes.blogspot.de/2018/01/religion-oder-leben.html