BIEC – Business Innovation Engineering Center
BIEC – Business Innovation Engineering Center
Das Business Innovation Engineering Center (BIEC) möchte kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg bei ihren Digitalisierungsmaßnahmen unterstützen und so die Innovationsfähigkeit im Mittelstand steigern.

Der deutsche Mittelstand ist innovativ – aber die Innovationskraft, die die Unternehmen in Zukunft erfolgreich macht, entsteht nicht mehr (nur) im eigenen Betrieb. Die neuen Herausforderungen, wie beispielsweise schnell wechselnde Kundenbedürfnisse, regionale Erzeugung, aber auch Klima, Gesundheit, Verkehr und vieles mehr, sind so komplex und vielfältig, dass wirksame Lösungen am besten im Zusammenspiel der beteiligten Akteure entstehen. Doch wie gelingt die dafür notwendige Zusammenarbeit verschiedenster Partner und gesellschaftlicher Akteure? Plattformen, Ökosysteme und Vernetzung bieten hier die Möglichkeit, die Expertise und Kompetenzen vieler Akteure einzubinden und Lösungen im Zusammenspiel zu entwickeln.

Die digitale Partnerbörse

Der mittelständische Getränkehersteller aus unserem Beispiel hat das erkannt. Nach dem ersten Erfolg seiner digitalen Plattform bei den internen Prozessen seiner Wertschöpfung will er sie weiter ausbauen und nach den Effizienzgewinnen neue, vernetzte Innovationsquellen für sich erschließen. Dazu bezieht er B2B- und B2C-Kunden in seinen Innovationsprozess ein und lernt von ihnen, welche bislang unerkannten Bedarfe seine Kunden haben. Es zeigt sich schnell, dass Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfung sowie die Offenheit für neue Verkehrskonzepte neue Themen sind, die für eine breite Masse an Menschen an Relevanz gewinnen. Dazu gehören individuelle Herausforderungen wie regionales Branding oder allgemeine Trends wie Craft-Bier, schneller wechselnde Produktneuheiten oder der Bedarf an schneller Verfügbarkeit teilweise exotischer Getränke aus den Netflix-Serien des Vortags, die von Kunden spontan nachgefragt werden. Daraufhin begibt er sich zielgerichtet auf die Suche nach Partnern, um gemeinsam dieses Wertangebot zu kreieren und anzubieten.

Eine Chance findet unser Getränkehersteller in strukturschwachen Gegenden z.B. im ländlichen Raum, wo Supermärkte und Co. nicht rund um die Uhr verfügbar sind. Er beteiligt sich gemeinsam mit Bürger*innen und der Politik an der Entwicklung ein neues Nahversorgungskonzepts für die Region, basierend auf seiner Plattformidee. Einer der Logistikunternehmer, mit dem der Getränkehersteller über die Plattform vernetzt ist, fährt regelmäßig die verschiedenen Dorfgasthäuser an. Zusammen entwickeln sie ein Konzept, mit dem dort auch vorab im Supermarkt bestellte Waren angeliefert werden, die sich die Leute in der örtlichen Kneipe abholen können.

Auf die gleiche Weise können im Gespräch mit Partnern, Kunden, der Politik oder Wissenschaft viele neue Ideen, Produkte oder Dienstleistungen entwickelt werden. So könnte z.B. demnächst eine Plattform entstehen, um Getränke mit selbst entworfenen Etiketten bestellen zu können oder sogar der Geschmack anpassbar ist. Ob und wie eine Idee umsetzbar ist, lässt sich am leichtesten gemeinsam erforschen.

Die Herausforderungen unserer Zeit sind komplex. Sie lassen sich durch eine Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft anpacken.
Durch Vernetzung ihrer unterschiedlichen Perspektiven und Kompetenzen werden innovative Lösungen möglich.
Dabei lassen verschiedene Impulse wie die Bedürfnisse der Kunden oder Nutzer erfassen und mit Technologien verknüpfen ...
... sowie frühzeitig an Akzeptanz denken und Politik involvieren, um innovative Lösungen umzusetzen.

Innovationsökosystem

Kollaboration in Ökosystemen ist zwar wünschenswert, z.B. um neue Geschäftsfelder zu entwickeln oder sie zu erweitern – zugleich ist da aber eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Um erfolgreich in Ökosystemen zu bestehen brauchen Sie:

(a) eine kluge Strategie
Dazu gilt es, Kooperationspartner gezielt mit Blick auf die zu füllende funktionalen Rollen auszuwählen, um einem Scheitern vorzubeugen.

(b) passende Kollaborationsformate
Es muss genau überlegt sein, welche co-kreativen Methoden genutzt werden, wenn sich alle Akteure an einen Tisch setzen.

(c) das entsprechende Mindset und die kulturelle Offenheit
Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Ökosystemakteuren ist eine positive Fehlerkultur, die Scheitern und temporäres Chaos erlaubt und damit gleichzeitig Wissensaustausch und Vernetzung fördert. Nimmt die Führungsebene eine aktive Vorbildrolle ein und unterstützt das Vorhaben beständig, erhöht das die Motivation und die Erfolgsaussichten immens.

Für eine vertrauensvolle Kultur innerhalb des Ökosystems ist regelmäßige Kommunikation und ein kontinuierlicher Wissenstransfer unerlässlich. In diesem Sinne lade ich Sie herzlich dazu ein, sich dazu mit unseren Expert*innen persönlich oder bei einer der kommenden Veranstaltungen auszutauschen um die Methoden und Toolkits kennen zu lernen die sie dabei unterstützen können.

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David Blank

Designer und Projektleiter am Fraunhofer IAO. Usability, User Experience, spannende Gestaltung und neue Technologien wie Augmented Reality begeistern ihn und bringen die nötige Magie ins Spiel. In seiner Freizeit ist er außerdem Mountainbiker und Fotograf. 42!

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Kategorien: Digitalisierung, Innovation, Mensch-Technik-Interaktion, New Work / Connected Work
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