Gastbeitrag

Wie sich unsere Arbeitswelt trotz – oder gar wegen – der vielfältigen neuen Herausforderungen besser gestalten lässt, zeigt das Beispiel von Gabriele von Stetten, Leiterin Personalpolitik, Personalstrategie, Innovationsmanagement, BMW Group.

Szenario 3: Flexibel arbeiten, bewusst abschalten. Mobilarbeit bei BMW

»Unsere Mitarbeiter wollen es, wir können es anbieten, wir brauchen es und wir stellen uns dem Wettbewerb«. Mit diesem schwungvollen Einstieg führt Gabriele von Stetten in die inzwischen mit mehreren Preisen ausgezeichnete Betriebsvereinbarung zur Mobilarbeit bei BMW ein.

Mobilarbeit ist bei BMW ein Baustein in einem umfangreichen Sortiment an Arbeitszeitinstrumenten, um die Arbeit flexibel den betrieblichen Erfordernissen und individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter anzupassen. Die Argumente dafür sind umfangreich: Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterzufriedenheit, von einer Anwesenheitskultur hin zur Ergebnisorientierung sowie die langfristige Gesunderhaltung der Mitarbeiter durch lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle.

Die Erfahrungen des Automobilkonzerns sind überaus positiv: Seit der Einführung Anfang 2014 haben rund 22.500 Mitarbeiter die neue Mobilarbeit genutzt. Deutlich gestiegen sind vor allem die Nutzerzahlen bei stundenweiser Mobilarbeit. Und ein weiterer Punkt ist wichtig: Mobile Arbeit endet hierbei nicht im Büro. E-Mails lassen sich z.B. während der Wartezeit am Flughafen oder während einer Zugfahrt beantworten und auch Meister in der Produktion, die beispielsweise zuhause mit»Papier und Stift« ihre Einsatzpläne gestalten, leisten wertvolle Arbeit außerhalb der Werkshallen.

Die zentralen Aufgaben der Führungskräfte liegen aus Sicht von Gabriele von Stetten in klaren Vereinbarungen, Vertrauen, Ergebnisorientierung und im beständigen Dialog zum Thema der (Nicht-)Erreichbarkeit.

Dass Flexibilität neben leistungsstarken, technischen Hilfsmitteln neue Herausforderungen an Kommunikation, Koordination und die Bindung der Mitarbeiter stellt, zeigt das Praxisbeispiel von Ulrike Dreher und Michael Mann im letzten Beitrag aus dieser Reihe.

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Petra Bonnet

Inhaberin des Büros für Kommunikationsberatung und selbst immer wieder Teil virtueller Teams. Frau Bonnet war viele Jahren freiberuflich für IAO-Projekte rund um das Thema mobile und flexible Arbeitswelten tätig. So hatte Sie auch das Projekt »Führung in grenzenlosen Arbeitswelten« unterstützt.

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Kategorien: New Work / Connected Work
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