Im Katastrophenfall sind Spontanhelfende immer zur Stelle. Viele Hilfsorganisationen stehen der gut gemeinten, aber unkoordinierten Hilfsbereitschaft skeptisch gegenüber. Dabei könnten alle profitieren, wenn Engagierte und Anwohner sinnvoll eingebunden werden. Aber wie kann eine strukturierte Zusammenarbeit mit Helfenden ohne Struktur aussehen?

Was sind Spontanhelfende?

Spontanhelfende engagieren sich freiwillig und unmittelbar im Krisen- oder Katastrophenfall bei Hilfs- und Rettungsmaßnahmen zu unterstützen. Sie sind keine professionellen Helfer, sondern Bürgerinnen und Bürger, die aus einem Gefühl der Solidarität heraus handeln und ihre Zeit, Ressourcen oder Fähigkeiten einsetzen, um anderen zu helfen. Durch die Krisenlagen in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich inzwischen auch Gruppierungen gebildet, bei denen sich Spontanhelfende melden können bzw. die aus Spontanhelfenden bestehen.

Warum sind Spontanhelfende wichtig im Krisenfall?

Spontanhelfende sind insbesondere zu Beginn einer Krise eine wertvolle Ressource. Sie können schnell helfen und sich einbringen, wenn Zeit und Ressourcen der professionellen Kräfte knapp sind. So können akute Bedürfnisse gedeckt und Erste Hilfe geleistet werden. Mit Hilfe der Spontanhelfenden können so Sandsäcke gefüllt, Feldbetten aufgestellt oder die Betroffenen betreut werden. Sie bringen häufig eine Bandbreite an Fähigkeiten und Ressourcen mit, die bei Krisen und Katastrophen nützlich sein können, beispielsweise medizinische Kenntnisse, handwerkliche oder organisatorische Fähigkeiten sowie spezifische Ortskenntnisse, die die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen entlasten, sodass diese sich auf die eigenen Aufgaben und Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Somit wird die professionelle Hilfe sinnvoll und zielführend ergänzt und in keinem Fall ersetzt. Durch diese Zusammenarbeit kommen Menschen zusammen für die Erreichung eines gemeinsamen Zieles. Der Zusammenhalt, der gerade bei einer gemeinsamen Bewältigung einer Krise entsteht, kann sogar selbst zu einer zentralen Ressource werden: Langfristig kann dadurch die Gemeinschaft gestärkt werden und die Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen erhöht werden.

Wo liegen Herausforderungen und Risiken?

Die Einbindung von Spontanhelfenden bietet viele Vorteile. Allerdings gibt es auch Herausforderungen und Risiken, für die Lösungen gefunden werden müssen. Eine effektive Koordination und Kommunikation zwischen Spontanhelfenden und den professionellen Einsatzkräften ist entscheidend, um Doppelarbeit und Engpässe zu vermeiden. Spontanhelfende müssen im Einsatzfall über Risiken und angemessene Sicherheitsvorkehrungen informiert werden. Ebenso sollten Spontanhelfende in die bestehenden Strukturen eingebunden werden und keine neuen geschaffen werden. Nur mit Hilfe dieser Punkte ist eine effektive Zusammenarbeit nachhaltig möglich. Insbesondere an dieser Stelle ist noch viel Arbeit zu tun, um die Einbindung effektiv zu gestalten. Ein technisches System mit dazugehören Unterlagen, auch für vulnerable und multikulturelle Gruppen werden erarbeitet und können bald in Einsatzübungen ausprobiert werden.

Fazit: Spontanität organisieren: So wird der »Fluch« zum Segen

Die Einbindung von Spontanhelfenden hat eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Bewältigung einer Krise. Dazu müssen die Anforderungen an die Einbindung von Spontanhelfenden weiter betrachtet werden. Darüber hinaus sollten zum Beispiel Schulungsmaßnahmen und ein Kommunikationskonzept erarbeitet werden. Im Besonderen die Betrachtung der heterogenen Gesellschaft und vulnerabler Gruppen muss in der Forschung im Bevölkerungsschutz weiter in den Fokus gerückt werden. Am Ende wird es Tipps und Tricks geben für beide Seiten, um eine Zusammenarbeit effektiv und effizient zu gestalten. Das momentane praxisnahe Vorgehen ermöglicht eine zeitnahe Anpassung an die Gegebenheiten und ist offen für Änderungen und Wünsche von Interessierten.

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